Dschungelblätter No 1 Jg I,
Ventôse 1985
Frau Roth hat ein Gedicht geschrieben. Es stand in der FAZ, heißt „Durchatmen“ und sollte wahrscheinlich, weil die Autorin kurzatmig ist, „Durchhalten“ heißen. Sei’s nun, es habe Polyhymnius den eigentlichen Titel vergessen oder der Setzer ihn verdrängt — hier werde der Text ein zweites Mal kund:
Selten nur noch
aber dann eben doch
reimen die inmittelbaren Dichter(inn) wieder und holen tief
Atem hole ich wieder Atem
was an sich zu bedauern ist, nämlich zweifach
schminke mir
weiß der Himmel wofür
vielleicht für den Reim?
auf die Lippen
die Zeilen
ein Lächeln
nämlich den Reim auf den Stab (sic!)
und öffne wieder die Tür
schlage das Feuilleton auf:
Man
der Rezensent oder wer?
tanzt da
wo?
lacht und taumelt
leicht
sogar so
so leicht
über die Erde
Es ist eben alles unheimlich leicht, vor allem das Dichten
Ich werde
nun: was? weiß sie’s denn?
selten nur noch
das wäre schön
aber dann eben
eben?
doch
schade
mitgeschoben, eingewoben
Sie meint ihre Karriere seit Klagenfurt 1983
hergezogen und hin
Das hat sie wirklich geschrieben!
bis ich jetzt
(jetzt kommt’s!):
nicht mehr weiß
wo ich bin
No more comment.
Da schlagen wir uns doch vor Lachen krachend auf die Schenkel..RIvS
honi soit qui mal y pense