O.A.M.D.G.

Es gibt Menschen, die sagen, daß es Gott gibt, und solche, die sagen, sie wüßten, was auf Sirius vorgeht. Einen prinzipiellen Unterschied kann ich zwischen beidem nicht erkennen.

[Dieses notiert, weil so sehr >>>> Michael Gielens Begründung in mir nachwirkt, dafür, daß er sich von Stockhausen, den er zuvor als Komponisten geschätzt, abgewendet habe. Bernd Alois Zimmermanns katholische Religiosität war hingegen kein Hindernis, mehr und mehr sich ihm zuzuwenden.]

12 thoughts on “O.A.M.D.G.

  1. Wo nix passiert Wenn Gielen sich von Stockhausen abwendet, weil der gesagt hat, er wisse was auf Sirius passiere, dann ist das wohl eher eine Bauchentscheidung Gielens, die der Erkenntnis folgt, die Musik Stockhausens nicht mehr hören zu können, ohne den Komponisten-Menschen dabei störend im Kopf zu haben. Und dabei ist das doch harmlos, weil auf Sirius nämlich nichts passiert, das braucht man sich garnicht vorzustellen. Schwieriger mag es sein, etwa Knut Hamsuns spätes Werk (oder auch das frühe) zu lesen, ohne dessen Haltung zum Faschismus zugleich im Kopf zu haben. Andererseits: läse und hörte man ausschließlich die Werke von Gutmenschen, so bewegte man sich in einer Art Gutmenschen-Sekte, in der die Selbstbeweihräucherung ein probates Mittel des Erkenntnisgewinns ist, und das ist dann sicher auch nicht der Weisheit letzter Schluß.

  2. kommt für mich darauf an, was Sie unter “Gott” verstehen?! das ewige Sein gibt es für mich schon… die SiriusGeschichte würde ich allerdings eher in die Richtung Schizophrenie (psychische Erkrankung), als mögliche Folge von Meditation, WunschDenken und EsoMarketing stecken… ;o))) läßt sich gut Geld mit verdienen… Menschen verwirren… EsoFaschismus ist unter Umständen nicht weit… aber wahrscheinlich spreche ich hier nur aus meiner eigenen beschränkten WeltSicht heraus… ;o)))

    1. @belleer zu Gottes Sirius. Es kommt darauf, als was man Gott verstehe, nur bedingt an, meine ich. In jedem Fall beschreibt der Begriff etwas, das man nicht wissen kann, sondern glauben muß, damit ihm ein Realitätsgehalt zukommt. Das gleiche gilt für Sirius. Zwar kann Ihre diagnostische Vermutung zutreffen; sie trifft aber dann ebenso auf “Gott” zu – insofern er eine Wunsch-Projektion wäre, dann, die sich von anderen Wunsch-Projektione prinzipiell nicht unterscheiden. Daß man mit Gott weitaus mehr Geld verdient hat, nämlich bereits seit mindestens anderthalb Jahrtausenden und dreihundert Jahren, als mit dem ganzen Esoterikrummel insgesamt, spricht, wenn Sie ein solches Argument schon bringen, sehr gegen dieses Argument. Faschistoide Momente gibt es zumal manche in den monotheistischen Religionen.

    2. Ich finde gut dass wieder von Gott die Rede ist. Gott wird uns allen helfen, auch aus unseren Widersprüchen, er wird das gute aus den Menschen kratzen und allen Männern die Bärte abschneiden

    3. @anh… also, das Sein kann ich in der Meditation wahrnehmen…
      den Raum… die Energie… ;o))) sonst würde ich nicht davon reden!!!

      außerdem ist es einfach LOGISCH… 😀 wir sind aus Energie
      aufgebaut und die vergeht nicht, sondern wandelt sich… hinter
      der Tür ist immer noch eine Tür >>>> also ist das ewige SEIN
      ein MUSS!!!

      nur der Mensch glaubt durch seine Geburt und Tod an Anfang
      und Ende… sein EGO möchte nicht vergehen… wobei ich ja sehr
      für den TraumWechsel bin und es insofern keinen Tod gibt… ;o)))

      aber schon Buddha sagte, man weiss nichts genaues, also leben
      wir lieber so, als ob es nur dieses EINE Leben gäbe… ;o)))

      durch die Angst vor dem Tod ließen sich die Menschen schon
      immer herrlich führen… ein HimmelReich versprechen… der
      Tod gehört enttabuisiert und von der Angst befreit… das ist
      möglich… ;o)))!!!

      Geld wird mit Gott schon viel länger verdient und mit
      irgendwelchen Orakeln… ich erinnere an Delphi & Co… viele
      Kulturen habTTen da so ihr “Ding”… die Orakel funtionierten
      ja oft so, dass man Informationen einholte, sich erzählen liess,
      und dann so tat, als ob “Gott & Co.” sie eingegeben hätten..

      Erklärungen für Eintreffen und Nichteintreffen gab es schon immer
      über die kognitive Dissonanz… ;o)))
      http://belleeer.twoday.net/stories/kognitive-dissonanz/main:

      “In den 1950er Jahren gab Marian Keech (eigentlich Dorothy Martin) aus Salt Lake City an, Nachrichten von der Außerirdischen „Sananda vom Planeten Clarion“ zu empfangen. Sie scharte in Wisconsin (USA) eine Sekte um sich, die ihren Vorhersagen glaubte, eine gewaltige Flut werde alle Menschen auf der Erde töten und nur die Sektenanhänger würden von fliegenden Untertassen gerettet.

      Als die prophezeite Flut ausblieb, sah sich die Gruppe der Lächerlichkeit preisgegeben. Statt das Versagen ihrer Führerin zu akzeptieren und sich von ihr abzuwenden, sahen sich die Anhänger in ihrem Glauben nur umso mehr bestärkt. Sie behaupteten, ihre Gebete hätten Gott umgestimmt, und versuchten mit einem Mal fieberhaft, andere Leute zu ihren Ansichten zu bekehren.”

      ManipulationEN via “Gott” gibt es schon lange… und nicht nur
      in monotheistischen Religionen!!!

      und zu Stockhausen… niemand kann einen GegenBeweis zu
      seiner Aussage antreten… ebenso bei Ramtha, Kryon und Co… die
      Aussagen sind oft “AllgemeinGewäsch”… allgemeingültig…

    4. Durch Ruhe gelangt man zu Gott, durch Gott zum Endpol, wer den Endpol erreicht, erreicht die Mitte, die Mitte bedeutet den Reichtum, wir alle sind

    5. Nun ist es ja so, daß Stockhausen Gott war, da mußte er ja wissen, was auf Sirius vor sich ging. Das ist also zB „ etwas, das man nicht wissen kann“. Belleeer weiß, daß „Buddha sagte, man weiss nichts genaues“, so scheint mir dem Wissen nicht allzuviel zuzutrauen zu sein. Ein prosit auf Giehlen allerdings, der sich am Ende doch noch auf eine „weitere Dimension“ in der Musik einlässt!

    6. Unterschiede Was auf Sirius vorgeht (wahrscheinlich, wie Schlinkert meint, nichts), kann man nicht wissen. Auch einen Gottesbeweis gibt es nicht. Dennoch ist die Gleichsetzung falsch. Was auf Sirius vorgeht, kann ich mir vorstellen oder bleiben lassen. Ich kann mich auch dem Wahn ergeben, Freddy Mercury und ich hätten in der Unterwelt eine Affäre. Oder so. Alles möglich. Aber ich kann´s auch lassen.

      Die Idee Gottes (oder der Transzendenz, der Metaphysik, wie immer) ist dagegen offenbar menschlichem Denken notwendig. Sie wird immer wieder produziert und ist Ausdruck des Widerspruchs zwischen Sein und Sollen (der Sollbruchstelle, wenn man so will). Menschen erfahren sich als Gegenüber von “Natur”, “Welt”, weil sie das Sein reflektieren können. Dieser Riss erzeugt das Verlangen, das sich auf “Gott” richtet.

      Alle Konkretisierung dagegen (die Erzählungen von “Gott”, d.h. die Religionen) sind natürlich von außen betrachtet reine Wahngebilde (wie die Erzählung über Sirius). Die Offenbarung ist nur dem zugänglich, der/die sie hat. Unverfügbar auch ihm/ihr selbst.

    7. Die Bezeichnung ist nicht deshalb falsch, weil irgendeine Dame behauptet sie sei falsch, lassen sie sich nicht ins Boxhorn jagen, die weiß genauso wenig wie wir alle

  3. «Gott ist… … verrückt, ich weiß es, ich bin Gott.» (Bataille) SCNR

    Ungeachtet dessen: selbst wenn ich die Vorstellung von «Gott» (allgemein als höheres Wesen in welcher Form und Zahl auch immer) für eine kollektive Wahnidee halte, sind ihre Auswirkungen gewaltig. Insofern existiert «Gott» wenn nicht als Tatsache dann zumindest als ziemlich langlebige und potente menschliche Erfindung. Soviel muss ich wohl oder übel anerkennen – trotz massiver Esoterikallergie. Und letztere reicht von der Einpersonensekte bis zur Weltreligion. Insofern erschließt sich mir Gielens Argument bezüglich Stockhausen ebensowenig. Sofern musikalisch em Ende etwas herauskommt, was ich als hörenswert empfinde, kann einer von mir aus eh glauben und sagen, was er will – und wenn ich es für noch so schwachsinnig halte. Dass ich z. B. mit Stockhausens Klavierstücken recht viel anfangen kann und mit dem ganzen Gelichter eher wenig steht auf einem anderen Blatt.

    In der Musik empfinde ich die Auswirkungen des Gotteswahns sowieso noch mit am positivsten – selbst wenn ich nur die abendländische Musikgeschichte in den Ohren habe, finde ich dort dank «Gott» und Konsorten mehr als genügend Werke von enormer Intensität und Schönheit, auf die ich nur äußerst ungern verzichten würde. Es muss ja nicht unbedingt Arvo Pärt sein 😉 Oder Wagners «Verbrechen des Parsifal», dieses sich endlos hinschleppende «zuckersüße Bimbambaumeln» (2x Nietzsche) – den konnte ich bisher auch nur einmalig in Stefan Herheims großartiger Inszenierung vollständig ertragen.

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