Wald

Lieber Leser,

ich will Ihnen heute von blauen Augen erzählen, die in einen Bildraum schauen. In ein weites gelbes Leuchtblattbecken. Und wie da einer steht, als Schlemihl, so überhaupt nicht märchenhaft. Eher stämmig, breitbeinig geil. Wie ein Durchreisender, der sich verstieg, hinein in diesen herbstlich warmfarbenen Wald. Als hätte er seinen Trupp verloren. Als Schatten sich jedoch bewusst abgesondert, um Halt zu machen. Sich zu positionieren, einen festen Stand einzunehmen. Ihn abzuschießen, diesen Schatten ins Bild zu bannen, für sich, wenn man wieder in den eigenen vier Wänden gedankenweitläufig quadratmetertigert. Als der, den man sonst ganz gut kennt. Oder auch nicht.

Verliere mich in diesem Bild. Unglaublich schnell! Bin darinnen. Stehe inmitten dieses Beckens, in das die Bäume ihre gelbgoldenen Hände fallen ließen. Sie sehen mich nicht! Aber ich schaue von dort unten herauf, sehe nicht den Schatten, sondern Einen, hinter dem sich ein Wald auftut, der sich mit seinen eigenen Farben bedeckt, sich bettet. Als hätten die Bäume einen ganzen vorangegangenen Sommer ausgeschüttet. Den ganzen Ertrag einer Jahreszeit: unzählige Dächer für >>>Igel. Vor dem Schlaf eine letzte Sonnenflut.

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