Das Arbeitsjournal des Montags, den 19. Februar 2018. Mit Kimmo Hakola, Magnus Lindberg, Steve Reich.

[Arbeitswohnung, 5.31 Uhr
Steve Reich, Different trains (Radio France contemporaine)]

Ein Sender mit nur Neuer Musik fehlt bei RAI; jedenfalls habe ich dort noch keinen gefunden. Dafür brachte da Classica gestern eine Passacaglia von Biber, die ich tatsächlich noch nicht kannte. Und Steve Reich, RFc jetzt, gehört gewiß nicht zu meinen Lieblingen, doch bringt grad etwas angenehm Meditatives in die Frühe meiner Arbeitskammer; deshalb, erstaunlicherweise, lasse ich ihn laufen.

Um kurz nach fünf auf, erster Latte macchiato, Morgenpfeife & der Wille, sofort mit den Thetisfahnen weiterzumachen, um heute ein großes Stück voranzukommen. Gestern spätabends noch den Entwurf für die U4 der Aeolia fertiggemacht, von meiner Lektorin „absegnen“ lassen, der Verleger wollte sich nachs noch melden, tat es dann aber nicht mehr, saß seinerseits über Fahnen, doch anderen… – oh, ich sehe gerade, daß er Elvira und mir um 2.40 Uhr (!), ich wie sicher auch Sie schliefen da längst, geschrieben hat; es muß wohl n o c h etwas gekürzt werden. Und Eickmeyer, um halber Mitternacht, ist auch nicht recht zufrieden. Dachte ich mir schon. Meine Einlassungen in der Mammut-Rezension sind ihm zu zurückhaltend; sie sind es aber mit Grund. Ich bin formal sehr uneins mit dieser Lyrik, weiß in den meisten Fällen nicht mal, ob es eine ist; eher glaube ich es nicht. Deshalb kann ich mich auch nicht so weitgehend, gar begeistert einlassen wie zu Eigners Romanen; ich müßte denn eine Gedichtästhetik favorisieren, die meiner recht zuwiderläuft. Das Buch selbst aber – unabhängig davon, ob es Gedichte sind oder nicht – mag ich. Da liegt mein Problem. Parallalie war ähnlich skeptisch während seiner Lektüre, schrieb mir aber, als er sie abgeschlossen: „Ein Gewinn. Voilè un homme! – das war, was ich dachte und empfand.“
Noch mal nachdenken also, eher: nachsinnen. Werde ihm, Eickmeyer, gleich schreiben.

Erst mal aber, Freundin, ein Rutsch Fahnenarbeit.

[Magnus Lindberg, Jubilees – pour ensemble instrumental
Schon besser.
Magnus Lindberg, Arena 2
Deutlich besser. (Seinerzeit in Helsinki bin ich ihm begegnet;
beeindruckender war aber Hakola: sehr beeindruckend.]

ANH

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .