Arbeitsjournal. Sonnabend, der 16. Januar 2010. Frankfurtmain und Berlin.

5.50 Uhr:
[Sachsenhäuser Pinientisch.]Tolle Inszenierung! Ich hab wirklich Lust, unter >>>> Leukerts Rezension noch ein paar Anmerkungen zu schreiben, wobei ich gestern abend erst, als ich vor der Oper Frankfurt stand, um auf Do zu warten, die Karten hatte ich schon… also d a erst im Programmbuch las, >>>> daß derselbe Regisseur The Tempest inszeniert hatte, von dessen Reimanns Lear ich schon vor anderthalb Jahren so beeindruckt gewesen bin: Keith Warner. Seltsam, daß sich mir der Name nicht eingeprägt hatte. Jetzt h a t er’s, für immer.
Aber weniger über die Inszenierung wollte ich schreiben, als über das Stück selbst; mich beschäftigt eine seltsam hauruckartige, eine für meinen Instinkt psychologisch nicht genügend hergeleitete Harmonisierungs-Dramaturgie bereits Shakespeares und die Frage, was ein solches Stück dennoch solch eine Kraft haben läßt. Ein bißchen davon habe ich schon in meiner seinerzeitigen Lear-Rezension angedeutet.. Das Phänomen gibt es in vielen Theaterstücken (bei Kleist allerdings nicht), und ich habe das Gefühl, daß es dann immer, bei nachher komponierten Interpretationen, allein die Musik ist, die darüber hinweghilft.

In einer halben Stunde muß ich los, S-Bahn ab Südbahnhof, dahin kann ich prima zu Fuß gehen, um 6.53 Uhr, ICE nach Berlin ab Hbf. um 7.13 Uhr; um kurz vor zwölf werde ich wieder in der Arbeitswohnung sein. Die Fahrtzeit will ich für die Arbeit nutzen, daheim dann gleich ans Cello, und ab heute abend betreu ich die Kinder über die Nacht.
Es ist auch noch auf einen >>>> klugen Einwurf zu antworten.

Guten Morgen, Leserinnen. Und Leser. Habe hier vergeblich erst nach Milch, dann nach Zucker gefahndet. Jetzt trinke ich den Espresso mit Kondensmilch und Kandis, was ziemlich ulkig schmeckt

7.23 Uhr:
[ICE Frankfurtmain-Berlin.]
So, im Zug, der zehn Minuten Verspätung hat. Meinen üblichen Liter Milch für die Fahrt gekauft, eine Brezel gekauft, jetzt erstmal das Programmheft zu gestern abend lesen.

14.35 Uhr:
[Arbeitswohnung. Adès, The Tempest.]
Mit ziemlicher Zugverspätung zurück. Jetzt erstmal auspacken, Post ansehen (ungut), dann vielleicht eine Stunde schlafen und ans Cello. Der Laptop läuft, immerhin, anstandslos. Sowas um 18 Uhr geh ich ans Terrarium hinüber. Hab während der Fahrt viel über Adès gelesen, im Netz ist ja einiges zu finden. Er liegt mir sehr, muß ich sagen, auch wenn ich seine Vorliebe für House und insgesamt die Club/Clubmusik-Szene bekanntlich nicht teile. Was er damit macht, ist um so hinreißender, je mehr ich mich jetzt einhöre.

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