mit abgefallenen ohren…

…. ging ich heute und gestern aus dem büro. eine chinesische delegation, zwischendurch noch japaner, beide gruppen bleiben bis freitag. wahrscheinlich werde ich am wochenende die tür hinter mir schließen, und alles abstellen, was irgend einen oder zwei schalter hat, um töne und klänge zu erzeugen. das anhaltende sprachgewirr macht mich rammdösig, den ganzen tag dazwischen sitzend, rauscht es irgendwann in meinen ohren nur noch. schon die deutsche sprache, die mit ihrer geräuschkulisse einen großen raum füllt, an den wänden hochkriecht, über den köpfen zusammenschlägt, von da wieder runter fällt, erzeugt nach einiger zeit ein rauschen in meinen ohren. „kommst heute abend mit in die kneipe?“ „nie im leben nich.“ manchmal kommt man nicht drumherum, da aufzeichnungs- und abwehrmechanismen scheitern, mach ich mir manchmal einen spaß, um mich besser konzentrieren zu können. ich sehe ein gesicht, und die lippen, die laute formend sich bewegen, höre direkt neben mir eine stimme, stelle mir vor, daß diese entfernten lippen die worte formulieren, die in dem moment direkt in mein ohr dringen. hat witzige effekte, ich halte es aber nicht lange durch. als nächstes stell ich mir dann vor, daß das rauschen eine art geheimcode enthält…. den man entschlüsseln muß, um den platz der einen stimme zu finden. ist aber auch aussichtslos. „in dieser sich permanent steigernden geräuschkulisse hebt die verborgenheit das fehlen der einen stimme, die gegenseite zu allem bestimmten, ohne erreichbar zu sein.“ „wie meinen?“

ich brauch danach mindestens eine nacht, um am nächsten morgen feststellen zu können, daß es nicht mehr da ist…. dieses rauschen.