„Das Bild seiner Frau,

                                   die ihn zwischen den Mangobäumen von Maringa erwartete, in denen bis zur Dämmerung unzählige Fledermäuse hausten, tauchte unvermittelt wie der plötzliche Schmerz einer heftigen Sehnsucht, die körperlich war wie explodierende Eingeweide. Ich liebe Dich so sehr, daß ich dich nicht zu lieben weiß, ich liebe deinen Körper und was in dir nicht dein Körper ist so sehr, daß ch nicht verstehe, wieso wir uns mit jedem Schritt verlieren, wo ich dir mit jedem Schritt begegne, wo ich doch, immer wenn ich dich geküßt habe, mehr geküßt habe als das Fleisch, aus dem du gemacht bist, wo unsere Ehe an Jugend gestorben ist wie andere an Alter, wo in der Zeit nach dir meine Einsamkeit von deinem Duft anschwillt, von der Begeisterung deiner vorhaben und der Rundheit deiner Hinterbacken, >wenn ich vor Zärtlichkeit ersticke, über die ich nicht sprechen kann, hier in diesem Augenblick, meine Liebste, verabschiede ich mich und ruffe dich und weiß, daß du nicht kommen wirst, und wünsche mir, daß du kommst, wie der Blinde auf die Augen wartet, die er per Post bestellt hat, von dem einst Molero erzählte.“  

Antonio Lobo-Antunes
Elefantengedächtnis, Roman

 

 

 

[Beitragsbild © : → Wikipedia]






 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .