Internationaler Literaturpreis 2013. Zum nunmehr fünften Mal.

Die, wenn Sie so wollen, Champion’s League der nicht-deutschsprachigen Romanliteraturen, begründet von einem privaten Mäzen und mit sehr viel Kenntnis und Stil in die an Literaturpreisen alles andere als arme Kulturlandschaft Deutschlands gestellt – durchaus als ein dazu befähigtes Politikum, den vor allem pekuniär und dabei deutlich erkennbar an den USA orientierten Wirtschaftsverband den Boden für eine als gemeinsam verstandene Kultur Europas zu bereiten. Tatsächlich antwortet dieser Preis auf das Primat einer von der englischen, bzw. US-amerikanischen Sprache abhängigen Internationalität mit dem tief in Traditionen verwurzelten Selbstbewußtsein deutschsprachiger Übersetzungskünstler. Deshalb werden die Übersetzer:innen bei der Vergabe des Preises ebenso ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wie die Autor:inn:en selbst. Auch in dieser Hinsicht ist der Internationale Literaturpreis meines Wissens einzigartig. Daß als Vergabeort – und Organisator – das >>>> Haus der Kulturen der Welt fungiert, zeugt ebenso von dem Geist, der diese Auszeichnung bestimmt, wie der bislang noch leider nicht gelungene Versuch, zumindest den Büchern der letzten Auswahl – es sind immer sechs – eine ebenso große Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie schließlich der Preisträgerwahl. Michail Schischkin, Preisträger von 2011, brachte es in seiner Dankerede auf den Punkt: Wer am Ende den Zuschlag erhält, ist geradezu eine Frage des Zufalls, eine, sagte er sinngemäß, notwendige Ungerechtigkeit jedes solchen Auwahlverfahrens.
Nun hat der „Countdown“ wieder begonnen: In, mit heute, fünf Tagen wird der Preisträger bekanntgegeben werden. Die Preisverleihung wird am 12. Juni stattfinden, eingebettet in eine großes „Fest der Shortlist“:

Einundsiebzig deutschsprachige Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reichten einhundertsechsunddreißig Titel von Autoren aus fünfzig Ländern und siebenundzwanzig Sprachen ein; >>>> dort nun finden Sie die letzte Auswahl der Jury. Und bei Faust-Kultur können Sie >>>> ein Gespräch mit Bernd M. Scherer lesen, das ausgesprochen gut den Geist und die Absicht des Preises vermittelt.

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