zu meinem Auge,
hier die
bis
es auf der dörren Lauge,
die ihr, Sonnenrechen,
da hineingeschabt
habt,
langsam weiterzieht:
zum Arm des wilden Cappero,
dessen Gestrüpp es senkt.
Hängt
daran noch irgendwo
mein Ich im Strauch und sieht,
bevor’s sich schließt
und leis aus ihm herunterfließt?
Wer weiß.
… Die Algen sind natürlich ein schöner Gleichklang zu Augen, sollten es aber nicht trotzdem Flechten sein? Und auch die die dörren Laugen klingen wohlgefällig aber schief. Zudem würde ich die letzte Zeile streichen, das Wer weiß.
@Florian Voß. Algen oder Flechten: Das Argument ist ein biologisches. Mit gleichem Recht könnten Sie es kritisieren, wenn ein Gedicht in einer Mauerfuge einen mit Häusern bewachsenen Abgrund sieht oder in einer Pfütze, die für gewöhnlich aus Süßwasser besteht, einen Ozean.
Bei den „dörren Laugen“ bin ich mir tatsächlich selbst noch nicht sicher. Das „Wer weiß“ aber muß unbedingt bleiben. Zum einen, weil es über den Binnen- auf Endreim das Gedicht formal schließt, vor allem aber, weil es das Gedicht aus dem Subjektiven in einen objektiven Raum hebt, in ein auch-Außen.
Hm… Mir würde gefallen, wenn hinter dem „Wer weiß“ kein Fragezeichen, sondern ein Punkt stünde. Dann wäre das Infragestellen des Subjektiven vermieden oder jedenfalls nicht so stark, und das Objektive bekäme eine schöne Mehrdeutigkeit.
@Iris. S e h r schöne Idee! Danke. (Und getan.)
Wobei@Florian Voß „Flechte“ eigentlich auch gut geht, weil sie zum „Sonnenrechen“ alliteriert. Ich denk noch mal drüber nach. [2.8., 8.45 Uhr: Und habe mich dafür entschieden.]