es tut so gut…

… ab mittag in der anderen abteilung zu sein. in ruhe arbeiten, keine ständigen auseinandersetzungen, zumindest nicht mit den direkten anwohnern. im umfeld allerdings erklärt mir mein wissen um die kommunikationswege der seilschaften das verhalten derer, die sich in diesen binden, und mir jetzt das seilende anbiedern wollen. widerlich sowas. dabei so scheißfreundlich, daß es fast schon quitscht. mir ist schon klar warum man sich so verhält. die leute wollen einen “draht nach oben” spannen. einer kam heute in mein büro, begann so mirnichts dirnichts seinen chef bei mir durch die scheiße zu ziehen. ich unterbreche ihn nach ein paar sätzen, frage ihn, warum er mir das alles erzählt, darauf seine antwort: “na sowas muß doch unser aller chef interessieren, solche informationen bekommt er doch sonst nicht.” “haben sie das alles mal ihrem chef direkt ins gesicht gesagt?” “nee, das tu ich nicht, der ist doch ne flachpfeife.” “interessieren sie sich für musik?, spielen sie ein instrument? wissen sie eigentlich was passiert, wenn jemand flache töne flötet?” “nee.” “ihm geht ziemlich schnell die luft aus, weil er einen falschen mundansatz hat, und jetzt verlassen sie bitte mein büro.” kotzbrocken der. andere kollegen sind wirklich offen und lebendig, lachen auch gern. nach einer auseinandersetzung mit einem kollegen einer anderen abteilung, der jetzt eingeschnappt ist, weil ich eines seiner arbeitsgebiete übernommen habe, sagte der andere kollege, der in meinem büro stand: “eegen bün’k nich, aber wat ick nich will, dat doh’k nicht und wenn ick nich in saal pissen dörp, will’k öberhaupt nich danzen”, was wörtlich heißt: “eigen(sinnig) bin ich nicht, aber was ich nicht will, das tu ich nicht und wenn ich nicht in den saal urinieren darf, will ich ich überhaupt nicht tanzen!”, was im grunde ein trockener kommentar auf die reaktion des kollegialen dickkopfes war. dieser kollege hat einen wirklich ruhigen, mitunter sehr sarkastischen humor. die zusammenarbeit mit dem neuen chef funktioniert reibungslos, er findet seine mappen, ohne das ich ihm sagen muß, wo sie sich befinden, macht vieles selbst, was mir meine einarbeitung in die abläufe dieser abteilung sehr erleichtert. er machte mir, eine fortbildung betreffend, einen garnicht so uninteressanten vorschlag, weil die daraus resultierende arbeit eben keine reine sekretariatsarbeit wäre. insgesamt merke ich sehr wohl, wie gut mir die andere umgebung tut, ich bin, obwohl ich jetzt mehr zu tun habe, nicht mehr so müde, wenn ich feierabend mache. es ist wohl immer noch so…. erst dann, wenn die luft brennt, fahr ich richtig hoch, ist arbeit für mich wirklich arbeit. routine erstickt mich. und in dieser abteilung brennt’s ständig. das war früher schon in der zeit, als ich in der gastronomie nebenbei jobbte, so… brannte nicht nur die luft, lief’s noch besser.
heute hab ich unserer hausdame gezeigt, wie man ein klo putzt. jeder beschwert sich, kein schwein sagt was… schon klar, warum nicht. “das geht nicht ab… das geht nicht ab”, wetterte sie. “wetten doch? haben sie noch ein paar gummihandschuhe?” unser hausmeister brachte den urinsteinlöser. hinterher stand sie da, wie ein begossener pudel. mein zweiter chef kam um die ecke: “was machen sie denn da.” “ich hab unserer hausdame gezeigt, wie man ein klo so putzt, daß es doch tatsächlich sauber wird.” “hausdame?, sie meinen die putzfrau.” “nein, ich mein unsere hausdame, aber ich mußte ihr trotzdem zeigen, wie’s geht.” “ja… darüber beschweren sich viele.” “ja, es beschweren sich alle die, die ihre bremspuren in den toiletten hinterlassen. ich werde nachher an alle toilettentüren ein schild hängen, funktioniert das nicht, schließen wir halt mal die eine oder andere ab, schreiben noch einen zettel, mit einem hinweis auf eine länger andauernde verstopfung, und dann gibt’s eine offizielle rundmail.” wenn etwas sauber zu sein hat, dann sind’s die küchen und die toiletten. in der küche hab ich auch zugeschlagen. hab alles entsorgt, was mir im kühlschrank beim tür öffnen lebendig entgegen kam, vorher machte ich aufnahmen mit einer sofortbildkamera, stellte diese, nachdem unsere hausdame den grund gereinigt hatte, hochkant in die fächer. wenn jetzt jemand völlig erbost seinen vier monate alten, nun geklauten joghurt sucht, kann er sich gern bei mir beschweren.