Cosa fatta, capo ha. Was getan ist, ist getan, ursprünglich wohl im Sinne von: vollendete Tatsachen schaffen. [Ein Sprüchwort, das er [ein gewisser Mosca in Dantes Hölle XXVIII, 106] zur Antwort gab cosa fatta capo hà, ward gleichsam eine Blutlosung, die man, ohne daß die Florentiner zusammenschauderten, nicht aussprechen konnten. Geschichte der italiänischen Freistaaten im Mittelalter von J. C. L. Simonde Sismondi, Mitglied der kaiserlichen Universität zu Wilna und mehrerer andern Academien. Aus dem Französischen. Zweiter Theil. Zürich 1807]. So ungefähr. Selbst der “Pflicht”-Gang zum Bioladen gegenüber: Jahresversammlung, Jahresabrechnung verabschieden, Events für die kommenden Monate besprechen. Mit Absicht eine halbe Stunde zu spät hinüber. Zehn Leute, mehr nicht. Und hörte im Grunde nur zu, und auch das nur halb. Wie’s so läuft, man frequentiert die Leute und bekommt irgendwann einen Mitgliedsausweis, füllt ein Formular aus, gibt eine kleine Spende usw. Wäre er nicht, er fehlte mir. Aber all’ die Organisationsfragen? Die einzige Organisation, die ich zwangsläufig und rigoros auf die Beine bringe, betrifft die Arbeit. Der Rest ist Chaos. Aber in diesem Falle recht unblutig, abgesehen von seltenen Essensresten mit Blutspuren, wie die kalabrische ‘Nduja im Darm, die Streichwurst, die aber auch deshalb so blutig aussieht, weil recht heftig mit Peperoncino durchsetzt. Ein kleines weißliches Möttchen. Der langsam ins Süßliche übergehende Geruch nach Biomüll, den ich vergessen hatte, am vergangenen Freitag herauszustellen, weil ich dachte: also dann Montag. Dann aber stellte sich heraus, daß es ein Feiertag und somit kein Abholtag ist. Mithin Morgen. Hm, wieder die Stelle bei Dante aufgeschlagen in der Hertz’schen Übersetzung, paßt irgendwie zum heutigen Text, mit dem ich nicht recht glücklich bin: Gewiß sah ich, als säh ich es noch eben, / Ein Rumpfstück ohne Kopf in meiner Nähe / Und vorwärts wie die andern sich begeben: // Am Haar hielt seinen Kopf es in die Höhe; / Gleich einer Lampe hing er an der Hand / Und sah uns an und sagte nichts als: “Wehe!” Wobei stets zu bedenken, daß in einem Text ein Wort das andere gibt. In diesem Sinne. Das Tagebuch ist das, was in der Pfütze des herabgeregneten Tages sich spiegelt, sobald sich die Wolken verzogen, aber eben auch nur in diesem bestimmten Moment. Wobei man mutwillig selbst noch hineinschaut: Mal gucken, wie man aussieht.