ES IST NICHT ZU FASSEN! (Sechsunddreißigstes Coronajournal).

[Arbeitswohnung, 18.03 Uhr]

Ich sitze, um 15.30 Uhr, bereits im Impfzentrum Flughafen Tegel (war echt abenteuerlich, überhaupt hinzukommen, alles wie eine, aber freundliche Notstandsgesetzgebung, Wachen über Wachen) … also: ich sitze bereits im Impfstuhl mit hochgekrempelten Ärmel – da dringt die Nachricht durch (die ich schon eine knappe halbe Stunde vorher aus dem Netz wußte..), daß das deutsche Gesundheitsministerium die Impfungen mit AstraZeneca aussetzt. Ein Arzt kommt, erklärt mir die Lage, bittet mich nach Hause. Ich stinkesauer: “Es ist m e i n Risiko! Vierzehn Fälle auf anderthalb Millionen Geimpfte … Das Risiko ist entschieden höher, den Virus abzubekommen, als an der Impfung zu sterben. Geben Sie mir eine Risikoerklärung, ich unterschreibe, und dann, verdammt noch mal impfen Sie!”

Es war nichts zu machen. Dahinter steht dieser absolut idiotische Gedanke, alles, was wir täten, habe ohne Risiko zu sein. Leben i s t aber Risiko. Vielleicht ist es ganz gut, wenn solch ein Verkrochensein davongespült wird. Eine derart dekadente Gesellschaft mithin. (Bei jeder OP unterschreibt man eine Risikoerklärung. Weshalb nicht hier? “Ja, ich weiß, es können Folgen mit Todesfolge auftreten. Mir ist das Risiko bewußt, ich willige in das Risiko ein.” Damit wären die (vor allem versicherungstechnischen) Probleme doch vom Tisch. Wieso und seit wann dürfen wir Menschen nicht selbst entscheiden? Welch widerwärtige Entmündigung!

Komplett frustriert und jetzt zunehmend wütend trat ich den Heimweg an.

(Auf der Rückfahrt in der proppevollen SBahn enorm viele Menschen, die entweder gar keine Maske tragen oder so, daß die Nase frei bleibt. Das war Risiko, ich wollte platzen vor Wut. Wäre bizarr, doch ziemlich lebenslogisch, hätte ich mir nun d a, direkt nachdem mir die Impfung verweigert wurde – und als eben davon die Folge -, den Virus “eingefangen”.)

ANH

1 thought on “ES IST NICHT ZU FASSEN! (Sechsunddreißigstes Coronajournal).

  1. Carsten Klook
    Heavy to take … deutsche Gründlichkeit bar jeder Vernunft …

    Alban Nikolai Herbst
    Ich hab’s in Der Dschungel noch etwas ausführlicher erzählt. – Spannend, wenn auch nicht in diesem Zusammenhang, ist übrigens, daß man den alten Flughafen nicht mehr fotografieren oder dort filmen darf. Ich nahm einen kleinen Clip für ein nächstes der Gedichtvideos auf, wurde sofort angepfiffen und mußte es löschen. Nun jà, der Mann wußte nicht, daß sich gelöschte Bilder und Videos schnell wiederherstellen lassen. Was ich für das Gedicht auch tun werde. Kunstfreiheit. Aber der Umstand selbst ist schon, wenn man’s ironisch ausdrücken will, kafkaesk.

    Carsten Klook
    Ja, der gute alte Herr erfüllt hier ganz bestimmt seinen Zweck und seine Zielrichtung. Dass sich Geschichte wiederholt, ins Ewige verlängert, die Umstände zwar wechseln, aber die falsche Richtung sich selbst treu bleibt … es ist ein unerträglicher Jammer, der auf jeden Fall nicht nach Wahlen verlangt, die keine sind.

    Reni Ina von StieglitzA
    ..meine Mutter hat das von BiontecPfizer bekommen..es lief alles in sehr freundlicher Atmosphäre ab. Selbst ich als Angehörige fühlte mich gut aufgehoben..(Niedersachsen).. ·
    Mirjam Kosewitsch
    Dümmer geht’s nimmer als zur Zeit in Deutschland.

    Alban Nikolai Herbst
    Interessant ist auch der Umstand, daß diese vor allem ja auch von den Medien geleitete, ich muß es so nennen, “Kampagne” gegen AstraZeneca just in dem Moment eingesetzt hat, in dem der US-Riese Johnson & Johnson auf den europäischen Coronamarkt drängt.

    Mirjam Kosewitsch
    UND als zuvor die Aufregung über eingeschränkte AstraZeneca-Lieferungen in Europa gross war. Ein britischer Politiker äussert schon auf Twitter die Vermutung, dass der Impfstopp die Rache für den Lieferengpass ist ?

    Christa Schuenke
    Immerhin warst Du schon mal ganz nah dran. Ich, Jahrgang 48, hab bisher nicht mal eine Einladung. Aber das, was Dir passiert ist – ein Stück aus dem Tollhaus. Und Corona ist ein einziges großes Tollhaus. Aber was ist die Politik denn anderes – bisweile…

    Alban Nikolai Herbst
    Liebe Christa, bei mir war der “frühe” Termin das Ergebnis eines Dringlichkeits-Attests wegen der >>>> Krebsfolgen (Magenresektion) usw. §4 Abs1 Ziff2 CoronaImpfV.

    Eva C. Schweitzer
    Das ist echt irre.

    Alban Nikolai Herbst
    Wer mag, kann’s in Der Dschungel noch ausführlicher nachlesen. – Der Arzt war überaus deutlich: Tritt eine schlimme Impffolge ein, und jemand klagt, weil der Ministerbeschluß nicht befolgt wurde, geht es um Geld, viel Geld. Kurz, dieses ist wichtiger, als wahrscheinlicherweise Leben zu retten. ·

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