7.20 Uhr:
[Serengeti.]Immerhin läuft mein Gerät jetzt, auch wenn es nicht völlig stabil ist und die verschiedenen Modems immer wieder physisch umgesteckt werden müssen, weil sich etwa das Mobilchen-Modem, verbinde ich es mit dem Laptop, über die COM4 schreibt, die von dem Vodafone-Modeme belegt ist, eigentlich belegt ist. Na jà. Also ein bißchen MJ spielen, das steht für Modem Jockey. A u c h `ne Form des Reitens. Wir reiten, momentan und hier, sonst eher die Tiger und die Löwen. Mehr dazu jetzt n i c h t. Ich möchte erst einmal auf >>>> Thiele antworten.
Gestern noch länge mit Johann P. Tammen von den >>>> horen telefoniert, wegen des >>>> Eigner-Schwerpunktes im nächsten Band; die >>>> Kulturmaschinen (>>>> s c h ö n e Website, d a s schon macht gewogen) bekommen für meinen Erzählband eine freie Anzeige; so geben sich die Hände, hat man einen Beitrag für die Zeitschrift geschrieben, der gefällt. Zweidrei der Erzählungen gestern hier vorgelesen; in Frankfurtmain werde ich den Band aber erst im September vorstellen, die Lesung im Literaturforum Ende Februar ist noch der >>>> AEOLIA gewidmet; es wird ja überhaupt die erste öffentliche Lesung aus dem Buch sein, seit es erschienen ist.
Die Manager-Seminare sind geplatzt; gut möglich, daß man mein Arbeitsjournal las und sich dann dachte, jemanden mit solchen Einkommensunverhältnissen mache man nicht zum Gärtner von Böcken. Ich trag’s mit nahezu belustigter Fassung.
Und heute abend >>>> The Tempest. Ich werde mit Do hineingehen. شجرة حبة schläft noch. Eben mit Zuhause telefoniert. Kühlmann gestern morgen am Kaffeetisch, als wir über Religionen sprachen: „Wir sind aus k r u m m e m Holz geschnitzt. Der Katholizismus weiß das.” Die glatt-Korrekten der Demokratie verleugnen es wie die Calvinisten; imgrunde ist der ganze Protestantismus ein Unglück.
Na ja, Leser: dies erstmal aus Rheinmain.
10.51 Uhr:
[Elgar, Cellokonzert.]
Bis zu den Waden Sprunggelenken steht die Löwin in Farbtöpfen, ein absolut ulkiges Bild. Sie knurrt sogar zuweilen, wenn sie mit diesem Pinselquast werkelt. Derweil erledige ich Post. Und die >>>> Antwort an Peter Hacks ist geschrieben.
Der Protestantismus ist ein Unglück, der Katholizismus aber auch. Dieser nutzt das „krumme Holz“ zum eigenen Nutzen.
Da sind mir die „glatten“ Demokraten doch bedeutend
lieber.
ich… bevorzuge die befreiten ZenBuddhisten, Taoisten
oder Dzogchen… gottbefreit im klaren, reinen
UrGrund, der durch vorübergehende „Wolken“
verdeckt wird… das heißt, das „Holz“ ist „glatt“…
nicht „krumm“… das ist eine Verkennung der
Tatsachen… der Mensch ist im Grunde rein!!!
aber vielleicht habe ich ja auch alles nur falsch
interpretiert 😉
@Belleeer. Also i c h bin n i c h t rein. Göttinseidank… Göttin, weil auf die Idee von Reinheit wirklich nur Männer verfallen konnten (Frauen, die sie aufnahmen, sind – gebeugte). Wie Fichte sagte: „Es gibt keinen schlimmeren Begriff in der ganzen Menschheitsgeschichte.“ Von Seelen- bis Rassenreinheit, es kam immer nur das allerfurchtbarste Elend daraus.
Nehmen Sie’s einfach erstmal physiologisch, dann finden Sie die Spur; unser Stoffwechsel gibt die sinnlichste Antwort. Oder lesen Sie Th. Manns Schneekapitel im Zauberberg, auch daraus kann man reinheitsbezüglich höchst erfahren werden.
ich… spreche nur aus der Erfahrung… Ergebnis
der StilleMeditation 🙂 da brauche ich keine
Bücher… kann ja sein, dass bei Ihnen Wolken
vorliegen… 😉 kann ich nicht beurteilen… die
Erfahrung ist ansonsten vollkommen Gender-
Neutral…
wurschtel Allein die Vorstellung, dass ausgerechnet ein aufrichtiger Dichter & Schriftsteller wie Sie „Manager-Seminare“ geben würde – und sei es auch nur aus einer wirtschaflichen Not heraus, käme mir ziemlich befremdlich vor! – Vermutlich war den „Kapitalisten-Schweinen“ Ihr sogenannter Score-Wert zu unappetitlich, denn Typen wie diese messen doch ohnehin alles nur in Gewinn bringenden Quuartalszahlen. Dieses hat übrigens merkwürdigerweise einen durchaus sozialistisch-kommunistischen Hintergrund, nur mit dem Unterschied, dass man aus 5 Jahre eben Etappenweise 3 Monate gemacht hat. Die Perversion dahinter ist allerdings die gleiche!!!
@take it easy. Nun ja. Meine Erfahrungen auch mit Menschen aus dem Management mögen sich von den Ihren unterscheiden. Ich war fünf Jahre lang Broker, davon drei Jahre Devisenbroker, und bereue diese Jahre schon deshalb nicht, weil ich lernte, daß die Leute in diesem… tja: business nicht anders als wir Menschen sind. Es ist durchaus fraglich, ob sie sich charakterlich so sehr von jemandem unterscheiden, der, sagen wir, in der Stahlindustrie beschäftigt ist und der Rüstung zuarbeitet. Ausdrücke wie „Typen wie diese“ liegen mir nicht. Zumal ich das mit dem „aufrichtig“ für mich selber gerne abweisen möchte; ich bin, wie ebenfalls, glaube ich, alle, voll der Ambivalenzen und ganz sicher kein moralisches Vorbild. Der Clou daran ist, daß ich so etwas auch gar nicht sein will. Es wäre mir fürchterlich.
sie passen halt in kein raster
ich schätze als coach für manager braucht man alphaqualitäten, also durchsetzungsstärke…die leute sollen ja lernen, wie man souverän führt, das hat eben nicht jeder
@bischoffslinse die leute sollen nicht lernen wie man souverän führt, sondern wie man authentisch führt. nur authentischer autorität wird führungskompetenz legitimiert. alles andere ist rollenspiel der gewollten machtposition…. kommt aus der hose und geht in die hose, deshalb die abwehr.
souverän und authentisch – sehe ich keinen widerspruch. da muss natürliche autorität sein, die hat man oder eben nicht. deshalb kann das nicht jeder machen.