Abschied von Umbrien. Quatordicesima Ameriana, Flüchtlinge ff und die Literatur. Lunedì, il 31 agosto 2015. Mit einem Postskriptum für Peter Pisa: persönlich (gesondert als Kommentar).


[Traumschiffs Kamintisch,
6.56 h]




Diotima II, mit der Freundin, tippt in ihr Smartphone und kichert
mir in den Wahn|Sinnen: So | kaut der Mann den Salat
So lutscht der Mann an den Fingern
So bricht sich der Mann
(Kapern sind un|aufgegangene Knospen)              
vom Brot                                                                                        

Die Brüste der Béart, Interludio I



Ich werde nicht schweigen | werd‘ beharren
auf dem Protest & der Zärtlich|keit zugleich
Politisch bin ich immer gewesen aber | Gefolgsmann nie
politischer Moden als | 89 die Mauern fielen
sahen wir‘s | wie die Linke Barkeley entdeckte und
emigrierte seelisch | wohin sie seelisch schon immer gewesen
musikalisch | Sie hatte es bloß nicht gewußt noch
wahrhaben wollen | so wie den Fußball (in dem‘s bekanntlich)
ist nur ein Sport | Korruption nicht gibt
noch jemals gab | aber | und wenn schon
jubelt man mit

Der politische Protest muß zugleich ein zärtlicher sein, auch ein leidenschaftlicher. Meine Besessenheiten. Der Eros. Musik. Und die Mauern. Ihnen nachzugehen, gehört dazu, sie nachzuschreiben
aber zugleich
wissen, wo wir in der Welt stehn
sich fragen: welches Opfer | bin ich bereit
die eignen Vorurteile sichten sie | packen
Vorurteil & Vorteil: Geschwister
Das Persönliche auf das Allgemeine spiegeln,
das Allgemeine auf das Persönliche
sich als Reflex begreifen, der wir sind
wo Es da Ich so | Freud

Dort nun >>>> der inkriminierte Clip: >>>> ANH spricht Fliehende Europas.
(Eine direkte Einbettung krieg ich leider noch nicht hin.)

Seit sechs Uhr fünfzehn über Kriege gelesen und den dort gefunden
als >>>> Kommentar zu den Fliehendenwellen
fliehende Wellen | ich verweigre mich dem Diminutiv
das ling ist heikel selbst in der Liebe
(Manche sagen sogar zur Geliebten | Baby | da schnappt
in mir sich das Klappmesser auf) | So der flüchtende
Ling | So viele Linge! | Tausende Enger|linge
vernichten die Ernte | Es reimt sich zumal auf Ding, das Ling
Hunderttausend flüchtende Dinge –

Gegen Mittag ist hier wieder Sommer | Morgens prickelt
sagt der Freund | auf der Haut die Spätsommerkühle
steht er rauchend vorgebeugt da in der Druckhast seiner Übersetzung
Frühherbstshauche unter den schlagenden
Glocken Amelias | die Loggia die Brust |
Erregung durch eine Erhebung | ich lehne es nach wie vor ab
das Wort Warze wie | Nippel ein Ling ganz genauso
Auffanglager | daß wir Kinder haben | eine Erregung
nach wie vor morgens der Ständer: zeugungswillig Instinkt
sieht schön aus, sehr schön | Nach wie vor: Schönheit
Immer die Schönheit immer | suchen und finden
tatsächlich finden! | Benommenheit und
Schlamm in den Lagern | kein Shampoo ins Meer
„aber was solln wir tun?“ | und bringen den Haß mit
auch | auf den Nachbarn | aus ihnen niemals vergangenen Krals
wie Protestanten aufs Blut zerstritten | einer der andren
Apostat | aufeinandergedrängt in dem Zaunrain
schleichen die Beile nachts um das Zelt
dennoch der Duft Deiner Haut | Wölbung der Hüfte
öffnest Du klaffend, Orfea, den Leib | Orchideenblättchen aus Fleisch
kein Tau ein | Quell –

Regionale um 16.31, Ankunft Fiumicino 18.48 | 20.40 der
Flieger (Boarding 20.10) | Tegel 22.45 | Gegen halber
Mitternacht die Stapel der Post eines Monats
Hätt ich ein Zimmer mehr als nur eines
ich holte mir einen Fliehenden her (eine
Fliehende a u c h)
(Mit लक्ष्मी reden | Könnten wir nicht | Zumindest ein Kind)

Z w e i Filme gestern gedreht (zwei Clips), um nicht aus der Serie zu fallen
Zwangscharakter, sagte die Löwin
Sowas wie >>>> der Tag 29 stellt mir ein ganzes Konzept infrage
Vorbereitung für >>>> die Premiere am 8.
persönliche Einladungen schreiben
Also den zweiten Clip lade ich gegen Mittag hoch und stell ihn noch vor meinem Aufbruch ein.

Nun noch etwas Béart und noch einmal das Städtchen durch die Gassen hinab zu „meiner“ Panetteria für die allmorgendliche Pizza bianca und wieder herauf, wo der Prosciutto bereitliegt, um sie zu füllen: mit, von Hand, dem Messer geschnitten. Dann wird gepackt.

*

(14.25 h,
knapp vorm Aufbruch)

Noch geschafft: >>>> 32. Tag. Julian. Meiner. An Bongartz’ Amanda.

(P.S. >>>> für Peter Pisa)


2 thoughts on “Abschied von Umbrien. Quatordicesima Ameriana, Flüchtlinge ff und die Literatur. Lunedì, il 31 agosto 2015. Mit einem Postskriptum für Peter Pisa: persönlich (gesondert als Kommentar).

  1. Sehr geehrter Herr Pisa, was mich, >>>> bei Ihrem Artikel im Kurier, kurz auflachen ließ, war, daß Sie ganz offensichtlich meinen Vorwurf wollten nicht auf sich sitzen lassen, >>>> der fälschlichen Abschreiberei, und tatsächlich einmal korrekt von meiner Abkunft schrieben. Anders läßt sich‘s, daß Sie es überhaupt taten, kaum erklären: Ich spür‘s als ein leises Flüstern hinüber zu mir, mit einem angenehm spöttischen Lächeln. „Der Mann weiß von der Welt“, dachte ich, „und man spürt‘s“.

    Persönlich (noch) unbekannterweise:
    Ihr
    ANH

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