Der Halsreif ODER Das Arbeitsjournal des Dienstags, dem 2. November 2010. Vorläufiger Abschluß der Fenster von Sainte Chapelle. Und mittags, indirekt, Lynch.

8.11 Uhr:
[Arbeitswohnung. Bach, Matthäus-Passion II.]
Um pünktlich halb fünf aufgestanden, sitze ich seit 5.44 Uhr am Schreibtisch und habe die neue Erste Fassung zur Buchfassung der >>>> Fenster von Sainte Chapelle nun zuende durchkorrigiert; bis etwa 7.30 Uhr; dann ausgedruckt. So liegt der Novellentext jetzt 119seitig da.
Es fiel mir erstaunlich leicht, nach den wieder einmal dreieinhalb Stunden Nachtschlafs hochzukommen; bis ein Uhr nachts, ab 23 Uhr, sah ich noch die sechste Staffel von „Lost” weiter. Bis dahin hatte ich den Fenstern von Sainte Chapelle gearbeitet. Es ist interessant, daß sich Lost ganz wie die Chapelle-Novelle zu einer Gott/Teufel-Geschichte entwickelt, allerdings, da hat >>>> Poppeye recht, sehr viel planer und, jedenfalls in den beiden mythischen Figuren, ungebrochener als bei mir; sie scheint das Zeug zur Allegorie allmählich zu verlieren. Aber abwarten.

Jetzt geht es gleich, sowie ich wieder einmal ein DTs skizziert haben werde, an die Kritik zur >>>> Schneekönigin; danach muß meine >>>> Meistersinger-Rezension für die Opernzeitung der Komischen Oper umgearbeitet werden, weil man sie gerne darin als gesonderten Text publizieren möchte. Was ein schöner Auftrag ist, dem ich um so lieber nachkomme, als ich die Inszenierung ja wirklich großartig finde. Das war seinerzeit, als ich für diese Opernzeitung >>>> über La Bohème schrieb, nicht ganz so der Fall; denn da kannte ich die Inszenierung gar nicht, sondern war rein an dem Stück interessiert. – Ist wiederum das geschafft, muß ich mich um die Gelddinge kümmern. Dann wird es bereits Mittag sein. Auch will sich meine WDR-Redakteurin noch wegen des leidigen Pressetextes zu meinem neuen Hörstück melden, das als Schwerpunkt zu Weihnachten ausgestrahlt werden soll; er muß heute fertig und in die Produktion der Marketing-Abteilung gegeben werden.

Für den Nachmittag ist dann die Fortsetzung meiner Überarbeitung der Kleinen Theorie des Literarischen Bloggens zur Buch- und >>>> Ebook-Form vorgesehen. Dazu kommt weiterer kleiner Kram. Ich habe ein sehr schönes Stück für den Hals meiner Löwin gefunden, die in zwei Wochen für ein paar Tage nach Berlin kommen will, um es sich von mir anlegen zu lassen:Jetzt geht es nur noch um die Größe. Es ist ein altes Schmuckstück, von dem ich nicht weiß, ob es sich im Umfang umarbeiten läßt; insgesamt geht es um fragliche 0,5 cm, was am Hals aber heikel sein kann. Doch die Vorstellung, wie sie, die Löwin, den Reif auch in Wien trägt, berauscht uns beide. Wir werden das Ritual angemessen feiern. Zudem rief gestern noch Frau v. Samarkand an, die ebenfalls Figur in den Fenstern von Sainte Chapelle geworden ist, um von der Pornographie- und Geist-Veranstaltung zu berichten, >>>> vor der sie so gebangt hat. Ich würgte sie indes ein wenig ab, weil ich weiterarbeiten und nicht aus der Stimmung der Erzählung fallen wollte; jetzt werden wir heute abend essen gehen. Ich freue mich, der ich gestern, und bis jetzt noch, ungeduscht und völlig verschlampt hier konzentriert gesessen habe und sitze, auf einen Anzug über Hemd mit Krawatte. Geld, um außer meinen Rechnungen auch das Essen zu bezahlen, ist da; ich werde sicherheitshalber auch schon mal das Ticket für die Heidelbergfahrt besorgen, die wegen des >>>> virtuellen Seminars Mitte des Monats wieder ansteht.

Noch zwanzig Minuten Bach, dann geht es an die Kritik. Guten Morgen, Leserin.

9.21 Uhr:
Das DTs >>>> „steht”. Jetzt an die Kritik.

12.18 Uhr:
>>>> Geschafft. Schwergetan hab ich mich damit, am liebsten hätte ich einfach geschwiegen. Auch beim wiederholten Anhörn des Stücks wird die Musik nicht besser, eher n o c h schlechter.

Ich ziehe den Mittagsschlaf vor, um etwas Abstand zu bekommen. Damit mir nicht diese Leidigkeit die Arbeit an dem Meistersingertext vergällt. Und, zur Erholung, eben noch mal mit der Löwin telefoniert, die mich auf >>>> ein neues Bild bei Phyllis Kiehl hinwies. Es sieht wie von David Lynch aus.

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