Arbeitsjournal. Mittwoch, der 2. Dezember 2009. Mit TR/Dropper.Gen.

9.11 Uhr:
[ICE Nairobi-Berlin.]
Hab mir einen Virus eingefangen, der vermittels des Erkennungs- und Schutzprogrammes AntiVir meinen halben Computer lahmlegt. Die störende Datei heiße 588d00182.exe, bzw. auch 588d00182.dll, und sie schreibt permanente Kopien, die AntiVir prmanent sperrt, wodurch dann aber ein Arbeiten völlig unmöglich wird. Hab es schon über den abgesicherten Modus versucht, da ist die Datei dann aber nicht zu finden. Der AntiVir, wiewohl ich ihn über den Ccleaner aus dem Autostart nahm, ließ sich auch nicht mehr wegschalten; schließlich habe ich mit einem Uninstaller-Programm die De-Installation geradezu erzwingen müssen. Seitdem läuft der Computer ruhig, ich bin sogar im Netz, aber weiß natürlich, daß im Hintergrund dieser Trojaner mitläuft. Werde M. anrufen, ob er mir hilft.
Zugleich ist bei meiner quasi-Familie die Mama erkrankt, ich werde mich nach meiner Rückkehr heute mittag um sie kümmern, soweit es geht, vor allem die Zwillingskindlein vom Kindergarten abholen. Und abends/nachts vielleicht M. Ich kann einen Computerausfall jetzt ü b e r h a u p t nicht gebrauchen, da ich volle Kraft an dem >>>> Danz-Typoskript schreiben muß.

Von den >>>> Kulturmaschinen erreichte mich gestern der Cover-Entwurf. Ich bin geradezu erschrocken, derart fett ist das Bild auf Vampir getrimmt. So sahen mal Heyne-Motive für Horrorschund aus. Es mag sein, daß man mit einem solchen Cover auch mal Käuferschichten erreicht, aber daß jemand Ernsthaftes aus der Literaturkritik so ein Buch auch nur anfassen würde, das glaube ich eher nicht. Andererseits h a t es auch was, dermaßen gegen die Geschmacksgrenzen zu verstoßen – nur daß die meisten Erzählungen, die in dem Band sein werden, dem gar nicht entsprechen. Also das macht mich gerade etwas konfus und beunruhigt mich sehr viel mehr als der trojanische Virus.

21.34 Uhr:
[Am Terrarium.]
Nein, ich bin unglücklich mit dem Cover, auch mit den beiden Versionen, die mildernd danach noch kamen. Der Profi: „Das geht alles g a r nicht!” Aber die Zeit drängt. Doch s o… nein, s o will ich das Buch nicht. Dann geht es auch ohne.
Ich habe dem Verlag geschrieben: „Es ist reiner Pop-Trash. Ich lehne aber ja schon Tarantino grundsätzlich ab.” Wie könnte ich mich da auf ein solches Cover einlassen? Es ist geschmacklos und, wie der Profi sagte, abstoßend; die Löwin nannte es „eine Provokation”. Na gut, meinetwegen, aber gegen w a s? Und weshalb?
Geht in mir rum.
Bin ans Terrarium gefahren, weil लक erkrankt ist; also hab ich mich quasi seit meiner Rückkehr um die Kinder gekümmert, um meine quasi-Familie halt. Hinzu der Müll mit dem Virus. Der Tag ist für die Arbeit verloren. Eigentlich wollte ich j e t z t etwas tun, aber ich bin müde. Das würde nichts Gutes werden. Und morgen werde ich auch nicht vor zehn Uhr am Schreibtisch sitzen; ich muß die Zwillingskindlein in den Kindergarten bringen. Aber am Dienstag ist Aufnahme der Texte, ab Dienstag Nachmittag die Produktion. An mein Cello ist bei alledem nicht zu denken; ich werde abermals einen Monat aussetzen, die nicht genommenen Unterrichtsstunden aber dennoch bezahlen müssen.
Geht nicht anders. Isso. Es macht mich aber traurig. Sehr traurig. Und Du, mein Junge, fällst in der Schule furchtbar ab. Ich weiß überhaupt nicht, was ich noch mehr tun soll, um Dir zu helfen.

3 thoughts on “Arbeitsjournal. Mittwoch, der 2. Dezember 2009. Mit TR/Dropper.Gen.

  1. Kein Backup hergestellt? Nun, immer wieder die gleiche Geschichte… Empfehlenswert: erstellen Sie, z.B. mit Acronis Home 2010, ein wöchentliches, aufsteigendes Backup – und täglich sichern Sie automatisch mit diesem Programm Ihre Arbeits- und Projektordner. Für Menschen, deren Einkünfte aus der Arbeit am Computer entstehen, empfiehlt sich sowieso die Anschaffung eines zweiten Computers (in Ihrem Fall Notebooks), welches identisch zum ersten ist. Bei Totalausfall des einen Rechners müssen Sie dann nur die relevanten Daten aus dem Backup auf den zweiten Rechner einspielen und Sie sind sehr schnell wieder „im Geschäft“. Nur so eine Idee…

    1. @Bodo Blaumann. Dank Ihnen für den Rat, aber meine Arbeitsdateien selber sind nicht betroffen, und daß ich alle dreivier Tage ein Gesamtback mache, ist selbstverständlich. Deshalb bin ich auch relativ ruhig; w a s mich beunruhigt, ist allein, daß ich bei dem derzeitigen Druck eventuell nicht weiterarbeiten könnte, weil das System neu aufgesetzt werden muß.

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