Töne Neapels ff. Das Arbeitsjournal des Montags, dem 19. August 2013.

6.15 Uhr:
[Arbeitsjournal.]
Sofort mit dem O-Ton-Protokoll weitermachen; gestern kam ich bis zum neunundzwanzigsten der insgesamt zweiundfünfzig Tonfiles; meine Vermutung geht also auf, insgesamt drei bis vier komplette Tage mit der Abtipperei zu tun zu haben, wobei ich gestern ja nur einen halben Tag nahm, weil es danach zum Schwimmen und eben in die Sauna ging. Wenn man anderthalb Stunden knapp durchgeschwommen ist und danach gleich „sauniert“, w i r k t das, glauben Sie mir. So daß ich nach drei Gängen inkl. einem Aufguß mich tatsächlich nach draußen auf einen Stuhl setzte und zum Lesen kam. Dann aber gleich weitersaunierte – mehrere Gänge, darin drei weitere Aufgüsse und je danach mich in kaltem Wasser gesuhlt -, so daß ich, frühnachts zurück, gar nicht mehr richtig die Augen aufhalten konnte, aber einen solchen Hunger hatte, daß ich mir Eier in die Pfanne schlug und mit italienischer Salami verschlang; ungezuckerten Quark mit frischen Johannisbeeren hintennach. Und extrem viel getrunken, keinen Alkohol aber, sondern alkoholfreies Weizen, darauf jede Menge Wasser und Fruchtsaft und wieder Wasser. Ach so, eine drittel Ananas hab ich auch noch verspeist; da war es halb zwölf. Mit solcherart Anstrengung brachte ich es auf immerhin wieder 70 kg; heut morgen sind es nur noch 69. Um Mitternacht sackte ich in Schlaf, um Viertel vor sechs stand ich auf. Den Körper an seine Grenzen zu bringen, ist erfüllend; man darf nur nicht darüber hinaus. Allerdings lassen sich die Grenzen verschieben, in die eine wie in die andere Richtung.

Erster Latte macchiato, erste Morgenpfeife.

Wie meine O-Ton-Protokolle aussehen, können Sie sich >>>> dort anschauen; ich will aber auch noch einen Auszug aus den Neapel-Protokollen formatieren und in Der Dschungel einstellen; schließlich werden hier auch Arbeitsgänge dokumentiert. Nur ist das wegen der „Spalterei“ ein bißchen Arbeit, die ich mir erst nachher zumuten will, wenn ich mit den Tonfiles deutlich weitergekommen sein werde. Deshalb erst einmal noch etwas zu Argo; ich hatte es schon angekündigt. In einer Nachricht hatte mich >>>> Benjamin Stein verwundert nach dem von mir gewählten Gattungs-Untertitel gefragt; >>>> d o r t steht nun die Antwort.
Guten Morgen:


„Eingefangenen Töne einsammeln“.
10.55 Uhr:
Drei weitere Tonfiles protokolliert. Ich dachte: all die eingefangenen Töne einsammeln. Aber muß jetzt unterbrechen, denn ich vergaß ganz, noch einmal den letzten Fahnenstand unserer Aneignungen des >>>> Giacomo Joyce durchzusehen:

>>>> Schulze hat diese Arbeit bereits gestern erledigt, indessen ich da nachhinke. Also das jetzt zuerst, dann wird laufen gegangen, heute wieder nur 12 km. Reicht aber. Plus 3 x 3 Bauchmuskelsätze. Dann zurück an die Töne Neapels. Soeben aß ich dort zu mittag, nachdem ich in zwei Heiligen Messen gewesen war: berührende Szenen darin.

17.26 Uhr:
[Nach Laufen, Essen, sehr spätem Mittagsschlaf.]
Ich brauch jetzt eine Dusche, hatte mich nach dem Laufen gleich hingelegt; dann war – dringend – der Giacomo Joyce zu erledigen. Also sitze ich im Hausmantel hier.
Aber wie wirklich angenehm es ist, bei leichtem Regen zu laufen! Unschön war nur die kleine Radstrecke zum Park; es prasselte da nämlich, und ich kam klitschnaß an. Lief aber einfach los, und der Körper wurde schnell warm, vor allem, weil die zwar in keiner Weise regendichte Jacke die ganzen zwölf Kilometer lang jedes Lüfteln von Wind abhielt.
Nach der Dusche mit den O-Tönen weiter.

3 thoughts on “Töne Neapels ff. Das Arbeitsjournal des Montags, dem 19. August 2013.

    1. @Belleer: Erfüllt sein. Wir alle verbringen, jedenfalls die meisten von uns, den größten Teil unserer Lebenszeit mit dem Brotwerwerb, häufig Fällen sogar mehr als mit den uns liebsten Menschen. Ist es da nicht ein Privileg, wenn man genau das gerne tut, ja liebt? Ich denke manchmal, daß das Wort „workoholic“ ernsthaft nur von jenen gebraucht werden kann, die niemals die Erfahrung nichtentfremdeten Arbeitens machen durften.

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