Den ausgesprochen klugen → Rader schon „durch“, gestern mit dem berühmten Kantorowicz begonnen — wobei ich, wegen des an sich ernorm geschmackvoll gestalteten Umschlags, ein leichtes, doch deutliches Widerstreben spüre, das Buch offen herumliegen zu lassen. Denn das abgebildete – überdies rechtsläufige – Svastika-Kreuz — seinerzeit, Verlag Georg Bondi 1931, noch nicht desavouiert — könnte es beim gegenwärtigen allgemeinen Bildungstand schnell zu mir unangenehmen Mißverständnissen kommen lassen, wenn etwa eine Schwester oder ein Pfleger es sehen, und plötzlich gilt man dann als „rechts“. Was mir bei Böswilligen ja eh immer wieder geschieht. Tatsächlich hat sich Kantorowicz aber, obwohl er hätte weiter unterrichten können, vom universitären deutschen Lehrbetrieb zurückgezogen, und zwar mit folgender Begründung:
„Denn solange jeder deutsche Jude […] schon durch seine Herkunft fast für einen ‚Landesverräter‘ gelten kann; solange jeder Jude als solcher rassenmäßig für minderwertig erachtet wird; solange die Tatsache, überhaupt jüdisches Blut in den Adern zu haben, zugleich einen Gesinnungsdefekt involviert; […] solange erscheint es mir als unvereinbar mit der Würde des Hochschullehrers, sein nur auf innerer Wahrheit begründetes Amt verantwortlich zu versehen.“
Zit.n. Eckhart Grünewald, Ernst Kantorowicz und Stefan George, S. 114, in → Wikipedia.de
Viwr Jahre später ging Kantorowicz denn auch in die Emigration, erst nach Oxford, dann Berkeley und später Princeton in den USA, wo der hoch angesehener Mediävist 1963 starb.
Jetzt, während der Rader-Lektüre und meinen wieder aufgenommenen, doch nahezu unbewußten Überlegungen zu dem Romanprojekt, wurde mir unvermittelt klar, daß es werde heißen müssen
FRIEDRICH ANDERSWELT
— ohne nämlich den Punkt inzwischen.
Übrigens, was Sie, liebste Freundin, auf Kantorowiczens Umschlag liegen sehen, ist die mir heute früh aus dem Rücken gezogene → PDA samt Zuführung,
großartige Montage – wieder einmal…
S O schön, dass es hier weitergeht (!!!)
Welcome back! – Boah- zusammengetackerte Haut – da hab ich doch gleich dieses furchtbare Tackergeräusch im inneren Ohr — ok..dieses Kreuz gab es in den Siebzigern sogar auf indischen KleidungsKnöpfen, ursprünglich benutzt als Darstellung eines Glückssymbols …ja, so wie es in Ihrem „SanaSekretariat“ aussieht, könnten Sie eine „Assistentin “ gebrauchen – lach – wünsche weiterhin beste Genesung und grüße herzlichst aus der Ferne..RIvS
P.S., zur Swastika/Sowilo ein kämpferischer Text von Duke Meyer (Performancekünstler, Autor und Aktivist gegen rechtes Gedankengut im Neuheidentum)
Sonnenrad Song
Unsere Vorväter schwärzten die Sonne
Und gingen zum Untergang
Ich schwor den älteren Ahnen
Umkehr und Neuanfang
Beim Horn, das ich hob zum Schwören
Von Freunden ist es bezeugt
Die Swastika, die soll gehören
Dem Frieden von Freyja und Freyr
Die Fäden der Nornen sind länger
Als mancher der Heutigen glaubt
Wir kommen, so wahr der Morgen
Des neuen Jahrtausends graut
Die Nornirs Ætt hat sich versammelt
Über zwei Dutzend Herzen sind heiß
Das Hakenkreuz, das wird gebrochen
Das Sonnenrad wieder weiß
Vielfältig Volk – Haut und Haare
Alle Farben mischt Mutter Natur
Was ist den Völkern gemeinsam
Das Blut! Das Blut!
Und rot ist es immer, und nur
Das Sonnenrad, das wird gehören
Dem Frieden von Freyja und Freyr
Text & Musik © Duke Meyer 1997 / 2000
göttinnen sei dank –
anh, Sie sind am friedrich! besser, als hätten Sie ihm schon dort drüben in sinnreicher geistesnähe den bruderkuss gegeben…
weiterhin alle erforderlichen abheilungen wünschend und schon einmal das friedrich-fach in der bibliothek nach anregungen sondierend:
A.
Da fühlt man sich selbst gleich besser, endlich ein Lebenszeichen. Nun also der Friedrich. Ich hatte ihn ja mal gelesen von einer Frau geschrieben, das las sich wie ein Liebesroman. Es wird jetzt Zeit für Ihre Variante, alles Gute beim Schreiben. Packen Sie es an.
Freue mich, Sie wieder zu lesen!
Und schon wieder sind Sie fleißig, voller Ideen. Ich wünsche erleichtert von Herzen Gute Besserung. Großes Lob den Ärzten und dem tapferen Patienten.
Auguri zum Erreichen des Hafens. Wünsche einen Regen von stelle cadenti am heutigen Perseiden-Peak-Tag auf dieses Krankenbett!