Die Diffamierung ODER Das Edith-Syndrom. Eine Klarstellung.

Persönliche Angriffe, Denunziationen, Verhämungen und dergleichen wird Der Herausgeber Der Dschungel in Zukunft immer dann sofort löschen oder löschen lassen, wenn sie zum einen von anonymen Kommentatoren verfaßt sind, wenn sie vor allem aber unter Beiträge eingestellt werden, die sich mit nicht-persönlichen Belangen beschäftigen, etwa unter die >>>> Opernkritiken. Wer meint, den Herausgeber als ein Hühnchen rupfen zu müssen, möge das unter den Einträgen des >>>> Arbeitsjournals tun, die sich mit Privatem, bzw. Persönlichem oder fiktiv Persönlichem tatsächlich auch befassen. Für alle übrigen Rubriken wird fortan entweder Sachlichkeit und Argumentation erwartet oder aber eine als Geschmacksurteil in der Sache erkennbare Äußerung. Die darf selbstverständlich von ihrerseits sehr persönlicher Natur sein, hat sich aber jeglicher Form privatgerichteter Diffamierungen zu enthalten.

Die Dschungel hat ihre Administratoren entsprechend angewiesen. Dieser Schritt ist nach wiederholten Entgleisungen vornehmlich des Avatars Edith88 nötig geworden, auf deren erneuter anonymen Attacke der Herausgeber fälschlicherweise in der vergangenen Nacht reagiert hat und wohl auch – von Edith88 permanent aufs empfindlichste getrietzt – überreagiert hat. Der gemeinte Kommentarbaum wurde heute morgen gelöscht.
ANH, 6.7.2011.

31 thoughts on “Die Diffamierung ODER Das Edith-Syndrom. Eine Klarstellung.

    1. @belleeer. Das wüßte ich auch gern, weil ich mich erst dann angemessen wehren, bzw. verwahren könnte. Aber es geht ja gerade um das „Prinzip“ der Heckenschützerei, die gegen Die Dschungel darauf abzielt, erstens Leser zu vertreiben und zweitens mich – und auch meine Kritiken – unglaubwürdig zu machen. Da bekannt ist, daß ich Choleriker bin, auf Provokationen also um so heftiger reagiere, je diffamierender sie sind, funktioniert das auch ganz gut. Daß sich dann Leser zurückziehen, habe ich vorgestern, um 10.30 Uhr, >>>> dort beschrieben.

    2. nun… ich könnte mir vorstellen, dass es
      manchen Leser erst sensationslüstern
      anzieht…

      ist doch spannender als ein Blog,
      auf welchem nichts passiert… ;o)))

      es lässt sich somit der TrollAngriff
      als gezieltes MarketingInstrument
      einsetzen…

      also…
      ich reagierte als heranwachsender
      Mensch jähzornig, wenn mich jemand
      ununterbrochen reizte….

      das schadete mir aber selber und
      versetzte plötzlich MICH in Unrecht,
      zu Unrecht…

      daher vermeide ich solches Verhalten
      heute… und reagiere möglichst COOL…

    3. @belleeer(ff). Die „Coolness“, so sie nicht dem tatsächlichen Naturell eines Menschen entspricht, ist eine Verdrängung und führt fast notwendigerweise zu physischer Erkrankung. Was meinen Sie, weshalb ich mit meinen 56 derart in Schuß bin und, jedenfalls bislang, so gut wie keine physischen Verschleißerscheinungen habe? – na ja, eine gewisse Neigung zur Sehnenscheidenentzündung bei leistungssportartiger Belastung gibt es s c h o n, die haben indes auch viele jüngere Menschen.
      Aber sicherlich gibt es Menschen mit tatsächlich kühlem Blut, denen ihre Coolness auch physiologisch entspricht. Nur gehöre ich zu denen nicht. Im Gegenteil, ich lege es bei allem, das mir wert ist, darauf an, >>>> die Distanz zu überwinden.

      Es geht mir auch nicht um einfache Angriffe auf mich; die bin ich seit fünfundvierzig Jahren ununterbrochen gewohnt. Es geht mir um Infamie und Diffamierung. „Einfaches Mobbing“ dagegen kenne ich seit dem Kindergarten. Infam wurde es, seit ich begann, mich zu wehren.

      Ob wir ein wahres oder ein falsches Leben führen, zeigt uns in aller Regel unser Körper zuerst.

    4. ich rede nicht… von *Coolness*, sondern ich rede davon,
      Wut im Moment des Enstehens !cool! zu befreien,
      das bedeutet, dass man NICHT cholerisch,
      wütend, laut reagieren muss… cool zu reagieren
      bedeutet auch nicht, Konflikte in sich hinein zu
      fressen…

      soweit ich weiss, führt cholerisches Verhalten
      eher zu Erkrankungen…

      „Nach heutigem Kenntnisstand ist vielmehr anzunehmen, daß einzelne Komponenten dieses Verhaltensmusters die Entstehung des Herzinfarktes begünstigen, insbesondere Feindseligkeit, Ärgerausdruck und zynisches Mißtrauen.“ http://www.psychology48.com/deu/d/gesundheitspsychologie/gesundheitspsychologie.htm

      Mobbing ist bei den Menschen leider
      weit verbreitet, sobald ein anderer Mensch
      anders ist… für viele gehört es zum *normalen*
      Verhalten… ich arbeite daran, die Menschen
      über die Unnötigkeit dieses Verhaltens auf
      zu klären… auch beruflicher Erfolg lässt sich
      ohne Mobbing besser erzielen… ;o)))!!!

      eine zu große Fixierung auf den Körper kann
      leider leicht zu einer ÜberLastung führen…
      die SehnenScheidenEntzündung dürfte ein
      WarnSchuss sein… es gibt auch gesündere
      SportArten… ;o)))!!! ich könnte Sie da gerne
      beraten…

      noch eine Anmerkung zu den 3GeistesGiften…

      Hass (pali dosa, skt. dvesa), auch als Zorn
      übersetzt, ist die Selbstbehauptung eines
      illusionären Selbst den Mitwesen gegenüber.

      Heilsam wirkt Güte (metta).
      http://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Geistesgifte

  1. Die andere Seite der Vernunft Nun, das führt ja zu der paradoxen Frage „Wie halte ich Ordnung in einem Dschungel“? Oder auch „Wie klage ich Rationalität ein, wenn der Diskurs dem Modell des Rhizoms folgt“? Muss ich dann nicht vielmehr damit rechnen, dass sich gewisse Leute Zugänge von der dunklen Seite her schaffen? Und habe ich dazu nicht recht eigentlich sogar eingeladen?

    Mir will scheinen, als könne das Löschen solcher Beiträge keine Lösung sein. Man müsste vielmehr, dem Dschungel entsprechend, eine quasi biologische Lösung anstreben. Will sagen, den Trollen ein eigenes Biotop schaffen.

    1. @ PHG. Das eigene Biotop habe ich den Trolls schon einmal geschaffen; logischerweise nahmen sie es nicht an. Ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob es sich tatsächlich um Trolls handelt, das heißt: ob in jedem Fall. Was mich offenbar skandalös macht, ist, daß ich weder erpreßbar noch korrumpierbar bin und, vor allem, daß ich das vorführe, also stets aufs neue beweise. Das wirkt in der Wahrnehmung mancher offenbar wie ein aus ihrem Innern heraussteigender Selbstvorwurf, den man abzuwehren versucht, indem die vermeintliche Ursache niedergeschlagen werden soll. Die aber ich gar nicht bin, ich stehe nur symbolisch für sie. Sozusagen bin ich zugleich Internalisierung wie Projektion; daß es dabei gar nicht um meine Arbeit, sondern, seit je, immer nur um meine Person geht, ist mehr als ein Indiz. Die tatsächliche Ursache aber ist die Bereitschaft vieler, sich mit dem zu arrangieren, was ich >>>> Die Unheil nenne. Hinzukommt meine deutliche Abneigung gegen die Haltung, sich in der Menge zu verstecken, also gegen Masse und Gruppe, was bei mir bis in die Sportarten reicht, die ich favorisiere oder ablehne.

    2. That’s it! Im Eigentlichen:
      Ihre krankhafte Tendenz, all die unterschiedlichen Angriffe, Anmerkungen, Befragungen am Ende als eine Abwehr ihrer Genialität zusammenzufassen.
      Ob da einer boshaft war, ein anderer nur mal eine Frage stellen wollte, am Ende werden sie – mittels ihrer pathologischen Wahrnehmung – alle gleich gemacht: Krankhafte Spießer/Verdränger/Kleingeister, die in ihrer Beschränktheit des Gegners Großartigkeit gar nicht erkennen wollen – und psychologisch auch nicht können. (Der Gegner ist eben so viel zu großartig, als dass es die eigene Kleinheit je ertragen könnte.) So ihr Ansatz.. nein! Ansatz unterstellt ja irgendwie Kontrolle. Eher also ihr psychischer Algorithmus, der von irgendwo unten alles aufs eigene Selbstbild münzt.
      Logische Folge: Provokateure, selbst gut meinende Anmerker fühlen sich mißverstanden, werden agressiver. Sie reagieren noch selbstgefälliger… und schon hat man hier binnen kurzer Zeit einen Haufen aggressiver Trolle.

      Literatur interessiert mich übrigens nur nebenbei; was hier über Literatur ausgetauscht wird, kann ich nicht beurteilen. Ich besuche diese Seite nur, weil ich an einer Arbeit über.. äh .. ich sage jetzt mal umgangssprachlich ‚psychologische Eskalationen‘ arbeite.
      Und da ist das, was hier passiert, äußerst interessant. Ich vermute auch, dass das alles für literarisch wirklich Interessierte kaum Neues bringt. Mir scheint, Literatur ist hier nicht eigentlich das Thema, eher ein Anlass für folgendes:
      Hier trifft einfach Krankes auf noch Krankeres.

    3. Sicher.
      Ich wollte eigentlich auch nur mal die Löschmechanismen überprüfen.
      In dieser Hinsicht gibt es offenbar doch noch Nachholbedarf.

      Aber: Antworten Sie ruhig weiter.
      Vielleicht kommt da ja mal endlich etwas Konstruktives bei rum!

  2. @phg
    Dann haben Sie sie abgeschafft (die sog. Trolle).

    Verum est index sui et falsi – Wahrheit ist Gattung ihrer selbst und des Falschen.

  3. „ob es sich tatsächlich um Trolls handelt“ … heißt was? Gehen Sie davon aus, dass es sich möglicherweise um jemanden handelt, mit dem sie des Abends beim Wein sitzen – oder schlimmer noch irgendwo liegen???

    Gewissermaßen in alter Stasi-Tradition?

    1. Stasi@PHG. Nein, das glaube ich nicht. Allenfalls scheint im Fall Edith88s ein persönlicher – privater – Hintergrund mitzuspielen. Möglicherweise steckt eine der Frauengeschichten dahinter, ob Edith88 nun männlich oder weiblich sein sollte.
      Mein Gedanke ist vielmehr der, daß einige dieser Tolls nicht solche sind, die sowieso immer irgendwo trollen, sondern daß hier eine besondere Zielgerichtetheit vorliegt.

  4. Kein Vergleich Gestern gab es spät, ich glaube auf 3sat, noch eine Sendung über die Gruppe 47, die Wiederholung eines alten Dokfilms, der ursprünglich 1963 gesendet worden war. Was da von den Herren (es waren außer der Bachmann fast nur Herren) über die lesenden Kollegen abgelassen wurde, das war z.T. so übel, dass die Troll-Diffamierungen hier da längst nicht ranreichen. Und man musste damals als niedergemetzelter Autor dazu auch noch den Mund halten. Wie gern hätte man damals auf die DEL-Taste gedrückt.

    1. @PHG: Aus heutiger Sicht will es so scheinen, als wendeten die Herren Schriftsteller aus der Gruppe 47 einfach nur Gelerntes an, auch um die Identität als Gruppe zu festigen, was ohne Gegner bzw. Feinde nicht gut gelingen kann. Immerhin ging es ja nicht nur um Kunst, sondern auch um die Umsetzung einer Geschäftsidee, die während des Adenauer-Regimes funktionieren konnte, was sie dann ja auch tat, weil sie wie Politik funktioniert.

    2. Gruppe 47. Zugleich haben führende Mitglieder auf geradezu stalinistische Weise andere Autoren aus der, wenn es für diese gut ging, literarischen Existenz „entfernt“ (etwa Walter Jens und Marcel Reich-Ranicki den Dichter >>>> Gerd Gaiser), und wenn es für sie schlecht lief, war das Ergebnis ihr Selbstmord – wie bei Celan, der ein Treffen weinend verließ. Man hatte ihn für ein Gedicht geschlachtet, das heute zu den wichtigsten-überhaupt der Gegenwartsliteratur gehört: für die Todesfuge.

      Allerdings, PHG, ist mir nicht bekannt, 1) daß man Autoren anonym angegriffen hat; immerhin haben sowohl Jens als auch Reich-Ranicki immer Gesicht gezeigt, so daß man sich prinzipiell hätte wehren können; niemand m u ß den Kopf gebeugt halten; noch 2) daß Autoren aktiver sexueller Mißbrauch vorgeworfen wäre, wie diesmal einmal wieder mir. Einen solchen Vorwurf gab es freilich schon deshalb nicht, weil er justiziabel ist und man sich bei bekannter Identität nicht strafbar machen will. Anonyme freilich muß das nicht scheren.

    3. Reich-Ranicki Dass Reich-Ranicki so schnell als kleines Licht gelten wird, glaube ich nicht. Hierfür hat er viel zu sehr die Literaturrezeption bestimmt; bis weit in in die 90er Jahre hinein. Dabei war sein Einfluss grösser, als man gemeinhin denkt: Dass, was er verhindert hat dringt ja gar nicht mehr in das Bewußtsein. Irgendwann müsst emal jemand seine gravierendsten Irrtümer benennen und erläutern.

      Bei Jens liegt die Sache anders. Er war meist ohne starkes Rückgrat.

  5. Anonym? nein, soweit ich weiß, in keinem Fall. Da wurde immer mit offenem Visier gekämpft, woraus dann ja auch echte Feindschaften entstanden sind. Und Fälle wie der von Celan waren absolut übel.

    Außerdem waren die Angriffe immer von literarischer Art, dass da jemand in seinem persönlichen Lebensbereich angegriffen worden wäre, das war ganz unmöglich. Insofern passt mein vergleich nicht, aber ich wusste auch nicht, dass das hier im Dschungel passiert ist.

  6. Gruppe 47 Gewiß waren die Angriffe in der Gruppe nicht allein literarischer Natur. Sie waren eminent politisch. Thelen 1953 wurde von HWR persönlich fertiggemacht: Er sei ein Emigrant, schreibe also Emigrantendeutsch – und sollte so etwas (also „Die Insel des zweiten gesichts“) je veröffentlicht werden, müsse es gründlich bearbeitet werden.

    Dieser Unsinn war denn doch zu offenkundig: Walser, Hildesheimer, Jens und die Bachmann riefen HWR zur Ordnung. Wer sich bei Thelen ein bißchen auskennt, weiß, daß ihn diese dummdreiste Abkanzelei bis zu Lebensende gekränkt hat: „Gruppe 47. Oh Gott! Vigoleis wird zusammengeschlagen“, so seine Einleitung, als er in einem Interview zu seinem 80. Geburtstag drauf angesprochen wurde.

    Will sagen: Diese saubere Gruppe hat so einige Leichen im Keller…

    1. Das Celan manisch depressiv war, dass er versuchte seine Frau umzubingen, dass er unter der idiotischen GollAffäre litt, das alles ist den große Moralisten und Anti47 Gegnern schon klar, oder? Der Verein war übrigens nie einer, sondern ein homogener Haufen von großen Dichtern und Idioten. Aber denen den Selbstmord Paul Celans anzulasten, also bitte, Herr Wachmann..hörens auf

    2. @Pah. Daß Celan depressiv war, hat man gewußt. Insofern kann sogar von Absicht ausgegangen werden. Man wollte diese Ästhetik nicht – als hätte man etwas zu wollen gehabt und wäre nicht nur, etwa Richter, ein höchst bescheidenes Lichtchen in der Literatur gewesen; was für Jens und Reich-Ranicki ganz ebenso gilt:,man wird sie eines Tages, wenn überhaupt noch, als Fußnote behandeln. Das haben sie sich vorher, da sie’s wahrscheinlich ahnten, durch Machtmißbrauch ausgeglichen.

  7. Wenn überhaupt, so kann nur der Briefwechsel zwischen Bachmann und Celan sowie der Briefwechsel zwischen Cisele Celan-Lestrange und Paul Celan etwas von den persönlichen Lebensverhältnissen dieses großen Dichters an den Tag bringen.
    Das Hick-Hack des Betriebes ist nur von einer intellektuellen Peinlichkeit ersten Ranges.

  8. Gruppe 47 Ich bezog mich lediglich auf den vorgestern von mir gesehenen Film von Sebastian Haffner zur Gruppe 47. Einleitend hatte ich darauf hingewiesen.
    Weitergehende grundsätzliche Aussagen zur Gesamtgeschichte der Gruppe hatte ich nicht machen wollen. Auch bezüglich der innerhalb der Gruppe geäußerten „Kritik“ hatte ich nur die Beispiele der im Film gezeigten Lesung vor Augen. Über darüber hinaus in welchen Kellern auch immer gestapelten Leichen der Gruppe 47 wollte ich weder Aussagen machen noch sie anzweifeln.

    Guats Nächtle allen
    PHG

    1. @in
      …er hat noch einen schweren Weg vor sich, da ist er nicht zu beneiden. Die neuzeitliche Alphabetisierung ist, bei allem Respekt, nämlich nur der erste, leichtere Schritt. Der weitaus schwierigere ist jener, den er selber gehen muß, und der steht ihm offensichtlich noch bevor. Weiß er das eigentlich?

  9. Heute hat hier einer – der wurde allerdings schon wieder gelöscht, was nachvollziehbar ist – von „erkennbaren Defiziten“ gesprochen. Warum hat er nicht gleich e n t a r t e t gesagt?

  10. Sie unterliegen einem Irrtum, mein Herr. Aber trösten Sie sich: der Mensch irrt, der Mensch geht nicht erst in die Irre.

  11. >>> Es ist das Stärkste, was ich bisher gegen Herrn Kerr unternommen habe. Gewiß, die drei Aufsätze haben einige Beachtung gefunden. Was aber bedeutet aller Aufwand von Kraft und Kunst gegen die spielerische Technik des Selbstmords? Gewiß, ich habe ihn in die Verzweiflung getrieben; aber er, er hat vollendet. Ich habe ihn gewürgt, aber er hat sich erdrosselt. Mit der wohlfeilsten Rebschnur, deren er habhaft werden konnte. Es ist mein Verhängnis, dass mir die Leute, die ich umbringen will, unter der Hand sterben. Das macht, ich setze sie so unter ihren Schein, dass sie mir in der Vernichtung ihrer Persönlichkeit zuvorkommen. Von mir geschwächt, beginnen sie mit sich zu raufen und ziehen den Kurzem. So einer zerreißt aus Gram sein Kleid, von dem die Andern geglaubt haben, es sei etwas dahinter. Einer, zu dem man sprechen mochte: du bist wie eine Blume, versetzt sich einen so vehementen Rippenstoß, dass es aus ist und geschehen. Nicht wiederzuerkennen. Was hat Herr Kerr nur gegen sich? Wie geht das zu, dass einer, der noch wenige Wochen, bevor ich ihn tadelte, mich gerühmt hat, plötzlich einen epileptischen Anfall auf mich verübt? Ich fürchte, er war kein Charakter, es muß ihm irgendwie die geistige Beharrlichkeit vor Gemütseindrücken gefehlt haben, er war am Ende nicht das, was man im Tiergartenviertel eine Perseenlichkeit nennt. Ich glaube, dass ein kleines Schreibtalent — ich bin gegen ihn viel gerechter als er gegen mich — völlig aus der Fassung gerät, wenn ihm etwas passiert ist.

    muß man schon weiterlesen: wegen der psychologie, die dahinter steckt.

    1. Das hat schon etwas antisemitisches, wie Kraus da in dem Gedicht den Kritiker nachäfft, (wenn wir die großen Keulen schon mal draußen haben).

    2. @Kerr jr. Fehler können vorkommen. Peinlich werden sie, wenn solche Fehler unter Kerr jr. präsentiert werden.
      Das „Gedicht“ stammt von Kerr und wurde nach meiner Erinnerung von Kraus in der Fackel als Zitat abgedruckt.

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