Reisevorbereitungen mit später Dr. No. Das Arbeitsjournal des Dienstags, dem 11. Oktober 2011. Darin auch der Deutsche Buchpreis erwähnt wird.

7.20 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Erledigungstag. Wie gestern ein Regentag; als ich aufstand, strömte das Wasser vom Himmel. Wir hören den Wind die Dächer fegen. In der Ferne rufen Krähen: als wäre die Ferne ferner noch.
Mein Junge schläft auf seinem Vulkanlager. Es ist spät gestern nacht mit uns beiden Männern geworden. Bevor ich zum Waschsalon fahre, muß der Bub aufgestanden sein; ansonsten bliebe seine Bettwäsche ungereinigt. Die hat Hygiene aber nötig. Außerdem ist grundsätzlich zu backup‘en, wie immer, bevor ich den Laptop mit auf die Reise nehme. Wie ich das alles über den Tag schaffen werde, weiß ich noch gar nicht. Frau v. Samarkand hat sich für den Abend angemeldet, weil dieses Computerdings zu erledigen ist. Für gestern hatte ich ihr, meines Jungen wegen, abgesagt; aber womöglich werd ich auch für heute absagen müssen. Es steht einfach zu vieles an.
Das Gedicht jetzt, noch einmal, bis ich um acht Uhr die Löwin wecke.

Die Einladungen zur, bzw. auf der Messe ballen sich. Morgen reise ich hin, mitsamt der Familie, die bei den Verwandten Urlaub macht. Am kommenden Sonntag dann geht‘s zur >>>> Undine, am folgenden Montag zurück nach Berlin. Dann wird es Zeit sein, die Arbeit am zweiten Jungenroman wieder aufzunehmen. Bis dahin ist eh alles durcheinandrig. Messe halt. Ob ich >>>> wieder täglich erzählen werde, weiß ich noch nicht. Eugen Ruge hat den Buchpreis bekommen; das war ebenso restlos vorauszusehen wie, daß >>>> Pynchon abermals nicht den Nobelpreis bekam; hie wie da geht es um „angesagten Inhalt“, nicht um Ästhetik, bzw-. Form und bei denen schon gar nicht um angemessene Modernität der Gestaltung. Jedenfalls hätt ich an der Wette darum reich werden können. Was meinen Gerichtsvollzieher gefreut hätte, der sich für Dienstag nächster Woche angemeldet hat; ich hab den Sekt schon kalt gestellt – „kaltgestellt“, liebe neue deutsche Rechtschreibung, wäre etwas anderes; wer jemanden kalt stellt, läßt ihn wohl frieren, doch mordet er ihn nicht, jedenfalls nicht unbedingt und sofort. Es geht ja auch wirklich nur um den Sekt.

Morgenpfeife.
Und jetzt mir den zweiten Latte macchiato bereiten.

18.52 Uhr:
[Jarrett, Garbarek, Danielsson, Christensen: >>>> Nude Ants.]
Direkt im Anschluß an >>>> Stockhausens Stimmung von 1968, die elf Jahre vor diesem enormen, nach wie vor berauschenden Quartett entstand, daslive im Village Vanguard / NYC aufgenommen wurde.

Alles soweit erledigt für die Reise. Nur der Rucksack ist noch zu packen. Ich bin damit beschäftigt, meine Pfeifen grundzureinigen; die für die Reise sind bereits im Futteral. Dazu Musik. Intensiv, wechselnd in den Stilen. Im Netz herrscht, jedenfalls bei mir, umfassende Ruhe. Dann rief der Profi an und las mir Zeitungskommentare vor. Da konnte ich‘s mir >>>> dann doch nicht verkneifen. Mal sehn, ob gleich ein Blitzmerker erscheinen und bemerken wird, daß ich Herrn Goethe falsch zitiere.

(Dr. No >>>> hat eine wichtige Frage gestellt, auf die ich selbst aber nicht antworten will. Sondern die Antwort ist eine Entscheidungssache meiner Interpreten.)

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