Eins aufs Maul.

„Der Herbst hat keine Angst vor den Folgen.“ Doch, hat er. Sogar, und zu recht, eine riesige. Aber ich laß mich auch von meiner Angst nicht korrumpieren.

[Das bezieht sich >>>> hierauf. Mein Kommentar endete anders, als Guido Graf zugelassen hat. Ich schrieb zu >>>> Elmar Krekeler, kann das aber nicht mehr vollständig rekonstruieren und muß mir also auch für Kommentare angewöhnen, sie erst einmal in eine eigene Datei zu schreiben: „Verzeihen Sie, aber manchen suggestiven Behauptungen gehört einfach eins aufs Maul.“ Mein der, schon klar, im Interesse des literarischen Freundschaftsfriedens erfolgten “Zensur” nachgesetzter Kommentar lautete dann wiederum: „Du hast mich zensiert, lieber Guido. Ich glaube aber, daß Krekeler zu den ausgesprochen wachen Leuten gehört, die einen bestimmten groben Ton sehr wohl als den feinen erkennen, der er ist.“]

56 thoughts on “Eins aufs Maul.

  1. na sie planschen da ja wieder putzig in ihrer Namenspfütze und planschen und planschen und patschen, dass es nur so spritzet…was sie alles kennen und herbeizitieren in ihrem vögelchenhaften Übermut…, aber nirgendwo ein Gedanke, kein Wurf, kein Blitz, kein geistvoller Überschwang, kein Feuerwerk, keine Ansage, nicht die kleinste Anlage von Genie, kein glänzender argumentativer Wurf, der in der trüben Tunke dieses Wallace-Klos ja nun wahrlich nicht schwer aufzubringen gewesen wäre…stattdessen gelehrsam knarzender Metabolismus, Humorlosigkeit, Blähungen, – “eins aufs Maul” – was für ein rhetorisch witziger Abgleich eines Kommentargesprächs, feinsinnig bis in die microtextur oder war es gar von Grimmelshausenscher Deftigkeit und Wucht? Und die hat man ihnen auch noch wegzensiert, na sowas aber auch…

    1. Seidenshawl mal wieder. Wie wir unsere(n) pappkameradesken Anonümling halt kennen. “In der trüben Tunke dieses Wallace-Klos”, womit Sie wohl >>>> Guido Grafs Kiepenheuer-Blog meinen, so einfach mal insgesamt über alle, die dort schreiben, herumpelgeurteilt. Oder, falls Sie nur mich gemeint haben sollten, so schlecht formuliert, geschweige von Kenntnis geküßt, daß es sich nicht einmal lohnt, Ihren Kommentar zu löschen. Er spricht Bände und für sich. Sagen wir’s mal so: ein Hoch aufs Eigentor. Wie heißt das schon bei Godard? – Ach, egal.

    2. ich finde es auch schöner wenn man das buch liest, als wenn man darüber spricht, was soll man darüber schon sagen, es ist ein buch

    3. da kabbelten im autobus auf der via nomentana schüler und hatten dicke bücher in den händen und unter den armen, die im gestikulieren nicht unbedingt der schwerkraft gehorchten, und das eine buch glaubte, meine schulter sei die erde und fiel förmlich auf sie. da zuckte der besitzer entschuldigend mit seinen schultern hinwiederum: “tja, das buch.” es tadelnd anschauend.

    4. eine beliebig zusammenzuklaubende Namensliste von Arno Schmidt bis Hans Henny-Jahn, falte sie ein in eine weitere Namensliste von Krausser bis Thelen, von Jouce bis Buffon von Grimmelshausen bis Arno Schmidt, streue noch etwas “grandiose Literatur der Afrikaner, Inder, Isländer” wahlweise variiert mit den “radikalen Sprachexperimenten der Paschtunen oder von Marianne Fritz”, mische noch etwas D’Anuncio dazu, zerbreche noch eine Stange Stockhausen oder Gubaidulina über dem Diskurs, zerkrümele noch etwas selten-namigeres wie Edgar Lee Masters oder Archibald Mac Leigh oder Velimir Chlebnikov damit es sich “kenntnistiefenreichgeschichtet” anhört und nicht einfach nur fölletonallerweltstonal..und vermische das Ganze mit der Soße der “Kränkung durch die Menge” der “Ignoranz des Commerz” und fertig ist ein völlig verve-freier Herbstkommentar, Herbsteinwand, Herbstbeitrag. Fertig ist der knarzende Kenntnisreichtums-metabolismus. Und das dann auch noch zu Foster Wallace…, den sie nun auch ohne einen Funken Emphatie, ja selbst ohne jegliches tiefere Interesse in diese denkleblose Namensguckkasten-Kenntnisreichstums-Vitrine hereinnehmen werden… bei nächster Gelegenheit wird man sie von “der radikalen sprachlichen Tiefenlotung eines Foster Wallace” reden hören, den sie seit etwa 3 Monaten überhaupt erst kennen, der ja neben Marianne Fritz und Albert Vigoleis Thelen und überhaupt und neben Pendergast und überhaupt………. das ist so ungefähr Ihr Köchelchenrezept. Godard und Pynchon haben auch schon und so weiter…schließlich Stockhausen, um Döblin nicht zu vergessen, der ja bekanntlich usw…

    5. @Seidenshawl (2). è? Wenn Sie vielleicht mal Ihr Zeug begründen würden? Worauf ich wie und warum mit diesen Namen – und durchaus nicht allen, die Sie nennen – reagiert habe, geht aus Krekelers von mir verlinktem Text deutlich hervor; dazu muß ich hier überhaupt nichts schreiben. Ich weiß nur wirklich nicht, was Sie hier bei mir suchen, wenn Sie nichts anderes im Sinn zu haben scheinen, als mir übel nachzureden. Wahrscheinlich genau dies. Unter uns: sie klingen wie ein enttäuschter Liebhaber, nur daß ich halt nicht schwul bin. Damit müssen Sie sich einfach abfinden, da gibt es kein Hinaus, kein Drüber und kein Drunten -also angenommen, Sie sind männlich. Nicht mal das ist ja bei Ihnen gewiß. Und sollten Sie weiblich sein… oh je… nein, das stelle ich mir besser nicht vor. Also denk ich Ihnenzuliebe, Sie seien – sächlich. Das allerdings machte die Bewegung dann restlos klar, Ihre ganze Motivation, beinah Ihr – avatares – Sein.

      Aber mal im Ernst: Wenn Sie mit Argumenten kämen, statt mit diskriminierenden Vorbehalten, würd ich mich sogar mit Ihnen unterhalten. S o hat das aber keinen Sinn; es hat nicht mal Sinn, irgend einen Ihrer Vorwürfe herauszuziehen und ihn dann zu diskutieren – etwa darauf, daß ich die von mir genannten Autoren in Wahrheit gar nicht gelesen hätte, sondern über etwas spräche, das ich nur vom Hörensagen kenne. Ich habe umgekehrt den Eindruck, daß Sie mich nur vom Hörensagen “kennen” und dieses Hörensagen so laut gewesen ist, daß Sie ertauben mußten. Und also hörn Sie’s auf alle Zeiten innen weiter und gegen jedes andre Bild. Im Schutz des feigen Anonymen.

    6. Herbst, machen Sie sich mal locker. Sie haben noch nicht kapiert, dass das ein Spiel ist. Ich betreibe Diskurs-Design, verstehen Sie, es geht nicht um Sie oder darum, Sie zu kränken, es geht auch nicht um mich, oder um Argumente. Es geht hier um ein Experiment. Ich untersuche hier die Alliteration von Kommunikation. Also wenn unserer gesellschaftlichen Diskurse ein Fahrrad wären – dann teste ich quasi den Leerlauf. Ich drehe hier und da die Pedale vorwärts und rückwärts. Der Schlagabtausch ist nur Mittel zum Zweck. Sie und Ihr Dschungel sind für mich lediglich eine Versuchsanstalt. Ich war Hauff, ich war HölderLine, Ich war -G.F.Hegel, ich war Joula, Worch-Drösen, ich war Soost, ich war der große George-Simon-Aus-Kenner – ich war Ifone. Ich bin Tim Boson. Ich stelle fest, dass Sie als postmodern geprägter oder müsste ich sagen postmodern verbauter Welt-Ich-Ort, der Sie in Ihren schreiberischen Versuchen, die ich in der Tat nur von diesen Seiten hier kenne, nicht die Fähigkeit aufbringen, der sie also ihren komischen Lappenschleusenrelativismus oder was das sein soll, durchaus nicht auf sich selbst anzuwenden in der Lage sind oder auf diesen Ort… verstehen Sie, dass sie nicht in der Lage sind hier zu spielen, ist traurig, dass sie diesen Ort hier wesentlich überernst nehmen, verhindert letztlich, dass er literarisch werden könnte. Wallace interessiert mich doch nicht die Bohne. Was mich interessiert und zwar wissenschaftlich sind wiederkehrende Muster in den Kommunikationen.

      Diadorim ist da wesentlich moderner und literarischer und witziger, spielrischer, sie lässt sich gelegentlich aufs Spiel ein. Wir haben hier mal Knecht und Magd gespielt, da war ich Hegel…Sie hat sich drauf eingelassen, das war lustig fluffig, leicht und amüsant.. ein Spiel Herbst..es ist ein Spiel

    7. Tim Boson: “das war lustig fluffig, leicht und amüsant”. Und Sie, mein lieber Herr Wissenschaftler, haben noch nicht begriffen, daß Postmoderne eben n i c h t fluffig, lustig und amüsant ist, jedenfalls nicht notwendigerweise und in ihren wirklich künstlerischen, kunstvollen Erscheinungen; wobei Sie sich, soweit ich mich erinner, gegenüber diadorim persönlicher Invektiven enthalten haben; es ist ja nicht so, daß Sie in meinem Fall “spielten”, sondern, wenn man mal zugesteht, daß Sie experimentieren, so sind Sie der Chemiker, der einem Tier Nägel in die Finger haut und dann zugucken will, ob des Tieres Lymphe das “Spiel Labor” begriffen habe und seine Regeln chemisch annimmt. Ihre Idee von Postmoderne ist falsch. D a wäre der Ort, erkenntnistheoretisch und – praktisch zu “spielen”. Ein Lebens-Spiel ist nämlich immer auch bitterer Ernst und kann nur dann fair ausgetragen werden, wenn sich auch der Experimentator in Gefahr begibt. Das tun Sie nicht, sondern Sie – sofern die Grunddaten “stimmen”, die Sie jetzt mitteilen – stellen Regeln auf (die Sie vermeintlich für die Postmoderne erkannt haben) und probieren aus, ob die VP nach diesen Regeln ein Postmoderner sei.
      Das allein , im übrigen, hat schon die Qualität einer Romanfigur, einer, die schlicht und einfach durchs Leben geht, um zu trietzen und die Trietzerei dann Wissenschaft nennt, wie Leute früher in Pornokinos gingen, “um Studien zu betreiben”. Ob Sie >>>> Tim Boson seien, kann ich nicht beurteilen, ist mir auch wurscht; als solcher scheinen Sie allerdings i m m e r einer fixen Idee nachzuhetzen, einer selbstkonstruierten auch da, wenn ich etwa >>>> das lese: “Tim Boson sieht in dem Essay ein sehr oberflächliches Gerede, das mit dem Fallenlassen großer Namen nur Kenntnis von Zusammenhängen vorzutäuschen sucht, aber gerade die in seinem Kontext wichtige Technikphilosophie, insbesondere die Gotthard Günthers übergeht.” Daß also auch Dietmar Dath auf Ihrer Abschußliste vorgeblicher “Namedropper” steht, darf mich ehren.
      Diskutieren übrigens kann man diesen Satz: “…dass sie diesen Ort hier wesentlich überernst nehmen, verhindert letztlich, dass er literarisch werden könnte.” Er sagt, nur was man nicht ernst nimmt, kann literarisch werden. Damit vertreten S i e eine postmoderne Richtung, deren Gegner ich bin, S i e nämlich affirmieren Entfremdung – im übrigen, auf das perverse Spiel angewendet, in der Rolle des masochistischen Parts. Mit mir ist ein >>>> “Toppen from the bottom” aber nicht möglich. Das liegt schlicht daran, daß ich mich gesellschaftlichen Spielen weitgehend verweigere, was genau der eigentliche Beitrag über diesem Kommentarbaum sagt. Inwieweit “Ernst” und verweigerte Affirmation Ausschlußkriterien für Literatur/Dichtung sein sollen, entbehrt der Begründung.

    8. es sind keine Ausschluss- und auch keine Einschluss-Kriterien…zunächst: Weil die Literatur heute oder das was der Begriff damit mal gemeint hat, tot ist oder Privathobby. Wenn ich von Spielen spreche, dann meine ich damit ein Grundsetting, dass aus der durchaus ernsten Spieltheorie bekannt ist, wie sie heute in Ökonomien auch verwendet wird oder bei Systemanalyse. Als ehemaliger Börsenmakler haben sie vielleicht davon gehört. Die Dschungel sind in gewisser Weise auch ein spieltheoretisches Setting aber bezogen auf gesellschaftlich reflektorische Vorgänge, nicht bewusst von Ihnen so installiert, aber sie sind es systemisch. Und ich wünsche Ihnen, dass sie dafür mal Anerkennung und Geld bekommen. und zwar von wissenschaftlicher Seite. Sie sollten sich geehrt fühlen, wenn ich ihnen eher einen wissenschaftlichen als einen literarischen Preis zusprechen würde…Aber sie sind es nicht sprachlich, sondern immanent von der zeitgenössischen Diskursbewegung her.
      Das Potential entfaltet sich aber nur, wenn hier Kampfspiele stattfinden. Das ist jetzt nicht eitel gemeint. Wenn hier jemand angreift und der andere sich dann verteidigt, zeigt das die Essenz oder den Stand oder wenigstens einen Ausschnitt unserer gesellschaftliche Lage. Dass ich mich als Wissenschaftler oder als Tim Boson oder wer auch immer zu erkennen gebe, gehört auch wieder zum Spiel der Kommunikation. Wir hatten hier schon viele Diskussionen über Avatare. Und Sie müssen zugeben, als es hier heiß hergegangen ist, waren sie ein paar mal in den twoday-charts mit dem Projekt… wenn es etwas gibt, dass diesen Dschungel irgendwann mal als ein bleibendes Dokument interessant macht, dann sind es eben diese Touniere…In wieweit sie hier persönlich sozusagen fleischlich verletzbar sind, weil sie privates und privatestes hier ausstellen, das ist ihr Problem, das haben sie in der Hand, und das nehmen sie bewusst in Kauf, und wenn bei einem Tournier mal der Splitter einer Lanze in Richtung ihrer Privatangelegenheiten fliegt, dann müssen sie sie eben ein bisschen weiter hinter die Abssperrung stellen..oder damit leben. Lassen Sie mal, der Wiki-Eintrag ist nicht von mir. Ich bin Wissenschaftler, kein Kritiker. Ich habe da lediglich einmal einem dummen Jungen etwas hinter die Ohren gegeben, weil er sich auf ein Terrain verlaufen hat, auf dem er dann in Gebirgsnot geraten ist. Das Terrain hieß Wissenschaft und Philosophie. Wenn er weiter seine komischen Romane schreibt, ist alles gut. Aber dass Sie sich in der Nähe eines eher mäßig veranlagten Schwachkopf sich ehren lassen wollen ….?
      Wenn Sie mal Chlebnikov studiert oder gelesen haben, dann wissen Sie auch, was von den mentalen oder denkerischen Bewegungen in der Literatur der letzten Jahrzehnte zu halten ist. Ist nur ein Beispiel.
      Na egal, jetzt habe ich mich geoutet, und kann vortan nur noch als Tim Boson in offener wissenschaftlicher Mission agieren.
      Das ist fairer, zugegeben.
      Wenn ich sage, dass Sie es nicht so ernst nehmen sollen, dann meine ich damit, dass Sie selbst hier diese spieltheoretische Situation mit Ihrem Potential nutzen sollten und zwischen verschiedenen Figuren switschen können. Sie können doch hier heute genau das Gegenteil von dem behaupten was sie gestern gesagt haben….sie müssen doch nicht immer in der altmodischen Form von “Ich stehe hier und kann nicht anders” agieren.

    9. @Seidenshawl in der altmodischen Form. Ich bin der Meinung, und habe sie auch so publiziert, daß in bestimmten gesellschaftlichen Zuständen alte Formen zu Trägern der Weiterentwicklung, der Kritik, der Menschlichkeit werden; es ist eben nicht reaktionär, auf sie zurückzugreifen und sie wieder zu kultivieren, sondern es n i c h t zu tu, ist reaktionär. Zu dieser meiner Meinung gehört, daß Literatur eben nicht tot ist, jedenfalls nicht tot sein müßte – es hängt alles davon ab, ob man sich einzufügen bereit ist oder nicht. Zu meinen, man sei “sowieso eingefügt”, halte ich für ein billiges Argument, das imgrunde eine Rationalisierung ist, also Abwehr. Es zeichnet Kunst aus, daß sie, auch wenn die Wahrscheinlichkeiten (und persönlichen Konsequenzen, die man im Gegenfall zu tragen hat) a sagen, immer b sagen wird, nicht “non a”, aber eben b. Daran glaube ich nach wie vor, auch wenn man nicht ganz zu Unrecht meint, mich deshalb ins 19. Jahrhundert situieren zu müssen. Ich kann ja gar nicht – meine Literatur kann nicht – 19. Jahrhundert sein, weil mich das 20. entscheidend geprägt hat.
      Zum Persönlichen: Es ist mit dem Nicht-Persönlichen unauflösbar verbunden; die Moderne brachte das in die Form, ich trage es weiter aus. Jeder weiß es. Wer dann, anstelle die ästhetischen Momente anzugreifen, die persönlichen herauspickt und d i e attackiert, tut das ersatzhalber, nämlich um die ästhetischen damit zum Einsturz zu bringen, ohne sie auch nur zu berühren. Und nicht, weil diese so arg schlecht wären, sondern weil ein Mensch a l s Mensch einfach verwundbarer ist, s e h r verwundbar, schon organisch. Das Verfahren entspricht der seit dem 2. Weltkrieg zur Grundstrategie gewordenen Kriegführung gegen Zivilpersonen (nebenbei bemerkt: der “Terrorismus” hat diese vom Westen eingeführte Taktik lediglich von ihm übernommen; er ist der direkte Erbe von Stalingrad und, sagen wir mal, Dresden, danach dann Vietnam bis hin zu den Golfkriegen). Insofern Zivilpersonen immer sichtbar sind, muß auch in Der Dschungel ANH sichtbar bleiben; darum komme ich nicht herum.

      Wegen des Nicks. Bleiben Sie bei Seidenshawl, das ist eingeführt und hat jetzt eine akzeptable Basis bekommen, auf der sich manch früherer Beitrag nunmehr anders liest.

    10. ich sage ja..ich habe hier über lange Strecken an Denkgegenständen diskutiert oder habe diskursive Bewegungen eingeleitet, die eher nicht persönlicher Natur waren, sondern allgemeiner Art, philosophisch-wissenschaftlicher Art. Dass hier alles mehr oder weniger an ihrer “Privatheit” gekoppelt ist, und es deshalb nicht zu vermeiden ist, dass alles, was man vorbringt, irgendwo ins Private trifft, interessiert mich nicht, oder es wird irrelevant, weil das hier ein Projektionsraum ist …wenn sie also hier die Privatperson behaupten, dann bleibt das Teil ihrer Rolle und nicht Teil einer “Wirklichkeit” um die man sich zu kümmern hätte… So gesehen existieren Sie hier nicht als Mensch aus Fleisch und Blut, sondern sie existieren hier als Projektion ihrer selbst, die sie anderen vorzeigen. Was nun diese Projektion betrifft, aber das ist ihr Problem, projezieren sie sich hier für die Öffentlichkeit relativ altmodisch sozusagen mit “Seidenshawl”, sie projezieren das Bild eines “Schriftstellers” aus dem 19. Jahrhundert, deshalb hab ich für diesmal auch den Namen gewählt…als Spiegelung. Zu dieser Projektion gehört auch das Klisché des “Unzeitgemäßen” oder des “Widerständigen” oder des “Randständigen” – das sind nun wie man weiß alles mehr oder weniger alte Adorno-Schuhe, die man nicht mehr weiter zu diskutieren braucht….dass sie diese Projektionen aber so überaus “standhaft” aufrecht erhalten – müssen – oder verteidigen müssen, hat eben den Effekt, dass diese Projektion eine Art Backpfeiffengesicht ausbildet, (nicht ihr Gesicht, sondern die mentale Physiognomie einer Denkungsart) dass sie es immer wieder von aussen in den diskursiven Raum halten müssen. Um sich die Bestätigung zu holen, das sie wiedermal geschlagen, totgeschwiegen oder ignoriert oder verkannt werden. (Das Problem ist, dass andere das spüren und sie genau so behandeln, wie sie behandelt werden wollen. Als Opfer.) Sie haben irgendwann einmal die Identität als Opfer so stark in diese Projektion eingebaut, dass Sie Opfer sind, dass sich dieses Backpfeifengesicht offenbar bis in ihre projektive Existenz hineingefräst hat – und sie eben nicht in der Lage sind – hier in einem zeitgemäßen modernen Sinne, die ganz neuen, die neuesten heissen gesellschaftlich relevanten Fragen spielerisch, diskursiv, überraschend zu entwickeln. Als Kompensationsgeschäft zur Opferproblematik dient eine leicht übersteigerte Männlichkeitsbeweisführung etc…Das Interessante für einen Kommunikationsforscher nach Gotthardt Günther ist, dass Sie berechenbar sind. Gortthardt Günther würde sagen: Kaum Freiheitsgrade. Das macht ihre Projektion aber einer Maschine ähnlicher als einem Menschen. Man weiß genau welche Knöpfe man drücken muss, und weiß dann auch genau, was kommt. Drück den Knopf und er kommt mit bildungskanonischen Namensvitrinen. Drück den Knopf und er kommt mit Sado-Maso. Drück den Knopf und er kommt mit Schwul/nichtschwul… drück den Knopf und er kommt dem “männlichen” und dem “weiblichen” Archaismen. Drück den Knopf und er kommt mit Eigenwerbung, Werkverweisen etc…Drück den Knopf und er kommt mit E gegen U und so weiter.. wenn es sie ruhiger schlafen lässt, dürfen Sie gerne anehmen, dass ich schwul bin.
      Bei Diadorim weiß man nicht immer was kommt…manchmal spielt sie mit, manchmal wehrt sie sich, manchmal kommt bei Ihr plötzlich ein Ameisenbär in die Diskussion, das ist dann überraschend….und diskursiv ergibt sich daraus ein echter Text, den ich dann einer nichttoten Form der “Literatur” zuordnen würde..nämlich Gegenwärtigkeit, ein Potential, den die Dschungel also durchaus haben…Dass sie Bischowlinskis Beiträge nicht als echte und Abwechslung bringende Beiträge betrachten gehört in die Problematik fehlender Freiheitsgrade… ich selbst bin als Boson tatsächlich hier und im diskursiven Raum taktisch sächlich..sozusagen technisch.

    11. “Man weiß genau welche Knöpfe man drücken muss, und weiß dann auch genau, was kommt. Drück den Knopf und er kommt mit bildungskanonischen Namensvitrinen.”

      Auch wenn dies wieder gelöscht wird muss ich es doch schreiben, weil es der dümmste Unfug ist den man überhaupt schreiben kann.
      Zeigen Sie mir einen Menschen bei dem es solche Knöpfe nicht gibt, das gerade ist zutiefst menschlich.
      Ich finde gerade ihre Argumentation, die gar keine ist, weder provokativ, was ja heute alle irgendwie sein wollen, es aber deshalb noch lange nicht sind, es sind gar keine Argumente, hier geht nichts in die Tiefe, hier behält das Traummärchen Oberwasser dass man irgendwie gerne etwas wichtiges sagen möchte und wo tut man es? Im Internet. Und warum? Weil man es dort darf und was tut dass mit uns? Nichts, entweder wir lesen es nicht oder wir ärgern uns darüber das wir es gelesen haben.

    12. schneekoppe, sie haben ja so recht und deshalb würde ich gerne hier so etwas wie eine petition einreichen oder halt etwas internetmässig abgeschwächter ein herzlich-herzhaftes ersuchen, dass man ihr post löschen möge.
      stante pede.
      ohne zeitlich temporären verzug, also ohne jedwede säumnis oder andere nachlässigkeit.
      in unseren schweren zeiten allgemeiner denk- und wahrnehmungsschwäche, was
      vom bloggen herrührt ich sags ihnen, hören sie genau hin und geraten sie nicht ans zappeln, oder ? – hm – also insofern sich solche windigen, geriebenen burschen wie bischofslinski herumtreiben und die braven gegenden unsicher machen schon am frühen tage, sprich so die sonne noch munter lacht und fröhlich jeder literatur zublinzelt wie ein ungezogen-neckisches kätzchen in frivoler artigkeit doch summa summarum alles in allem, – denkt man al konsequent weiter insofern also ist höchste vorsicht angebracht und ein mitunter heftig sich gerieren dü+rfendes zusammenrücken, sonst wäre der ereignisbaum ruiniert, ich sags ihnen mal so plastisch wie honett.

    13. @Seidenshawl. Sie übersehen – wiewohl Ihre Argumentationslinie nachvollziehbar ist – mehreres:

      1) Ich bin nicht sehr entfremdet. Daß das tatsächlich so sein kann, entzieht sich Ihrer durchtheoretisierten, andersgläubigen Auffassungsgabe. Will sagen: was Sie d e n k e n, schiebt sich vor das, was Sie möglicherweise sein könnten; das Denken wird zum Selbstzweck, und weil es kein anderes Ziel als die Affirmation mehr hat, ist es korrupt: was ist, soll so sein (muß sogar so sein), also gibt keinen Grund zum Widerstand.
      2) Ich bin kein Opfer. Ich hätte sonst keine Frauen. Die schätzen Opfer nicht im Bett. Vielmehr lebe ich mein Leben mit Entschiedenheit gerne, und zwar so, wie es ist, auch wenn es manches dabei gibt, daß ich immer wieder mal gern anders hätte, das Schmerz bereitet usw. Doch Schmerz gehört zu einem intensiven Leben hinzu, auch großer Schmerz. Daran bemißt sich im übrigen die Intensität von Lusterlebnissen. Ich würde deshalb, könnte ich noch einmal neu anfangen, alles genau so wieder tun, wie ich es getan habe.
      3) Nun zu einzelnen Ihrer Aussagen:

      ich habe hier (…) diskursive Bewegungen eingeleitetNein, haben Sie nicht, sondern haben Bewegungen fortgesetzt, die i c h angestoßen hatte – genau das ist der Grund, weshalb es Sie überhaupt in Die Dschungel hineingebracht hat, der Grund, der Die Dschungel für Sie derart interessant macht, daß Sie gar nicht mehr von ihr lassen können, auch wenn Sie immer wieder etwas anderes angekündigt haben. Das hat schon was verzweifelt Bizarres.Dass hier alles mehr oder weniger an ihrer “Privatheit” gekoppelt istIst es für die einzelnen Sachverhalte n i c h t, ist es allenfalls übers Arbeitsjournal; man kann sehr wohl, wie auch oft geschehen, Themen diskutieren, ohne aufs Persönliche auch nur einzugehen.wenn sie also hier die Privatperson behaupten, dann bleibt das Teil ihrer Rolle und nicht Teil einer “Wirklichkeit” um die man sich zu kümmern hätteDas wiederum ist billig argumentiert, weil es das Projezierte vom Projezierenden und von der Projektionsfigur strikt trennt; man könnte als Vergleich Übertragung und Gegenübertragung heranziehen, bei welchen Prozessen es ganz irrsinnig und schädlich wäre, wollte man darüber vergessen, daß es um Menschen geht.So gesehenEben, aber nur i so gesehen; da genau liegt Ihr methodischer Fehler.sie projezieren das Bild eines “Schriftstellers” aus dem 19. Jahrhundert, deshalb hab ich für diesmal auch den Namen gewählt…als Spiegelung.Nein, ich projeziere das nicht, sondern was ich projeziere entspricht meiner Wirklichkeit, jedenfalls soweit es um mein Selbst-als-Künstler angeht. Es ist k e i n Spiel. Zu dieser Projektion gehört auch das Klisché des “Unzeitgemäßen” oder des “Widerständigen” oder des “Randständigen”Siehe oben. Sie formulieren geradezu als Diktat Anpassung als zeitgemäß=wünschenswert und berechtigt.das sind nun wie man weiß alles mehr oder weniger alte Adorno-Schuhe, die man nicht mehr weiter zu diskutieren brauchtW e r sagt das? Wer meint das? Wer sagt, man müsse das nicht einmal mehr diskutieren? Woher nehmen Sie Ihre Behauptung, wie begründen Sie sie? Sowas ist wirklich nur aus der Position eines luxuriös durchgefütterten, von Langeweile dekonstruierten SpätAdoleszenten-Selbsts zu verstehen – früher hätte man von „Dekadenz“ gesprochen. Ich empfehle in solchen Fällen Reisen durch die dritte Welt, aber nicht als beschützter resort- und Gruppentourist und nicht mit Hotelgeld in der Tasche.….dass sie diese Projektionen aber so überaus “standhaft” aufrecht erhalten – müssen – oder verteidigen müssen, hat eben den Effekt, dass diese Projektion eine Art Backpfeiffengesicht ausbildetKlar, für diejenigen, denen, daß jemand so ist, unerträglich wird vor schlechtem Gewissen, das das eines heinrichmannschen Untertanen ist, der mal vorübergehend zu sich kommt.Gortthardt Günther würde sagen: Kaum Freiheitsgrade.Das interessiert mich nicht, weil ich das Konzept der Freiheit bekanntlich für eine Idee ohne Boden halte; sie ist naturwissenschaftlich unbegründet und unbegründbar, ganz so wie Gott.Das macht ihre Projektion aber einer Maschine ähnlicher als einem Menschen.Wie meinen Sie den Begriff „Mensch“? Emphatisch oder biologisch, bzw. psychologisch?Man weiß genau welche Knöpfe man drücken muss, und weiß dann auch genau, was kommt.Wetten wir? Wenn ich Ihnen mit einem Hammer auf die Zehen schlage, dann werden Sie aufschreien? Vor allem werden die Zehen kaputt sein? Wetten? Auch Sie sind völlig vorhersagbar.Drück den Knopf und er kommt mit bildungskanonischen Namensvitrinen. Drück den Knopf und er kommt mit Sado-Maso. Drück den Knopf und er kommt mit Schwul/nichtschwul… drück den Knopf und er kommt dem “männlichen” und dem “weiblichen” Archaismen.Ich komme mit meinen Grund-Themen. Daß es meine Grundthemen s i n d, ist bekannt. Weshalb sollte ich mit etwas anderes kommen, als mit dem, worauf es mir ankommt? Das täte ich vielleicht in dem Moment, in dem Sie mir bewiesen, daß ich falsch liege. Meine Themen sind nicht frei disponibel, sondern Leidenschaften. Die kriegt man ohne s e h r gute Gegenargumente, meist solchen von Verantwortlichkeit, nicht schnell klein. Sie argumentieren aber nicht einmal, sondern stellen schlicht Behauptungen, auch noch fade, nämlich rein hochindustriell codierte Behauptungen, gegen Behauptung. Bei Diadorim weiß man nicht immer was kommt…manchmal spielt sie mit, manchmal wehrt sie sich, manchmal kommt bei Ihr plötzlich ein Ameisenbär in die Diskussion, das ist dann überraschend….und diskursiv ergibt sich daraus ein echter TextWelch Hohelied der Beliebigkeit! Lassen Sie sich d a s mal auf der Zunge zergehen: „diskursiv wird daraus ein echter Text“ – ein höchst ambivalentes Kompliment, für das ich mir nicht sicher bin, ob es diadorim befriedigen dürfte, geschwiege gerechtwird. Dass sie Bischowlinskis Beiträge nicht als echte und Abwechslung bringende Beiträge betrachten gehört in die Problematik fehlender FreiheitsgradeNein, das gehört schlicht in die Hygiene. Wenn einer dauernd ins Zimmer pißt, anstatt sich gegen seine Inkontinenz behandeln zu lassen, und obendrein weigert er sich, die Geschäfte auf dem Klo zu verrichten, dann schmeißt man ihn hinaus. Schon damit man kein Ungeziefer anlockt.

    14. oh jetzt bin ich aber beleidigt, herbst, echt.
      sie wollen keine tabus nicht ?
      es passt ihnen mein stil nicht und nicht sowas wie eine angedichtete, unterstellte
      inkontinenz.
      ich könnte im gegenzug ihren stil als chronifizierte verstopfung bezeichnen, weil
      sie es seltenst schaffen, mal mit nem einzeiler was zu begegnen oder mal mit sowas wie selbstironie oder gar humor.

      für mich ist zensur etwas tabuierendes.
      wundern sie sich doch nicht, wenn sie selbst aus einem betrieb womöglich herausfallen, der exakt ihrer eigenen grenzziehung folgt, was ausgrenzung anbetrifft.
      ja ich fühle mich ausgegrenzt, obwohl ich ja nur eine erfindung bin, eine figur.
      und die schmeissen sie hinaus.
      naja das ist ihre literatur hier und das ist ihr geschmack – frage mich aber, was das mit diskussionen zu tun haben soll.
      sidenshawl ist jemand der hauptsächlich diskutiert, ich selber bin eher mal einer
      von denen, die irgendwann aufhören zu argumentieren und dann eher handschriftliches produzieren – virtuell natürlich.

    15. das Internet bewahrt die Leute vor der Psychatrie, Sie sind doch schizo nicht wahr, reden sich ein, wenn sie die Stimmlage ändern wird es keiner merken, doch Witz du bist ein böser Mann, man merkt es, sie sind ein und diesselbe Person und es gibt sie, bestimmt haben Sie gerade ihren großen Zapfen herausgeholt und streicheln ihn und rütteln an ihm herum, wie schön das ist!

    16. wieso kann man nicht anonym kommentieren? Sie können sich doch einen namen oder eine webadresse ausdenken. Aber dieses Blog ist ja auch kein Diskussionsblog, sondern ein paraliterarisches…aber ich gebe zu, dass mein blog auch nicht so gut ist wie die Dschungel, was das handling betrifft…
      Ich kann aber nicht immer den ganzen Tag diskutieren.

      @Herbst

      was sie da sagen sind alles keine neuen Nachrichten…und wir würden uns auch widerholen.
      Ich habe sie ja schon gelobt wegen des Dschungels, will ihm gelegentlich nur auf die Sprünge helfen
      Und wenn Leute wie Bischow..oder ich hier nicht gelegentlich auftauchen würden, dann wär hier doch nichts los.
      Ungeziefer ist ein böses Wort.

    17. @Seidenshawl. dann wär hier doch nichts los.Sie überschätzen Ihre Bedeutung; Die Dschungel kam auch vor “Ihrer Zeit” mehr als prima zurecht. Blieben Sie fortan weg, würde das kaum etwas ändern. Außerdem ist, daß “etwas los” sei, kein Wert von Bedeutung.
      Mit dem Ungeziefer haben Sie recht; ich sagte ja auch nur: Exkremente ziehen es an. Probiern Sie’s aus.

    18. weil es so schwierig ist, dazu noch etwas intelligentes zu sagen, tu ich das dann
      amal im namen der vielen leserinnen und leser, denen ihre kompetenz oder geschultheit nicht ausreicht, sich in versierte verbalisationshöhen zu schwingen wie ein mächtiger vogel mit traurigen augen, die stimme später anhebend und vollmundig davon kündend, dass seidenshawl allen fehlen würde, würde er sich aus den dschungeln brüskiert und aufs äusserste verletzt zurückziehen, ob so mancher nicht gemachten bemerkung, wie ich hiermit also stark vermute.
      ach ich armer avatar, mein kreator lässt mich nicht mehr weiterposten
      schluchz & ab.

    19. So ein Unsinn, mir wird nie ein “Seidenschal” zum Fehlen kommen, bin bisher auch gut ohne ihn gefahren. Mir sind Menschen lieber. Avatare Seidenschals oder virtuelle Nashörner sollen im Nichtort bleiben und da ihre Kältegrade ausleben.

      * * *
      Das Gesetz von der Schaukel besagt,
      Dass Schuhe zu weit sind, oder zu schmal.
      Dann ist es entweder Nacht oder Tag.
      In der Welt herrscht der Mensch oder aber das Nashorn.

      Chlebnikow

    20. @seidenshawl Handlung – Szene – Inszenierung. Bei Ihnen scheint es nur ein Rahmenkonzept Ihrer gewollten Analyse zu geben, und es scheint Sie die Fiktion im Dialog nicht wirklich zu interessieren, denn Sie, der aussagt, es interessierten ihn die wiederkehrenden Muster in den Kommunikationen, kehren seit Monaten immer wieder das gleiche Muster an die Oberfläche, egal, hinter welchem Nick Sie sich verbergen. Der einzige, der hier denkt, daß er spielt, sind Sie, und zwar in der Rolle Ihres Wissens und Denkens bei den von Ihnen gewollten Konstitutionen interaktiver Muster. Es geht Ihnen doch um Ihre eigen gewollte Konstitution von Muster, oder?… sonst hätten Sie nicht geschrieben, daß Sie häufig die Vorlage lieferten. Und noch etwas, da gibt es definitiv keinen Leerlauf, kann es nicht geben, Sie können diesen zwar vorwärts und rückwärts treten, aber nicht in der “Alliteration von Kommunikation.” Wollen Sie Alliteration, brauchen Sie Buchstaben. Ich vermisse etwas bei Ihrer Art und Weise Ihrer wissenschaftlichen Untersuchung. Wenn sich jemand mit Sprache, Rhetorik und Kommunikation, mit Schreibstil und Schreibsprache auseinander setzt, weiß er um die Notwendigkeit verschiedener Unterscheidungsmerkmale auf auch noch jeweils anderen Ebenen, er weiß um die Notwendigkeit der verschiedenen Realitäten, und um die Notwendigkeit, diese so sein lassen zu müssen, wie sie stattfinden, und sind, damit er zu einem Forschungsergebnis kommt. Und ja…. er notiert und schweigt so lange, bis er veröffentlicht. Sie sprachen von Diskursdesign, von Alliteration der Kommunikation, und Wiederholung von Mustern in der Kommunikation, und was ist jetzt bitteschön Ihr Ergebnis?…. eine einzige subjektive Sichtweise mit Konzentration auf die Person Alban Nikolai Herbst. Ist ja wenigstens eine Essenz, aber eine deutliche. Ja, Diadorim erwähnten Sie auch, aber auf eine Art und Weise, die Diadorim absolut nicht gerecht wird. Sie wollten ein Bild von Kommunikation darstellen, lieferten aber Ihr eigenes ab.
      Und noch etwas… nicht nur Die Dschungel ist ein Projektionsraum. Das ganze Universum ist ein einziger Projektionsraum aller existierenden Realitäten, und eine jede Realität existiert in einem eigenen Universum. Auch das weiß ein Mensch, der sich wissenschaftlich um die Kommunikation bemüht.

    21. cellini naja…ich hab ja immer ne gewisse kontraposition vertreten, weil es natürlich nichts bringt in diesem zusammenhang nette postkärtchen zu schreiben, der grundkonsens, dass wir alle lust und leid haben und alle menschen sind…dieser grundkonsens eignet sich zum schmusen, aber nicht wenn man rauskriegen will, wo genau die motive liegen für kommunikative Positionen…weil mich eigentlich die information interessiert, die sich vor der kommunikation abhebt. Deshalb muss information gegenüber der kommunikation notgedrungen immer etwas bösartig wirken. Hier im speziellen Fall war meine Grundposition immer, da haben sie recht, die selbe, nämlich das Kunst und Literatur in einer durchrationlaisierten welt ein zeitvertreib für Debile ist. Weil der Mensch gegenüber der Technik zunhemend infantilisiert, bis er irgendwann sozusagen als schreiendes klecksendes Emotionalbündel seine Restwärme in den technischen Raum abstrahlt. Eine Haltung, die ich “in Wirklichkeit” nicht so radikal vertrete. Obwohl ich weite Teile der Kunstproduktion tatsächlich für Meesifikate halte, also für Vorstufen einer fortschreitenden Infantilisierung…aber in “Wirklichkeit” würde ich ihr nicht so hart das Existenzrecht absprechen, wie ich es hier mnahcmal getan habe.
      Sie müssen zugeben, dass viele Streitgespräche auch lehrreich und amüsant sind, sie helfen doch zu klären warum einer was und warum tut..

    22. Ich kann gut verstehen, dass einer etwas sagen möchte und es ist gut dass es das Internet gibt, denn wenn es das Internet nicht gäbe, wer würde diesen Menschen Halt geben?
      Man muss diese Menschen lassen, man darf sie nicht beleidigen, man muss ihnen ab und an das Gefühl geben, sie wären wichtig, da rutschen sie hin und her und erinnern sich nicht mehr daran wie traurig ihre Welt ist wenn sie den Computer ausschalten und alles um sie so wirklich, als wären sie gar nicht da.
      Das Internet hilft den Einsamen, es fängt sie auf. Aber man muss ihnen auch ab und an ihre Grenzen zeigen, man muss ihnen sagen, du hast jetzt genug gespielt, jetzt geh in dein Zimmer und lern sprechen.

    23. ach jeh… Sie wollen mir nicht ernsthaft den Tip mit einer fake-email geben, oder glauben Sie tatsächlich Anna Häusler wäre ein Klarname? Wenn Sie mir sagen können woher er kommt, dann bekomme ich vielleicht ein bisschen Respekt.

    24. “jetzt geh in dein zimmer und lern sprechen” schöner satz. aber wieso belehren sie die einsamen, dass sie einsam sind. wer hört ihnen zu. wir? wie hochmütig muss man eigentlich sein. verschwinden sie mit deleuze oder kohut oder sonstwem in ihrem zimmer, halten sie ihr mitteilungsbedürfnis in grenzen, veröffentlichen sie alle 3-5 jahre ein werk und stören sie doch bitte uns einsame nicht länger in unserer einsamkeit. begeben sie sich ins richtig echte wahre leben, gehen sie nicht über die dschungel, verschenken sie keine aufmerksamkeit an die einsamen, freuen sie sich, dass sie für jemanden da sind, wenn die computer aus sind, und dass der hund sie noch erkennt. und wenn sie nach sparta kommen, erzählen sie, sie haben uns hier liegen gesehen. wahrlich, sie leben in der beste ihrer welten. da lebten wir auch mal, dann zogen wir die einsamkeit vor, um der versteinerung zu entgehen. das, ja das muss man nur erst mal kapieren, was das wirklich heisst.

    25. Was sind Sie denn für ein seltsames Kauzchen, Sie habe ich doch gar nicht gemeint, aber wenn sich dat arme Einsame angesprochen fühlt, dann bitte sehr

    26. mich interessiert’s fei meistens gar nicht, wer hier unter welchem – wie sagen Sie es immer so nett ? nick ? – schreibt oder ob der von der Spd ist oder einer von uns, also es kommt doch immer drauf an was er sagt und da hat doch ein Jeder das Recht, dass man ihn erst einmal sprechen lässt und nicht gleich drauflosprescht und dann eine Kritik sich vielleicht gar noch einhandelt ?

    27. könnte durchaus sein, dass sich ‘dat arme einsame’ angesprochen fühlt, ihre flappsigkeit täuscht nicht darüber hinweg, dass sie, wenn sie von einsamkeit schreiben, die existenzielle not damit gar nicht begreifen wollen oder können. vielleicht muss man ihnen sagen, dass leute wie ppp oder dfw und jeder, der süchtig nach der tapetentür sucht, die ihn wieder hinter die spiegel bringt, die einsamkeit deutlich spürt in mitten von gesellschaft, und sie ihr vorzieht. glücklich der, der sich dort draussen noch aufgehoben fühlt.
      ja, hier sind krüppel unterwegs, und sie zeigen ihnen ihre krücken, was glauben sie, denken die krüppel da von ihnen, oh, fein, danke, wir hättens nicht gewusst?

    28. @seidenshawl Meine Güte, wie sind Sie denn drauf. Kommunikation besteht aus zwei grundsätzlichen Vorgängen, einer Informationsabgabe durch den Sender, und der Aufnahme durch den Empfänger, wiewohl beide die Rollen auch tauschen können, aber zuerst einmal muß eine Informationsabgabe stattfinden. Mit den Informationen, die Sie mir hier geben, kann ich nichts anfangen. Sie haben mir nicht wirklich geantwortet, oder anders ausgedrückt, mir so geantwortet, daß ich Ihr Motiv immer noch nicht einmal vermuten kann, deshalb habe ich eine Bitte… erklären Sie mir diese drei Aussagen:

      “weil mich eigentlich die information interessiert, die sich vor der kommunikation abhebt”….

      “nämlich das Kunst und Literatur in einer durchrationalisierten welt ein zeitvertreib für Debile ist”

      “Obwohl ich weite Teile der Kunstproduktion tatsächlich für Meesifikate halte, also für Vorstufen einer fortschreitenden Infantilisierung…”

      “Die Kunst” von Jonathan Meese brauchen Sie mir nicht zu verdeutlichen. Und dann hätte ich gern, daß Sie mir einen Zusammenhang liefern, den zwischen der Essenz dieser drei Aussagen und Ihrer Intention Ihres Verhaltens hier in der Die Dschungel, es muß ja einen geben, oder?. Und dann habe ich noch eine Frage: “Warum schreiben Sie?”

    29. Narrenweisheit Jeder Hof hat seinen Narren. Bischoflinksy ist der Narr der Dschungel. Ich lese ihn und denke mir, was hat der wieder genommen, verdammt noch mal, dass er die Kurve zum Thema nicht kriegt, schau ihm zu, wie er sich in seinen eigenen Argumentationsketten verheddert, und manchmal bewundere ich ihn auch für seine Hartnäckigkeit. Er gibt sich Mühe. Er möchte teilhaben. Das ist zu spüren, trotz aller Verpeiltheit. Das macht ihn für mich menschlich, hinter seinem Avatar. Und deshalb würde ich ihn vermissen hier.
      Für Sie, Herr Seidenshawl sind wir nur ein Feldversuch. Und Herbst ist Ihnen ein gutes Opfer. Weil er zunächst einmal jeden ernst nimmt, der sich hier kritisch äußert. Selbst auf die diffamierendsten Kommentare wird geantwortet. Das ist nicht nur Selbstverteidigung. Das ist Respekt, Herr Seidenshawl. Respekt auch vor Ihnen. Man setzt sich mit Ihnen auseinander, weil man vermutet, Sie hätten eine Intention. Sie aber kommen plötzlich hervorgesprungen hinter Ihrem virtuellen Sofa, haben die rote Nase auf und schreien: April April!!! War ja alles nur Spiiihiieeeel!!!
      Na, was ist das lustig.
      Sie machen mir Angst, Seidenshawl. Leute wie Sie machen mir Angst. Die auf Knöpfe drücken und vergessen, dass Sie es mit Menschen zu tun haben. Sie halten sich für wissenschaftlich? Ich halte Sie für pervers.
      Wie ist eigentlich Ihr Name? Sie haben doch einen Namen. Einen, den Ihnen Ihre Mutter gegeben hat. Sprechen Sie ihn mal wieder aus. Laut, nur für sich selbst. Und stellen Sie sich – nur mal so – ein Experiment – (sie spielen ja gerne) vor, Sie täten dies in vollem Bewusstsein und von Angesicht zu Angesicht Herbst gegenüber. (Sie kennen ja sein Gesicht und seinen Namen). Na kommen Sie schon. Und machen Sie sich locker, Mann. Ist schließlich nur ein Spiel.

      Der Clown kann gehen.
      Man lasse den Narren herein!

    30. sie haben die rechnung ohne die letztewortfetischisten gemacht, und sie kennen unsere kriminellen routinen nicht. pech für sie.

    31. @Terpsichore. Tim Boson. Er hat seinen Namen genannt, “spielt” jetzt also offen. Das ist zuzugestehen. >>>> H i e r erfahren Sie mehr über ihn; ein persönlicher Abriß findet sich unten auf der verlinkten Site. Und >>>> dort sein eigenes Weblog, auch mit Gedichten, übrigens. Frau Häusler hat es gefunden.

    32. @terpsichore mein lieber scholli, – terpsichore, jetzt hab ich also die narrenrolle gepachtet wenns nach ihnen geht – oh jemine, und das noch zwischen dörflichem gewusel aber metropolenhafter gelassenheit !
      ja die diadorim ist schon eine ganz feine und der ausgefuchste provokateur seidenshawl zu echten superfötationen gewitztester wortattacken fähig.
      herbst ist ein äusserst geschulter und umsichtiger advokat seiner konzeptualitäten
      ja und jetzt hat mich doch glatt mein verfasser ertappt und büchst mich gleich wieder ein.
      ach selbständigkeit ist manchmal so schön, bloss nicht unbedingt für andere.
      aber auch wenn ich nur verfasst bin, also fremdbestimmt, muss man mich halt manchmal löschen, weil der mich halt immer so unsäglich schwätzen lassen muss, der kerl.

    33. cellini Das mit der Kommunikation ist schnell erklärt: Kommunikation tauscht eigentlich bekannte Zeichenvorräte hin und her. Information dagegen ist oder wäre sozusagen das Zeichenfremde, das die Kommunizierende informiert. Ein Bild: Die Kommunizierenden sind die Luft innerhalb eines Ballons. Was innerhalb des Ballons stattfindet ist Kommunikation. Information wäre die Nadel, die von außen in den Ball piekt oder wenn sie es weniger destruktiv sehen, ist die Information die Luft, die erst in den Ballon von außen eingeblasen wird. Kommunikationssysteme neigen dazu, sich nach außen hin abzuschotten. Die Dschungel sind, wenn keiner piekt, so ein Kommunikationssytem. Dass heißt es gibt eine Grundverabredung, einen sogenanten Zeichenvorrat, der von den Kommunizierenden nicht neu erschaffen wird, sondern der lediglich hin-und hergewälzt wird. Die Information hingegen ist quasi das von außen, von einem echten Außen hinzukommende. (Ich komme allerdings auch nicht von einem echten Außen. Ich simuliere dieses Außen lediglich.)
      Mit der Debilität meinte ich nicht, dass alle Künstler debil sind, sondern dass die klassiche Kunstproduktion heute nicht mehr den Grad von Schönheit oder das Maß an Grazie oder auch die reflektorische Komplexität erreicht, wie beispielsweise ein durchschnittliches wissenschaftliches Projekt. Soll heißen: Die Kunst wird absorbiert von der Rationalität. Die eigentlichen Künstler sind heute die Wissenschaftler und Techniker. Die “klassischen Künste” bleiben als liebensnwürdiger aber letzlich entbehrlicher Rest am Wegesrand, wo sie zum Hobby mutieren. Neben dem Wildwasserrafting oder dem Schrauben an alten Oldtimern. Mit noch anderen Worten:
      Das CERN ist ein Gesamtkunstwerk ebenso wie es ein technischsches Projekt ist . Ein Roman, ein Musikstück, ein Bild – verbleibt gegenüber der Schönheit Aktualität und Komplexität des Hubbel-Telekops, und dessen, was es leistet, in einer unterkomplexen, sozusagen debilen – schwachsinnigen – AussageForm.
      Ein Kassenzettel, den ich heute in einem Supermarkt finde erreicht eine dichte und alegorsiche Komplexität, und darin auch eine Schönheit, wie sie ein normles Gedicht nicht mehr leisten kann….
      Der klassische Kunstbetrieb und Literaturbetrieb ist infantil, er retardiert, er hat nichts mehr beizutragen, ausser längstgewusstes, längstgefühltes, längstbedachtes. Er entwickelt sich nicht mehr weiter. Was er noch kann: Spielen. Spiele spielen. Er verbleibt aber komplett im Menschenalter, während die Dynamik der Wirklichkeit ins Techno-Alter überwechselt. Die Dynamik, die Kreativität, das genuin Schöpferische, ja sogar das Dionysische wandert in die Triebwerke der Labore und Werkstätten ab. Zurück bleiben seelische Resthüllen mit Restwärme. Der Dschungel könnte ja gerade der Versuch sein, wieder auf die Höhe des technischen Mediums zu kommen, und das tut er ja hier und da auch.
      Aber ich wiederhol mich hier Cellini.
      Die Existenznöte die hier gelegentlich thematisiert sind, haben damit zu tun, dass der Künstler in einer von Angebot und Nachfrage bestimmten Welt nichts mehr anbieten kann, das plausibel gebraucht würde. Denn jede durchschnittliche amerikanische Fernsehserie (nur als Beispiel “Lost”) ist heute schon komplexer, raffinierter, unterhaltsamer und intelligenter als es ein klassischer Literatur-Roman es je sein könnte.
      Die “Rest-Kunst” zieht sich zurück in die Refugien des Körpers, der Körperöffnungen, der Selbstdarstellung, der simulatorischen “Existenz”. Die Krankheit wird plötzlich wieder bedeutsam. Man betastet den eigenen Bauch oder wahlweise den eigenen Schwanz. Man sucht nach dem “Verhängnis” und findet es auch irgendwo noch. Die “therapeutischen Tagebücher” werden mit epigonalen Arabesken nocheinmal zur großen Literatur gepimpt, in denen das alte Menschensubjekt seine nicht mehr heilenden Wunden leckt. Dass hier noch über Literatur, Kunst oder Schreiben im klassischen Sinne gesprochen wird, ist pure Verzweiflung. Dass einige Künstler doch noch über die Runden kommen, ist dem Reichtum der technologischen Zivilisation geschuldet, der sie am Leben hält, zu der sie aber im Grunde nichts mehr beitragen, ausser mittlere Witze, Aufgekochtes, es sei denn sie bieten etwas an, das gebraucht wird, zum Beispiel die meesifizierte Form von Debilität, zu denen eigentlich auch alle Selbstvermarktungs und Selbstdarstellungsprojekte gehören ebenso wie die Bayreuther Festspiele… usw…
      Durchaus gefragt und vermarktbar sind Kommunikationsprojekte, also das was die kommunikative Maschine eine Weile nähren kann (Roche usw….) Da wird auch einiges immer gut gehen…
      Aber Achtung, das war jetzt wieder sehr zugespitzt formuliert. Es wird diese Art der Restkunst und Restliteratur noch eine ganze Weile geben, weil es den klassischen Menschen noch eine ganze Weile gibt. Und als Mensch bin ich ja selbst immer von allem betroffen, was ich so wahrnehme. Und weil das generative Gedächtnis kurz ist – deshalb habe ich Chlebnikow angeführt.
      Dieses ganze durchaus genialische Gezappel, das Erfinden und Zusammendenken, die “radikalen sprachexperimente” etc… das findet sich bereits ziemlich ausgeprägt und vorgedacht bei Typen wie Chlebnikov…deshalb ist alles was gerade so in Bezug auf Wallace oder Pynchon diskutiert oder gefeiert wird, das sind Nachwehen..also Leute wie chlebnikov sind die Urgroßväter..und die waren schon sehr weit, selbst ein Joyce wirkt gegen Chlebnikov irgendwie Pillepalle….
      So ich verabschiede mich erstmal wieder,,, vorläufig..

    34. ohne auf einzelheiten einzugehen, erkenne ich darin, daß behauptet wird, technologischer aufwand sei mehr wert (mehrwert), als das ewige karussellfahren um die eigene haut und befindlichkeit im kontext all der anderen, nur eine variante dessen, was in diesem land ein herr berlusconi mit der kommunikation anstellt. all die anderen zappeln und geifern, nach seinem dafürhalten, er aber habe alles im griff. also die gesellschaft verlassen. ein jeder nach seiner façon. sie nach ihrer. ich nach meiner. adé. und ein jeder wünscht dem andern den garaus.

  2. @bischofslinski. Ihre Kommentare werden gelöscht, sofern sie nicht

    1) sich eines nachvollziehbar strukturierten Deutsches befleißigen;
    2) ihre Argumente sammeln und zusammenfassen und in einen Kommentar konzentrieren, dem weitere Kommentare dann und n u r dann folgen dürfen, wenn auf Gegenargumente reagiert, also eine Diskussion geführt werden soll;
    3) sich quasi-solipstisch immer um Sie selbst drehen oder das, was Sie meinen, das Sie als Argumentierer seien.

    Die Dschungel sind ein Pflanzenbiotop und nicht der Scherbenhaufen, den Sie draus machen wollen – auch dann nicht, wenn ich den Scherbenhaufen der “Informaten Welt” sehr genau vor Augen habe. Man muß nicht werden, was man befehdet. Man muß sich nicht anpassen.

    1. das ist doch ihre wertung, anh.
      dass die dschungel ein pflanzenbiotop wäre ohne würgefeigen. 🙂
      ( wobei würgefeige ein wenig zu drastisch in die falsche ecke des dschungelns schlösse, meiner selbstauffassung zumindest gemäss )
      literatur, anh, wird gemacht.
      nun ich will gar kein literat sein, allenfalls eine literarische figur mit durchaus proletarischen zügen ( also ohne abi und auch nicht unbedingt mit der exzellent herausgestochenen und exakten rechtschreibung / grammatik )
      ein fall gütlich angedeihbarer fortbildung also.

  3. Aprospos ‘Literatur’ – ich habe in den Kommentaren dieses Pfades nun einmal nachgezählt. Das Wort ‘Literatur’ (+ Modifikationen wie ‘literarisch’ usw.) taucht (bisher, 8.September 2009, 23:00h) 26 mal auf. Es scheint den Schreibenden hier wichtig zu sein. Hoffe ich zumindest sehr, zusätzlich zu meinem albernen Fliegenbeinzählen.

    Was ich aber hier vermisse, ist eben genau das – Literatur.

    Ich läse gerne auf einem ambitionierten literarischen Blog Texte, aus denen Literatur nach meinem Dafürhalten nun einmal besteht. Literatur ist für meine Ohren niemals das, was über sie geschrieben wird. Wie ‘literarisch’ sich dieses Schreiben jeweils auch gebärden mag.

    Sie, Herr Herbst (oder die Leute, die hinter diesem Namen stehen) versuchen das immer wieder, weswegen ich gerne und häufig hier nachschaue, ob sie es nicht erneut versucht haben. Sie haben neulich sogar einen ganzen Roman eingestellt, was mir sehr gefallen hat. Nur die Diskussion darüber verebbte leider so schnell, daß ich darin kaum einen Unterschied zum Publizieren in einem der Nischensegmente des üblichen Verlagswesens erkennen konnte. Zumindest zu einigen hier zu lesenden Gedichtversuchen passiert aber genau das, was ich von einem literarischen Blog gerne sähe: eine Andeutung von Interaktion, von Wirksamkeit des im Netz Stehens statt auf Papier. Eben nicht bloße Einweg-Präsentation (und komme mir jetzt keiner mit den meistens unsäglichen ‘Diskussionen’ bei Lesungen, die diese Bezeichnung kaum verdienen!) Das ist für mich schon mehr, als im Rest des mir bekannten Internets zumeist (es gibt natürlich einige rühmliche Ausnahmen, ich kenne sicherlich auch nicht alles, was es da gibt) stattfindet.

    An Literatur interessiert mich also, sie zu lesen. Weniger mein oder anderer Menschen Räsonieren darüber. Das, was Seidenshawl hier anführt, halte ich dennoch nicht für vollkommen abwegig, und die Heftigkeit des Echos auf seine Worte unterstützt mich darin, so wie ich oben Worthäufigkeiten anführte. Zumindest sehe ich diese beiden seiner (bzw. so weit ich sie aus seinen für mich eher etwas wolkigen Worten heraus zu destillieren vermag) Vorwürfe sowohl als gravierend wie als einer Diskussion würdig an:

    – daß dieses Blog sich nicht wirklich entschieden hat, eine Alternative zum Papierliteraturbetrieb zu suchen;

    – daß der Begriff einer Kunstfigur (Avatar), trotz daß er hier permanent bemüht wird, von denen, die ihn im Munde führen, eher unbegriffen zu sein scheint.

    Aufgrund der scheinbaren finanziellen Probleme des Betreibers kann ich beides sehr gut nachvollziehen und auch jederzeit entschuldigen. Als Tagebuch lese ich sehr viele Passagen hier, und da sind sie bewundernswert ehrlich. Aber ich will hier offen gestanden kein Tagebuch lesen. Das alltägliche Schicksal (Zahnschmerzen, Geldsorgen usw.) als direkte, persönliche Erfahrung des Blogbetreibers interessiert mich – abgesehen von meinem unwillkürlichen Mitleid – nicht hinreichend. Sie wären spannend, wenn ihr Eingehen in die Produktion (anders denn lediglich als äußerer Anlaß) mir deutlich würde. Davon sehe ich aber nichts.

    Ich denke vielmehr, daß eine Suche nach einer eigenständigen Form des literarischen Äußerns (etwa im Netz, jenseits von Papier und Festival, jenseits eines verachteten oder verachtenden Betriebes usw.) niemals eine auch nur einigermaßen stetige materielle Versorgung der Äußernden ergeben wird. Oder sie landete gerade bei den Staatsdichtern, bei der formierten, weil durch Bescheid von aus möglichst vielen Parteien per Akklamation gekürten Gremien alimentierten Preisgeld- und Preisträgerliteratur und der noch viel wohlfeiler zu habenden Opposition gegen je bestimmte Fraktionen davon, die sich gerade durch diese Opposition wieder daran bindet. Ich fände es richtiger, solchen Betrieb einfach zu ignorieren, statt ihn als herzeigbaren Feind auf mein selbst errichtetes Podest zu heben, damit etwas von seinem vorgeblichen Glanze am Ende doch herzeigbar auf mich abstrahlte.

    Es kann sein, daß eine diesem Betrieb sich ernsthaft verweigernde Produktion die Gestalt des Autors in der üblichen Form nicht beibehält. Was mir an der Gestalt des Herrn Herbst immer wieder auffällt, ist, daß sie für mich mehr die eines Lesers ist, der sich als Autor gerieren möchte. An einem Leser bewundere ich Belesenheit, Wissen, fleißiges Sammeln von Verweisen, Stellen, Namen, Ähnlichkeiten und alles das, was zu Recht das Geschäft der Literaturbeflissenen ist. Dort empfinde ich das hier so beliebte name-dropping ebenfalls nicht als derart peinlich, wie ich es bei einem Autor täte, der statt mit seinen Worten mit seinen Spiegelbildern glänzen möchte. Ein Autor soll mich mit seinen eigenen Worten davon tragen, nicht mit denen, die er von anderen kennt oder sich leiht. Und schafft er das damit nicht, dann ist er für mich kein Autor. Wie sehr ich ihn vielleicht auch als Leser schätzte.

    Daß hier persönliche Animositäten (wer ist schwul, wer ein Versager bei den Frauen usw.) so rasch die Kommentare und Texte trüben, zeigt mir, daß es nicht oder nur kaum gelingt, Avatare tatsächlich zu genuin Handelnden zu erheben. Daß auch hier die klassischen Rangkämpfe den alten Wein im neuen Schlauch bilden. Und das legt mir nahe, daß das literarische Blog, so wie es hier stattfindet, letztlich von den meisten Protagonisten doch nur als Volksschule auf dem steinigen Weg zur Alma Mater gesehen wird. Das Wesen, so befürchte ich, auch dieses Versuches bleibt Propädeutik. Selektierendes Vorhofgeplänkele vor dem Aufstieg hinauf zum Olymp – der Veröffentlichung!

    Vielleicht geht es ja nicht anders. Vielleicht sind Neid, Mißgunst, Geltungssucht und ins Angstbeißerische gewendeter Selbstzweifel ja der unverzichtbare Treibstoff der altbekannten Form der Literaturproduktion. Vielleicht ist deren gedanklicher Höhenflug nicht zu haben, wenn gedankliche Klarheit nicht gegen weichzeichnende Illusion hergetauscht werden will. Solches Denken bzw. Hoffen stellt womöglich einen wichtigen Teil der Entlohung für die im Literarischen sich Bewegenden dar. Sich heroisch zu fühlen, von der (blöden) Masse angefeindet, vom (geistlos) Niederen verkannt zu sein und sich dennoch womöglich in der Ewigkeit geborgen zu ahnen. Das ist sicherlich etwas, was all die den Bauch zwickenden Einkommenseinbußen und die das Ego schmerzende Nichtbeachtung ein wenig kompensieren mag. Und womöglich steht es einem Versuch, literarisches Geschehen im Netz so zu offenbaren wie anderes, produktives Geschehen auch, unaufhebbar im Wege. Vielleicht muß eben deswegen ein Literat im Netz seine Erfolge beim anderen Geschlecht, die Niedertracht seiner Gegner und die Hymnen seiner Bewunderer gleich mit anliefern.

    Das würde mich jedoch nicht weiter stören, würde, wie oben schon gesagt, einfach mehr Literatur (wie sehr ihr dann auch dieser Status wegen des Fehlens von Papier, Mikrofon und Verleger jeweils aberkannt würde, was ein ganzes Thema für sich ist) zu lesen sein. Denn sonst kommt mir ein solcher Blog doch zu sehr wie ein Kino vor, in dem ich keine Filme zu sehen, sondern nur des Filmvorführers Magenprobleme zu hören bekomme.

    1. Wissen Sie, sumuze. Das ist schon ziemlich absurd: “Was mir an der Gestalt des Herrn Herbst immer wieder auffällt, ist, daß sie für mich mehr die eines Lesers ist, der sich als Autor gerieren möchte.” Wenn Sie das mal mit meinen Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken, Hörstücken, Hörspielen usw. abgleichen, die unterdessen vorliegen. Die Dschungel kommen h i n z u, und sie sind weißGöttin nicht nur ein Konglomerat von Gedanken. Wenn Sie auch nur a n n ä h e r n d Ähnliches vorzuweisen haben, dann, aber wirklich nur dann, könnten Sie solche Reden schwingen, ohne zumindest ein Anstandsgefühlchen von Scham zu empfinden. Mal abgesehen davon: so viel Text haben Sie geschrieben, für so wenig, das Ihnen gefällt… Allmählich denk ich, Sie und manch anderer hier haben einfach einen soliden Knall.

    2. Falls Sie auf reine Quantität abstellen, sehe ich nicht, daß Sie mehr geschrieben haben als ich. Sie haben gewiß mehr veröffentlicht.

      Wen das zu was berechtigt, darüber läßt sich streiten. Und es ist eine – falls Sie sie bewußt zum Zwecke des Argumentes treffen – Unterscheidung, die nur untermauert, was ich oben schrieb.

      Seltsamerweise habe ich oben geschrieben, daß und was mir hier gefällt. Weswegen ich hier auch – mit vielen Worten, aber Worte sind für mich leicht – kommentiere. Lesen Sie gar nicht mehr, worüber sie sich echauffieren?

      P.S. Was verstehen Sie unter einem Knall?

    3. mein lieber herr gesangsverein, jetzt prasseln die gewaschenen reden wie faustdicke hagelklumpen in heftigen unwettern ( hoffentlich ) neben die ohren.
      oh ja ich muss das jetzt noch loswerden – losgerissen wie ich grad bin wie ein boot von einer mehr als kabbeligen see einem festen lande und dennoch hoffentlich verzeihbar :
      ich verstehe alles – wieder einmal – sehr verkehrte – äh geehrte damen und herren und frau sumuze, wo sie es bloss her nehmen.
      also mich hauen die tagebuch – elaborate auch nicht besonders um und auch eine literatur, in der ich ja als figur in kommentarbäumen hause, klettere, springe wie ein lemur, durchaus paul reichenbach, warum denn nicht, solange auch gravitätische geister die eher starken äste zuweilen besetzen und eben zu grossen reden anzuheben vermögen, sehe ich daneben nicht unbedingt ausgeprägt entstehen.
      dass sich aber literatur welche sich nicht interaktiv anfertigt sondern sozusagen als schon verarbeitete nach kommerziellem erfolg ruft & sich nicht anbiedernd so einfach präsentiert als eine art conditio sine qua non, verstehe ich ganz locker noch zusätzlich, also nebenher.

    4. @sumuze. sehe ich nicht, daß Sie mehr geschrieben haben als ich. Sie haben gewiß mehr veröffentlicht.Ah ja. Sie haben den Wolpertinger gelesen, Sie haben die beiden schon erschienenen Anderswelt-Bände gelesen, Sie haben Meere gelesen, Sizilien gelesen, Die Niedertracht der Musik gelesen, den Arndt gelesen, haben die Orgelpfeifen gelesen, na wurscht, jedenfalls alles unter Qualitätshinsichten und -urteil und im selbstgewissen Gleichstand Ihrer eigenen Arbeit; natürlich kennen Sie auch meine Hörstücke. Da das so ist, nehme ich meine Bemerkungen selbstverständlich wieder zurück. Zumal Ihnen aus der Zeit von >>>> ANDERSWELT III übers knapp vierjährige Entstehen dieses Buches bis zur jetzigen, noch provisorischen Fassung a u c h bekannt geworden, daß es von Der Dschungel und den darin verzeichneten persönlichen Geschehen überhaupt keine Verbindung in den Romantext gibt, schon gar nicht ästhetisch und mit poetologischen Folgerungen; Sie haben leibhaftig während dieser knappen vier Jahre miterlebt, wie da so überhaupt keine Übergänge realer Erleben in Fiktionen waren… usw usw.
      Da das s o nun ist, werde ich mich wohl entschuldigen müssen, aber – zwar kleinlaut aber doch – mich nach Ihren Werken erkundigen dürfen, die von gleicher Qualität seien. Ich möchte mir zeitgenössische poetische Meisterschaft schon aus den Gründen meiner Genußfreude ungern entgehen lassen; also seien Sie bitte so freundlich und helfen mir voran. Einige Ihrer Gedichte kenne ich, >>>> von Ihrer Site, mehr nicht, da bitt’ ich um Pardon.

    5. Es gibt absolut keine Notwendigkeit, sich bei mir zu entschuldigen. Mir liegt nichts daran, mit Ihnen um den Posten der Klassenbesten zu buhlen. Ich sehe allerdings auch keinen Grund zur Häme („Ich möchte mir zeitgenössische poetische Meisterschaft schon aus den Gründen meiner Genußfreude ungern entgehen lassen;“). Falls ich Ihnen zu heftig auf die Füße getreten haben sollte, betrachten Sie meinen Kommentar hier als Beweis, daß dieses nicht meine vornehmste Absicht war.

      Über die Qualität von Texten vermag ich wenig mehr zu sagen als daß ich nicht daran glaube, diese dem Medium, auf dem sie zu lesen sind, oder den an ihrer Verbreitung verdienenden Firmen ablesen zu können. Den Roman, den Sie hier eingestellt haben, habe ich sehr gerne und mit Freude gelesen, und einige Ihrer Gedicht gefielen mir ebenfalls. Ich besitze außer meinem persönlichen Geschmack jedoch keinerlei ökonomische oder gesellschaftliche Deutungsmacht in solchen Fragen, denn von meinem Urteil hat niemand einen Vor- oder Nachteil zu erwarten. Mir geht es allein um meinen Genuß beim Lesen und Schreiben, ob nun das Papier auf Rechnung von Random House oder die Website auf Kosten der Telekom zu mir kommen und ob ich nun in eine Kladde oder ein Laptop hinein schreibe oder in der Mittagspause Kollegen langweile.

      Poetologische Folgerungen“ jedoch interessieren mich überhaupt nicht. Kein Text, wie viel Erfolg oder wie große Auflagen er auch immer auf sich vereinte, kann in meinen Augen anderen Texten etwas vorschreiben. Auch die Beschäftigung mit geschriebenen Texten ist stets ein Nachhinein. Es gibt keine ISO-zertifizierte Anweisung, wie ein literarischer Text herzustellen sei, und keine DIN-Kriterien, welche Texte literarisch sind und welche nicht.

      Spannend erscheint mir dagegen das Netz als (noch) nicht in die üblichen Wege eingebundene Form, Texte einander zum Lesen bereit zu stellen. Es kann, so hoffe ich, Neues bieten:

      – den (beinahe) unbegrenzten Zugang einer großen Zahl von Lesern zu einer großen Zahl von Texten;
      – eine mögliche und zeitnahe Interaktion zwischen Schreiben und Lesen;
      – eine kontinuierlich Form des Lesens (Texte als dynamische Folge statt als einmaliges, statisches Werk – das Buch, die Lesung, die Aufführung usw.)
      – eine mannigfaltige Einbindung der Texte in andere Texte durch die einfachen Möglichkeiten der gegenseitigen Verweisung oder Verwertung
      – experimentelle Formen (virtuelle Autoren,verteiltes Schreiben, Gestaltungen usw.)

      Das müßte, so denke ich, doch eigentlich eine lebendige Spielwiese für Menschen sein, die unbändigen Spaß an Texten haben. Allzumal auch noch Bilder und Töne alles so schön bunt machen können und Javascript sogar viele kleine Spielereien erlaubt.

      Äußerung wie die Ihre weiter oben („Wenn Sie auch nur a n n ä h e r n d Ähnliches vorzuweisen haben, dann, aber wirklich nur dann, könnten Sie solche Reden schwingen, ohne zumindest ein Anstandsgefühlchen von Scham zu empfinden.“) scheinen mir aber eher in eine andere Richtung zu zeigen. Darin geht es ums ‘Vorweisen’, und implizit damit auch ums ‘Ausweisen’ – wobei ich ausgerechnet Ihnen wohl kaum sämtliche Bedeutungen dieses Wortes aufsagen muß.

      Genau das, so hoffte ich, sei im Netz nur schwer durchzusetzen. Mag aber sein, ich irre mich. Die Tage des wilden Wachstums und Wucherns mögen bereits schon längst vorbei sein, und es finden sich auch im Netz die altbekannten Türsteher wieder ein. Womit es dann auch hier bald nicht mehr wie in einem Dschungel aussähe.

      P.S.
      Gerade lese ich Ihren neuen Beitrag, wo Sie schreiben: „ Allerdings laufen – etwa in Rubriken, die auf der Hauptsite gar nicht auftauchen und auf die auch nicht verlinkt wird – durchaus einige fiktive Erzählungen weiter, die ihrerseits ihre ‘Gründe’ in Geschehen haben, die im Arbeitsjournal, bzw. in Tagebüchern man kann sagen: vor-erzählt worden sind. Das scheint nun überhaupt nicht wahrgenommen zu werden, wofür wahrscheinlich gilt: Es gibt kein besseres Versteck als die Datenschwemme

      Das verstehe ich auf den ersten Blick aber nun gar nicht. Sie sprechen von Rubriken, die auf der Hauptsite nicht auftauchen und nicht verlinkt werden und wundern sich dann, daß diese nicht wahrgenommen werden? Ich würde das nicht einer Datenschwemme anlasten, sondern Ihren Anstrengungen, diese Rubriken zu verstecken, indem Sie sie nicht auftauchen lassen bzw. verlinken. Oder mißverstehe ich da etwas grundlegend?

    6. bescheidenheit dürfte das gegenteil von masslosigkeit sein.
      masslosigkeit fordert raum.
      raum ist das, was allen zustehen sollte.
      masslosigkeit ist die hässliche fratze des kapitalismus.
      vielleicht ist tarantino masslos.
      nun hier wird wohl versucht auf zwei divergierende formen von masslosigkeit
      zu rekurrieren – eine gute ( das dionyisch masslose schaffen bishin zur kreativen
      extase ) und eine schlechte ( ein gnadenloses aneignen von gütern zum nachteil
      anderer bzw. ein künstlerisches agens, welches noch den hinterletzten müll geradezu messiemässig in sich einsaugen und in sich zum trashigen gesamtkunstwerk aufstauen muss – einen bischodslinski z.b. durchaus dann includierend und nicht so wie es hier in letzter zeit passierte eben nicht mehr
      als statthaft empfindend ).
      obsessiv sind aber wohl beide ausformungen und meiner meinung nach vor alllem abgrenzungssüchtig, aus welchen motiviertheiten auch immer.
      tagebuch ist im netz keine private aufzeichnung mehr eines sich selbst und seine lebenswelt reflektierenden subjekts, sondern wird durch eben seine veröffentlichung zu etwas künstlerischen womöglich in den augen von netztagebuchschreibern.
      der unterschied allerdings zur kunst besteht meiner meinung nach darin, dass
      kunst etwas verarbeitetes ist aber das wäre auch nur meine meinung ohne anspruch auf allgemeingültigkeit.
      ich selbst lese tagebuchblogs äusserst selten.
      was interessiert es mich wenn einer mal einen schlechten tag hat oder einen
      überschwang und das dann meistens noch über ein pseudonym ( nick, avatar )
      mir dann so aus dem bauch heraus formuliert dann mitteilen muss ?
      ich kann sumuzes positionen also ganz gut und mühelos mitzeichnen.
      allerdings schreibt sumuze selbst irgendwie autobiografisch -zwar mitunter sehr
      lustig und klasse formuliert aber halt auch irgendwie selbstreflexiv aus einer ich
      perspektive heraus ( wohl aus einer montage aus authentizizät und fiktion ) und
      markiert somit den unterschied nur insofern, insofern sie ihre ergebnisse wohl
      überarbeitet, also künstlerisch reflektiert erst öffentlich macht.
      eine schwierige angelegenheit hier ein allgemeines urteil aussprechen zu wollen,
      zumal in der musik die improvisation durchaus zwar völlig spontan wäre ( und nicht wiederholbar ) aber eben auch durchaus mit künstlerisch hochwertiger qualität verquickt sein kann.
      am ende bleibt der persönliche geschmack und die einsicht, dass masslosigkeit
      in jedem fall zumindest literarischer produktion ( da ziehe ich eine grenze zu anderen künsten vor allem filmkunst – oder kunst, die erheblichen finanziellen
      aufwand zu ihrem entstehen benötigt ) von dem erwartungshorizont jedes einzelnen konsumenten mitgetragen wird.
      quote allerdings wird auch von meinungmache mitevoziert – von einer art werbung, welche sich desöfteren nicht entblödet oder schämt, über stigmatisierungen etwas unattraktiv in den augen der quotierenden zu machen.

    7. TB

      Für mich hat das TB, sieht man von “Alltasgbeiträgen “mal ab, vor allem Notizcharakter. Es dient mir als Gedächtnishilfe und Ideenspeicher für andere Arbeiten Ohne es wäre ich viel zu faul zum Notieren . Einen lit. Anspruch hat meines nicht, kann es nicht haben, meine ich. Es kann aber muss nicht gelesen werden.

    8. @ paul reichenbach obwohl ich ihre beiträge meist gut geschrieben finde, p. reichenbach, also nicht
      zu kurz und nicht zu lang für meinen geschmack und sowohl mit durchaus gedanklicher tiefe als auch amüsant oder geistreich-gewürzt formuliert.
      also dem konzediere ich ganz bequem eine weitaus höhere qualität als meinen eingesprengselten kommentaren, insofern sie überhaupt thematisch odet stilistisch
      aus thread-kontinuen ( insofern vorhanden ) ausbrechen.
      naja – da ich momentan etwas ratlos bin betreffs zulässigkeit / unzulässigkeit von
      aussagemodi und eigentlich eh nicht den clinch suche abgetrennt eines politischen – sie monierten ja zurecht den meinen zuweilen etwas hysterisch-panisch überzeichnenden duktus – so ziehe ich mich erst einmal zurück – wollte das also nur noch kurz loswerden und das noch :
      also seidenshawls / bosons ansatz finde ich schon desöfteren pikant / raffiniert
      und echt toll fabriziert und wie man ja aus seinem letzten post ersieht auf seine art durchaus ernsthaft ambitioniert, obgleich ich leichte schwierigkeiten damit habe, in gänze seinen einschätzungen folgen zu wollen und mich schon frage ob
      das nicht auch eine art masslosigkeit ist im gewand einer ( womöglichen ) weiteren abgrenzungsvariante.
      aber in den diskussionen wird halt gerne leidenschaftlich und obsessiv plädiert
      wie in politischen debatten ( für meine begriffe leider ) perennierend vorexerziert.
      schönen tag halt allen –

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