Die Dschungel. Anderswelt.

Es ist Freitag und was ruhig beginnen wollte, deliriert leicht. Ich habe meine Geldbörse verloren und kann jetzt nur noch hoffen, dass es mir nicht so wie dem viktorianischen Schriftsteller Georg MacDonald geht, dessen Frau die familiäre Geldkatze verlor und unter Verlust buchen musste. Was für die Familie des Autors eine ziemliche Katastrophe gewesen war, denn von der Bank konnten sie keinen Penny abheben. Wo nix ist, kann auch nichts geholt werden. Das galt im 19. Jahrhundert für Schriftsteller wie MacDonald, wie es gleichermaßen heute für ANH gilt. MacDonald hatte einen Freund, einen gewissen Charles Dogdson, der, auch klamm, wenigstens die Kinder der Macdonalds mit Witz und Spass zu trösten suchte und ihnen aus einem noch unveröffentlichten Manuskript vorlas. Die Kinder waren hellauf von den Geschichten begeistert, die dann kurze Zeit später unter dem Titel „Alice’s Adventures in Wonderland“ ihren Siegeszug durch Kinder – und Erwachsenenwelten antreten sollten. Mr. Charles Dogdson, der sich von nun an Lewis Caroll nannte, verdiente so gut, dass anzunehmen ist, dass er seinen Freund MacDonald nun auch finanziell unterstützen konnte. Jetzt warte ich auf ein Klingeln an der Tür, das mir die Rückkehr aller Karten meldet, es ist ja unglaublich, welche Menge so ein Menschenleben an Karten jedweder Art akkumulieren kann. Und ich warte auf einen Roman, der wie „Alice“ Erfolg haben wird. Seit Stunden warte ich nun, und es klingelt nicht….

>>>>Bildquelle: H I E R