III,33 – oscuro futuro

Dunkel aber munkelt immer Zukunft. So auf ein Blatt geschrieben, dem Winde übergeben, und sibyllinisch, libysch, lydisch flöten gehen lassen (Die lydische Flöte, von welcher Herodot I. 17. zwey Arten nennt, die männliche und weibliche… Horazens Lyrische Gedichte übersetzt und erläutert von F.A. Eschen. Zweyter Theil. Wien und Prag 1801). Sibi portans: lidi. Strände. Kann man es als weiblich bezeichnen, wenn ich den Hinaufgehweg zum Hinuntergehen benutze? Jedenfalls ergaben sich ganz andere Ausblicke. Es öffnete sich die Landschaft beim Heraustreten aus den Gassen. Nicht wie sonst beim Hinaufgehen ein Verabschieden von der Landschaft, sobald einen die Gasse verschluckt. So im Ungefähr das Empfinden. Andererseits: die Welt ist rund, Indien liegt im Osten wie im Westen (Ziel war wieder der Largo Cristoforo Colombo mit seinem Geldautomaten). Oder umgekehrt männlich? Wofür stehen die Gassen? Sackgassen sind’s nicht. Also Celan können wir außen vor lassen, wenngleich ungern. Immerhin, wenn kein Auto kommt, läßt sich mit den Schritten ein Gehen verlautbaren, das sich gern selber zuhört. Zauberformeln wie Mantras wiederholen: dies ist Sant’Anna, die scheinbar berstende und unzugängliche Kirche, dies das versiegelte Haus, wo die Decke zwischen den beiden Stockwerken eingebrochen und einer starb, dies die Büste des Cäsar in einem Hauseingang. Möglich, daß der Bewohner Cesare heißt. Aut Caesar aut nihil. Und wieder an die Wand zwängen, diesmal der “pollicino” (Däumchen), das einzige öffentliche Verkehrsmittel für die Oberstadt, das zwar knapp bemessen sich dennoch seinen Weg bahnt, aber wenig Platz für Anderes läßt. Zurück dann wieder im Uhrzeigersinn: Zigaretten und Brot.

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