Das harrende Mädchen. Trunkene Verderbnis. Von Faulkner.

Er mußte zurückkehren, wurde zurückgezogen in das Magnetfeld und den Strahlungsbereich eines elfjährigen Mädchens, das – selbst während es in der Pause mit sonnenwärts verhangenen Augen wie eine Katze saß und eine kalte Kartoffel aß – die ungegürtete Atmosphäre der Göttinnen im Homer und Thukydides verkörperte: verderbt und unschuldig zugleich, Jungfrau und Mutter von Kriegern und erwachsenen Männern.

Schriebe das einer heute und hier von einem elfjährigen Märchen – man würde verdammt. Freilich, Faulkner wartet noch drei Jahre, indem er das Mädchen n o c h drei Jahre jünger macht, aber geschlechtsreif:

Dann eines Morgens wandte er sich von der groben Wandtafel ab und blickte in ein Gesicht, das acht Jahre alt war und zu dem Körper einer Vierzehnjährigen mit den weiblichen Formen einer Zwanzigjährigen gehörte und das im selben Augenblick, als es die Schwelle überschritt, in den kahlen, schlecht beleuchteten und schlecht geheizten Raum mit seinem strengen Ablauf protestantischer Grundschulbildung einen feuchten Hauch von des Frühlings trunken machender Verderbnis hereinbrachte; eine heidnische triumphale Anbetung der höchsten, ersten Gebär-Mutter.

Wie fern ist uns allein der Gedanke an sowas entzogen worden! Wie profan wir sind.

[William Faulkner, Das Dorf (dtsch. von Helmut M. Braem & Elisabeth Kaiser, 1960), S. 172/173.
Siehe auch >>>> dort.]

57 thoughts on “Das harrende Mädchen. Trunkene Verderbnis. Von Faulkner.

  1. Ja, so sind sie, unsere alten Männer,
    berauschen sich an kleinen Mädchen
    mit rosa Schleifchen und meiden die
    Auseinandersetzung mit Frauen.

    1. @ gloria sie verstehen das sehr gut, frau gloria, eine frau ist heutzutage im alter von dreizehn einfach nicht mehr unschuldig – ich schätze die mehrzahl der frauen heutzutage verliert ihr hymen so im alter zwischen 13 und 15 jahren.
      ansonsten zähle ich mich nicht zu den männern, die sich an kleinen mädchen berauschen sowie ich die 40 schon überschritt.

    2. … “einen feuchten Hauch von des Frühlings trunken machender Verderbnis hereinbrachte; eine heidnische triumphale Anbetung der höchsten, ersten Gebär-Mutter.”
      warum hier aber faulkner eine “heidnische triumphale anbetung der höchsten, ersten gebärmutter” mit “verderbnis” gleichsetzen musste, leuchtet mir nicht besonders ein.

    3. Ach wie süß. Gloria ist auch wieder anonym da. Wahrscheinlich bin ich fitter als sie. Die wahrscheinlich sowieso keine Frau ist. Älter als Sie sind war ich sicher schon mit achtzehn. – Ah, bleibt mir doch vom Leib mit euren korrekt-demokratistischen Verklemmtheiten! (Aus welcher Bemerkung sofort wieder jemand schließen zu können meinen wird, daß ich Faschist sei. Soll er.)

    4. Also Verklemmtheiten sind noch kein Indiz für Faschismus, kleine Mädchen ficken wollen ist allerdings so doll dann auch wieder nicht und man darf das tatsächlich auch nicht mögen, ohne nicht gleich wieder ein Verklemmter zu sein, denn das wollen sie doch wohl hoffentlich nicht erzählen, dass nur Verklemmte kleine Mädchen ficken wollen, ich würde sogar behaupten es ist umgekehrt, warum soll man denn sonst kleine Mädchen ficken?

    5. Also Verklemmtheiten sind noch kein Indiz für Faschismus, kleine Mädchen ficken wollen ist allerdings so doll auch wieder nicht und man darf das tatsächlich auch nicht mögen, ohne nicht gleich wieder ein Verklemmter zu sein, denn das wollen sie hoffentlich nicht erzählen, dass nur NichtVerklemmte kleine Mädchen ficken wollen, ich würde sogar behaupten es ist umgekehrt, warum soll man denn sonst kleine Mädchen ficken, vorallem als alter Mann?

    6. @Otze. Lesen Sie bitte g e n a u. (Schon bei Faulkner ist von einem kleinen Mädchen nicht die Rede, sondern er spricht von Lebensjahren. Das ist definitiv ein Unterschied. Übrigens ist auch von ficken keine Rede – n i c h t s von dieser Terminologie, deren lockerer Gebrauch zu genau dem gehört, was ich als Profanierung verstehe. Faulkner spricht dagegen sogar von Anbetung.)

    7. @OtzeNochmal. Soll ich Ihre Variante stehen lassen? Sie macht den gleichen Fehler wie der erste Eintrag: verwechselt Alter (Lebensjahre) und Alter (Reifheit, bzw. Tatternis). (Da ich heute nun schon mehrmals als alter Mann bezeichnet wurde, hab ich langsam den Verdacht, Sie fürchten sich vor männlicher Konkurrenz. Ich kann Ihnen nur sagen: damit haben Sie recht.)

  2. Eine eigentlich traurige Welt, in welcher man sich ich mir überlegen muss, ob ich meinem Ärger bei der Lektüre der Kommentare nachgeben soll, weil es die schmeißfliegenhafte Geschäftigkeit schlichter Gemüter auf eine selbst lenken könnte. (Außgerechnet! – Aber um diesen Ausruf zu verstehen müsste man mich kennen, was die Einfältigen nicht mal könnten, selbst wenn sie die Gelegenheit bekämen…)

    Faulkner ist, in diesem Punkt zumindest, unstrittig. Dass Sie damit Anstoß erregen sein Schreiben wahrzunehmen oder gar zu beachten, es aber nicht kategorisch zu negativieren, dieser Anstoß entspringt einem vergleichbaren Geist wie die “puritanische Correctness der Nichtrauch-Religiösen”.
    Sie haben es durchaus richtig erkannt, die Schwere der Erkenntnis allerdings (vielleicht, wenn denn wirklich?) verkannt. Hier und heute wird nicht mehr verdammt, wer es schriebe, sondern wer es wagt es nicht zu verdammen.
    Homer würde seine Illias in Sicherungsverwahrung schreiben, und viele Maler malten ihre Werke – die dann auch nicht im Louvre landen würden – im Freigang.
    Dass die Kommentation sofort von dem was Faulkner zum Ausdruck bringt wegschwenkt, ist zeit- und trendgemäß. Für den Gesundheitsfetischisten haben die Amerikaner den Begriff “Health-Nazi” geprägt. Das kann man auch auf die fanatisch auf Political-Correctness bedachten Intoleranten anwenden.
    Natürlich sind Sie in deren Augen ein Faschist, denn sie leisten den Correctness-Nazis Widerstand. Und wenn Sie sich noch ein wenig gedulden, werden Sie vielleicht erleben, wie Faulkner und Nabukov zusammen mit Bildern von Böcklin und Pagliei auf Scheiterhaufen aus Virginia-Tabak eingeäschert werden.

  3. Es ist doch nicht zu fassen… wie unglaublich schlecht viele Menschen lesen.

    Faulkner selbst spricht hier nicht über die Attraktivität des Kinderkörpers sondern über das Phänomen eines frühreifen Mädchens, namentlich ist er fasziniert vom Körper einer zwanzigjährigen.
    Der Mann wird angesprochen, von der Frau, die schon jetzt zu erkennen ist, in einer Vierzehnjährigen, gepaart mit dem Gesicht einer Achtjährigen.
    Da trifft runde Weiblichkeit auf Kindchenschema. Faulkner schafft hier die wunderbarste Metaphysik und erinnert uns an die Göttinnen, die Jungfrau und Mutter gleichzeitig sein können, weil sie Göttinnen sind und führt uns zurück zum Kern zur Gebärmutter. Der Protagonist versteht was mit ihm geschieht, warum er angezogen wird von diesem Körper, fühlt den Urinstinkt, das Grundmuster von Attraktivität, Sex und Nachkommenschaft.

    Das lese ich.

    Nicht Altmännerlüsternheit nach einem Mädchen vor der Geschlechtsreife.

    1. @ anadyomene; diese vielen menschen lesen nicht schlecht, – sie lesen, was sie lesen wollen, vielleicht auch, was sie noch erkennen können. In mancher Hinsicht hängen die oben gesammelten Kommentare zu Herbsts Faulkner-Lektüre mir dem >>> dort zusammen: Vielen Menschen sind nach Jahrzehnten sogenannter ‘Gegenkultur’ bei gleichmäßig engem Horizont nur noch in der Lage, zu erkennen, was ihren Voyeurismus bedient.
      Falls Herbst irgendwann Faulkner’s Story A Rose for Emily lesen und kommentieren sollte, könnten wir wahrscheinlich das gleiche Reaktionsschema beobachten.

    2. @femme100tetes So kann man es auch sehen und selbstverständlich bin ich mir dessen bewusst, dass sich hier einige nur versammeln um zu stänkern.

      „Schlecht lesen“ meint in diesem, meinem, Sinne nichts anderes als nur zu sehen was man sehen will. Schlecht lesen heißt nicht zu versuchen den Blick zu wenden, den Gedanken dahinter nicht spüren und fühlen zu wollen, sondern und da bin ich mit ihnen d’arccord nur nach dem Offensichtlichen, der Schande, dem Anstoß zu suchen. Das aber wird dem Autor nicht gerecht und wenn ich jetzt zynisch sein wollte würde ich sagen, dass das eine Vergewaltigung ist, ein Missbrauch.

    3. @femme sie sind ja wirklich eine ganz nette und freche Pipi Langstrumpf. Aber eine gewisse Schlichtheit ist hier in dem Strang doch zu erkennen. Noch peinlicher als tatsächliche Correctness, ist der in die Jahre gekommene Versuch, Corretness zu erfinden, damit man als Anti-Correctness-Lausebub oder als Anti-Corectness-Pipi-Langstrumpf sich dazuerfinden kann. Als sei Correctness oder Anti-correctness das letzte Kekskrümel in der Dose psychopolitischer Selbststabiliserung. Wahrscheinlich ist es das auch, aber dann umso peinlicher.
      Es ist ja nun eine Epochenfrage, was geht und was nicht, Jetzt waren es eben gerade Hämorriden und anale Freuden, vor 2000und ein paar paar zerquetschten Jahren war es in Griechenland modisch, schwul zu sein und junge bis jüngere Männer zu verehren, und in vielen Ländern ist es üblich, dass Frauen geschwängert werden, wenn sie fruchtbar sind und nicht erst zu ihrem 18 Geburtstag. Sonst noch Langeweile?

    4. @Soost. “als w ä r e”, nicht “als sei” – es ist eben n i c h t so; deshalb wird der Irrealis genommen. Wenn schon die Grammatik nicht stimmt im sprachlichen Ausdruck, wie soll er dann insgesamt stimmen?

    5. faulkner schreibt :

      “Er mußte zurückkehren, wurde zurückgezogen in das Magnetfeld und den Strahlungsbereich eines elfjährigen Mädchens, ( … ) verderbt und unschuldig zugleich, Jungfrau und Mutter von Kriegern und erwachsenen Männern.”

      das scheint mir die essenz obiger passage zu sein.
      da kann jeder in der tat selbst interpretatorisch herausbasteln, was er einer verderbtheit und einer unschuldigkeit zuordnet.
      ich tendiere allerdings dahingehend, “unschuldig” mit “jungfrau” zu konnektieren –
      also die unschuldige jungfrau – dann bliebe noch “verderbt” und “mutter von kriegern und erwachsenen männern” übrig.
      hm, riecht ein wenig nach p.c., duftet noch nicht nach p.c.
      was das allerdings mit rauchverbot und gesundheitspolitik zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht ad hoc.
      jetzt sehe ich gerade anh mit einer art sprachhygiene kommen hm oder täusche
      ich mich jetzt ?
      ach so – nein – @ soost : es geht darum sich präzise auszudrücken.

    6. man hat mich gerade als nicht korrekt entlarvt. Mein Ausdruck sei nicht korrekt gewären. Ich wäre damit disqualifiziert an einem korrekten Diskurs als teilnehmer seiend etwas Hinzuzufügendes anzubrineg, so dass ich dann als Inkorrekter Seinsfaktor inne gewesen worden sein könnte.

    7. Also könnte man auch sagen, Männer waren schon immer Idioten, verklemmte kleinbürgerliche Idioten, denn was bitte ist daran denn nicht verklemmt elfjährige anzuhimmeln, was ist denn das für ein Torso an Dummheit, was fnde ich denn an elfjährigen fasznierend?
      Ja, der Schmerbauch der nach getaner Arbeit nachhause geht und die eigene Tocher misshandelt, der ist natürlich ein kleinbürgerliches Schwein (das ist er übrigens auch, ein Schwein meine ich), aber der, der mit hoher Stirn und Schwanzgesteuert durch die Landschaft zieht, der ist natürlich der Durchbrecher von Grenzen, ganz große Klasse und man darf nichts dagegen sagen, weil man dann ja ein Kleinbürger ist, während die Grenzüberschreiter Elfjährige anglotzen, anhimmeln, anpatschen und damit unsere großen Helden sind.

    8. @Ungern diesen Beitrag unterschreibe ich – ganz genau! Ich finde ja so 20 bis naja hmnnmmzigjährige Frauen auch viel geiler, geb ich zu. Würde auch gerne mal wiessen wie femme aussieht. Aber Herbst wird jetzt wieder sich auf das Recht der Kunst, auf Fiktion, auf das Vorrecht des literarischen Genies (wer denn?) herrausreden, grenzenlose Entgrenzung zu projezieren, die Zerstörung… genau, und wir damit eben wieder hinter Nabokovs Lolita zurückfallen . Korrekt

    9. @ ungern das anhimmeln verbinden sie wohl mit dem textabschnitt, welchen ich soeben ausklammerte :

      ” (… ) das – selbst während es in der Pause mit sonnenwärts verhangenen Augen wie eine Katze saß und eine kalte Kartoffel aß – die ungegürtete Atmosphäre der Göttinnen im Homer und Thukydides verkörperte: (… ) “

      nun es wird sicherlich 11 jährige frauen geben, welche in der tat wie 14 jährige frauen aussehen.
      was sie aber im grossen und ganzen feststellen wäre auch für mich etwas nicht
      nachzeichenbares – nämlich was der reife mann an der unschuldigkeit einer jungen frau oder eines junges mannes findet.
      darüber können aber nur diejenigen männer berichten, welche darauf abfahren.
      ich tendiere aber auch dahingehend der meinung zu sein, dass es vor allem männer sind welche sich nicht auseinandersetzen können, männer welche irgendwelchen verlustängste haben und deshalb gerne kontrollieren.
      das dürften aber sicherlich nicht alle männer sein.

    10. sorry ich drücke mich dem letzten post nicht präzise aus :

      der satz ” das dürften aber nicht alle männer sein ” muss präziser lauten :
      ” das dürften aber nicht alle männer sein, welche auf unschuldige juvenilität abfahren “

      ja würde mich echt mal interessieren, was einen an so jungen & unschuldigen frauen & männern antörnen kann.
      vielleicht erzählt ja mal einer derer anhimmler was von seinem gefühlsleben und
      dessen zusammenhängen in ästhetische oder melancholische bereiche hinein.

    11. @ anadyomene; Mißbrauch des Dichters. Dafür scheint mir aber nun Herbst nicht der Typ zu sein, sich von den Kommentatoren hier mißbrauchen zu lassen…

      Im übrigen scheinen wir mit verschiedenen Worten gleiches ausdrücken zu wollen, was obendrein durch die folgenden Kom(m)e(n)tare doch aufs Augenfälligste bestätigt wurde. Q.e.d.

      Und jetzt auch noch das Realismus-Argument:

      “nun es wird sicherlich 11 jährige frauen geben, welche in der tat wie 14 jährige frauen aussehen.”

      Das, werterer Herr Engmann-nomen-est-omen, ist für Literatur völlig unerheblich. Wenn nur die Männer über Faszination für die von Faulkner beschriebene ja sagenhafte Gestalt berichten könnten, die Pädophile sind, dann wird wohl auch Flaubert (wie er selbst zugibt) eine Frau gewesen sein müssen.Freilich hat mich diese amüsante Backseat-Psychology wieder lachend versöhnt:

      “ich tendiere aber auch dahingehend der meinung zu sein, dass es vor allem männer sind welche sich nicht auseinandersetzen können, männer welche irgendwelchen verlustängste haben und deshalb gerne kontrollieren.”

      What’s up, Doc?

    12. @ femme 100tetes hören sie femme – ich erlebte sie schon in anderen diskussionen, als sie z.b. mal
      einen unschuldigen knotscher95 mühelos auf die altpapiertonne aufmerksam machen konnten bezüglich seiner antiquiert und überaus ausgelutschten auffassungen über weiblichkeit.
      ich kontrolliere sicherlich lieber frauen, welche schon geistig so reif wären, zumindest ein scheingefecht oder einen scheindialog über unabhängigkeit und selbstständigkeit der erwachsenen frau aufzunehmen in richtung einer unterstützung einer solchen zu noch grösserer unabhängigkeit und selbständigkeit.
      bei ihnen gibt es da aber wohl kaum noch was zu kontrollieren, unterwerfen sie sich halt wohl am liebsten und womöglich ausschliesslich der literatur und wären
      einer emanzipatorischen position wohl längst entstiegen.
      ( fassen sie dieses post bitte als “humoristisch” auf, so lax das eben formuliert ward )

    13. Lolita, haben Sie Lolitagelesen, haben Sie ernsthaft Symphatie mit dieser Ich-Figur. Nabokov sicherlich nicht, denn er läßt ihn doch auflaufen und das hier ernsthaft von elfjährigen Frauen geredet wird zeigt schon wie krank das alles ist, das hat so rein gar nix mehr mit Kunst zu tun, wenn einer ernsthaft von einer elfjährigen Frau redet, ich glaube Gary Glitter wurde eingesperrt weil er Kinder mißhandelte.
      Mit elf Jahren ist man ein Kind und keine Frau.

    14. sorry femme 100tetes der präzision zuliebe –
      fassen sie bitte mein post an sie als durchwegs “humoristisch” auf – nicht weil es so lax geschrieben ist.

    15. Sie arme Wurst kontrollieren Frauen, aber nur so lange es das Internet gibt gell, meine Güte was sind sie für eine arme kleine Socke, machen sie den Computer doch mal aus und versuchen sie mal eine Frau zu kontrollieren, hoffentlich setzt es da ordentlich was.
      Aber so ein kleines Ding wie sie (wie kann man sowas nennen), traut sich ja nicht nach draußen, weil da draußen da ist zu sehr Welt und davon kriegt man Pissangst.
      Sie kontrollieren Frauen, kontrollieren sie lieber ihren Stuhlgang

    16. @ carter dann werde ich noch ein richtiger stuhlgangster 😉
      erzählen sie mir mal, was SIE lustig finden, carter.

    17. Womit wir ja wieder vollständig in den Ton einer ungewaschenen Männerrunde abgedriftet wären.
      Ich hab mit dem Lolitavergleich nur so eine Art von Literatur anführen wollen, mir ist das doch sonst schnuppe. Ich finde, Frauen gehören schon ab und zu mal kontrolliert, liebevoll natürlich, aufmerksam, mit Hinwendung, zärtlich so wie man eben als Halter und Nutzer von Frauen mit solchen Wesen umzugehen hat, die einem anvertraut wurden.

    18. das find ich aber jetzt mal eine echt geile Wortschöpfung: Stuhlgangster, Stuhlgangsta-Rap…

      Die Stuhl-Gang ist besonders berüchtigt, wegen ihrer Tätowierungen.

      Naja auf sowas kommt diadorim eben nicht.

      Und femme wohl auch nicht. Da fehlt ihr vielleicht doch son bisschen der Humor.

    19. @ carter na klasse.
      erst femme100tetes, dann sie …
      lustiger kommentarstrang.
      ich fand soost gerade lustig
      dass das auch mit humor war erkennt man
      an seinen anderen posts.
      naja – muss man irgendwie dazuschreiben
      dass man was lustig meint.

    20. … das von obigem text verstehe ich nicht :

      “eine heidnische triumphale Anbetung der höchsten, ersten Gebär-Mutter. “

      also triumph ist doch eigentlich etwas nachgezogenes, man triumphiert doch immer
      im nach hinein – und so bekommt das wort “verderbnis” wohl seine erklärung.
      triumphiert man im vorweg – also innerhalb der anbetung so wird das wohl eher
      etwas grössenwahnsinnig oder überheblich sein und damit verderblich.

    21. was ich auch nicht verstanden habe: “Kern der Gebärmutter” Also klar – wenn es eine Leibesfrucht gibt, dann könnte die auch einen Kern haben, aber ein Ei ist ein Ei und kein Kern oder? Also ich lasse mich aber aufklären..was da mit Kern der Gebärmutter gemeint sein soll, auf den man “zurückgeführt” wird.

  4. Zur Sache lässt sich da wohl nicht all zu viel beitragen, denn, welche Sache, ist kaum mehr auszumachen.
    Die Dynamik der “Diskussion” ist allerdings ein Faszinosum.
    Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, dass der anonyme “Carter” nichts mit dem pseudonymen “Randolph Carter” zu tun hat. Aber das nur am Rande.

    Die Vehemenz und Ferne zur Sachlichkeit, mit der die Mehrzahl der Beitragenden zu Werke gehen eröffnet einen weiten Interpretationsraum; ebenso wie es “die Kunst” an sich auch zu eröffnen pflegt. Oft ist es wesentlich interessanter zu betrachten was der Betrachter im Betrachteten zu sehen meint, als der Schöpfung an sich Aufmerksamkeit zu schenken.
    Als Verhaltenspsychologe ist mir die Psychoanalyse ein Unbehagen, aber die Konstrukte der Projektion und Übertragung scheinen hier wieder eine Bestätigung zu finden. Jedenfalls wenn man geneigt ist das Theorem von R. Simon “bad men do what good men dream” nicht einfach vom Tisch zu wischen.

    Möglicherweise wäre Faulkner sogar recht angetan, auf dem Scheiterhaufen dieser Zeit zu brennen anstatt in der Flut der P-C-Nazis zu ersaufen. Aber das ist nun auch wiederum nur die Interpretation eines Betrachters….

  5. Mir fällt angesichts hiesiger ‘Diskussion’ zweierlei auf:

    1. Beim osmanischen Bilderstreit waren sich die Kontrahenten
    wenigstens ihrer unterschiedlichen Betrachtungswinkel bewusst –
    den einen ging es um die Darstellung des Inbegriffs eines Phänomens,
    den anderen dagegen um den Ehrgeiz,
    die jeweils individuelle Ausprägung eines Phänomens
    als solche wiedererkennbar abzubilden.
    In hiesiger Auseinandersetzung jedoch
    werden beide Positionen vermischtgehändelt,
    als dürfte und könnte es nur eine (dritte) geben.

    2. Bemerkenswert, dass sich anlässlich dieses Themas
    niemand für die Sichtweise der Kindfrauen interessiert.
    Nein, hier aufgebaute moralisierende Schutzmauern
    lasse ich nicht als Kindfrauenblick gelten –
    beschreiben sie doch lediglich Erwachsenenperspektive.
    Und finde es fatal, wenn solche dazu benutzt wird,
    entwürdigend zu entmündigen –
    gleichgültig, wie wohlmeinend erwachsene Absichten sein mögen.
    Ich könnte jenen Blickwinkel aus eigener Erfahrung
    zumindest rückbetrachtend exemplarisch beschreiben,
    doch angesichts hiesiger Umgangsformen
    erübrigt sich für mich solch persönliches Öffnen.
    Weshalb ich lediglich zu bedenken gebe,
    dass es diese Perspektive gibt –
    sowohl in individueller Ausprägung,
    wie als Inbegriff eines Phänomens.
    Und dass sie deshalb eine wesentliche ist.

    20.09; Nachtrag angesichts der Antworten auf meinen Beitrag:
    Herr Herbst, so interessiert und intensiv ich zuweilen
    bei Ihnen lese und auch Ihre freie Raumgestaltung respektiere –
    Gespräche über sensible Themen
    inmitten affekt- und aggressionsgetriebenen Massenauflaufs
    sind einfach nicht meines.
    Das ist keine Kritik, sondern lediglich bedauernde Feststellung.

    1. Also meine elfjährige Tochter Yasmin spielt noch, fängt aber schon an sich für Musik zu begeistern, sie ist eindeutig ein Kind, sie selber bestätigt das immer wieder und wird es gleich noch einmal tun.

    2. @ sun – ray desweiteren noch :
      wer hat ihnen denn geantwortet ?

      ……….

      abgesehen davon – es ginge doch erst einmal darum, was eine kindfrau überhaupt ist.
      ist sie schon geschlechtsreif ? – usw.

  6. hier wird das ahnen des ahnens schlichtweg mit kinderschänderei verwechselt. lolita wird immer an ihrem roten lutscher lutschen und keiner kann darin mehr als the heart of the heart of the country bzw. the matter of the fact bzw. den kern leugnen, der der kunst zugrundeliegt, nämlich den blick auf dinge (und ich sage bewußt „dinge“), die einem im blick selbst schon eine antwort geben, weil die frage richtig gestellt wurde. es geht nämlich nicht um ein konkretes beispiel, sondern um ein abstraktum. auch deshalb hängt gerade diese lolita bei mir an der wand mit ihrem roten lutscher. pädophilie-hysterie! und schmidt und seine heranwachsenden martinas und fränzels? was ist mit lewis carroll? hm?

    1. wie lesen Sie denn Lolita? Der Roman ist aus der Sicht des Professors geschrieben der anfangs Bilder von kleinen Kindern sammelt und schließlich Lolta sieht und dort einzieht, die Mutter heiatet usw.
      DerIch erzähle demaskiert sich doch selber, er macht sich selber lächerlich, das ist das geniale an Nabokov, er führt den Alten Idioten vor und das auf die eleganteste Art und Weise.
      Natürlich fällt einem immerzu die Frage ein. Was finden ältere Männer an Kindern so toll, also Kinder sind toll, sie sind vielleicht das tollste der welt, aber warum dringen Erwachsene in die Welt der Kinder, es hat sie doch keiner gerufen

    2. sie haben lolita falsch verstanden. es geht um kein kind. es geht um die kunst. die verführerische. der gegenstand der kunst ist die jungfräuliche materie, die es zu penetrieren gilt. ich sprach von einem abstraktum. das durchaus in einem konkretum illustriert werden mag, aber es nicht konkret meint, wenngleich phantasiert. das hat mit der verwirrung nichts zu tun, die auch sie mit den “älteren männern” einbringen. als nabokov lolita veröffentlichte, war er so alt wie ich und – wie ich glaube – herzlich verheiratet mit seiner Vera.

    3. Herr Lampe,

      Sie reden Mist und zwarGroßen. Sie wollen also bestreiten dass der Roman aus der Sicht des Professors wie heißt er noch Humbert Humbert oder so erzählt wird, sie wollen Nabokovs Witz bestreiten und bitte sehr, von der ersten Seite wird dieser Mann vorgeführt und was geht es mich an wie alt sie sind, darum geht es nicht, es ging um Nabokov und keinen Internetdichterling.
      Ja ich weiß der Ton ist barsch, aber wenn sie auch solchen ein Blödsinn reden.
      Sie haben bei Nabokov wohl niemals gelacht, immer nur andächtig dagesessen, ch ja, ach ja, wie sinnlich….

    4. Meine Güte wie peinlich sie sind, Nabokov schreibt es in Ich-Form, aber nicht aus seiner Sicht, was hat denn Vera damit zu tun.

    5. Dass der Mann irgendwie in der Klemme sitzt, weil er es mit einer Minderjährigen getrieben hat, das haben sie wahrscheinlich auch nicht gelesen, sieht aber doch bereits auf der ersten Seite.
      Ihr Problem ist glaub ich genau das was Nabakov tierisch aufm Keks gegangen ist, dieses Lesen nur um sich wichtig zu tun, um hinterher irgendetwas verdammt wichtig klingendes zu sagen.
      Fakt ist.
      Dieser Professor sitzt in der klemme, im Gefängnis, er hat es mit einer Minderjährigen getrieben.
      Bezweifeln sie dass? Welche Version haben sie von Lolita, steht da wirklich Nabokov drauf?
      Entschulgen sie, ich bin frech.
      Aber sagen Sie, heiratet er in ihrer Version auch Lolitas Mutter? Und stirbt Lolitas Mutter und sagt der böse Professor der liebreizenden Lolita (sie ist immerhin 14) dass ihre Mami gestorben ist?
      Fahren sie quer durch Amerika? Und wer spielt da mit wem. Ohr dieser Professor ist ein Trottel.
      Und was für ein großartiges Buch

    6. ich hatte sowohl freude an dem buch (eine ganz neue damals, als ich es las (und nicht nur diesem einen buch von nabokov)), danach an dem film. und nun? wollen sie mir beweisen, was in dem buch steht? wie viele ebenen hat ein text? sollen wir uns jetzt den text einander erzählen, um zu vermeiden, daß etwas allzu schlaues darüber gesagt wird. beware the bandersnatch!

    7. Ich gäbe mich geschlagen, gegen Freude an diesem Buch gäbe ich mich geschlagen, ich streite mich nicht über ein Buch das wir beide gerne haben, das
      ist absurd.
      Ich les das Buch eben anders als sie, ich lese es als etwas spielerisches (Lolita ist die, die spielt), als ein Offenbarungseid eines alten Mannes, der glaubt seinen traum zu verwirklichen. Aber ich fang schon wieder an. Es ist ein Geschenk Nabokov lesen zu können

    8. nö, geschlagen sollten sie sich nicht geben. himmelswillen! jedem seine rezeption. die erwähnung von lolita schien mir nur in diesen zusammenhang zu passen. schlicht deswegen. dennoch: da ist zwar der “offenbarungseid eines alten mannes” (vielleicht besser: eines in die jahre gehenden mannes (vgl. shakespeare, sonnet 2, “Dir wird, wenn in die Jahre du gekommen” – dt. v. Karl Kraus)), der aber zu einem kunstwerk wird und darum jung bleibt. soviel zu kind + kunst.

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