21.17
Gestern vormittag noch ein Blick aus dem Fenster der Kinderwohnung von ANH/Katanga, dem das Gelbe der U-Bahn auf der Hochbahn fehlt, doch Warten war nicht „mein Ding“ in dem Augenblick. Mir, dem Fenstergucker, ging’s um den Fensterblick.
Die Personen häuften sich in B. Ich mich selber auch. Doch zu reflektieren und auch auszuspinnen behalte ich mir für morgen vor. Heute geht’s mir nur um Fenster. Wie auch dieses von heute morgen.
Der Abflug war um sechs Uhr, was ein Aufstehen um halb vier bedeutete. Halb zwölf war ich dann wieder an meinem guten alten Schreibtisch.
(Der Titel sollte mitnichten verwundern: Die Aurora ist immer im Osten. Sie intonierte quasi eine aus fern in russischen Steppen orangerot auftönende Internationale. Daß ich erst jetzt diese Assoziation habe, spielt eigentlich keine Rolle. (Würde ich jetzt tatsächlich gern hören!))
„À demain“, spricht hingegen der Westen.
„Nichts Neues?“
„Na hör’n Se ma’!“
„Ehm.“
Salve Bruno. Aurora
Nach Hause stiefeln wir verstört und alt,
die grelle, gelbe Nacht hat abgeblüht.
Wir sehn, wie über den Laternen, kalt
und dunkelblau, der Himmel droht und glüht.
Nun winden sich die langen Straßen, schwer
und fleckig, bald, im breiten Glanz der Tage.
Die kräftige Aurore bringt ihn her,
mit dicken, rotgefrorenen Fingern, zage.
(Jakob van Hoddis)
So etwas geschah mir mal, als ich noch nicht 20 war. Aber es war Sommer. Ich ging eine laternenlose Landstraße entlang. Sommer. Aber verstört. Und wie man so sagt: „Ich sah alt aus.“ Aber ich ging. Ich weiß nicht mehr, wie sie hieß. Sie hatte eine Zunge, das weiß ich noch.
Der a n d e re Fensterblick. Mit dem dann Aurora verbände, wäre in diesem Beitrag noch von Wahrheit: Aufeinanderlegen von Orten, so, wie wir’s im Inneren fühlen.
dort wo
heißt du
dein ich
behält
er, ort
wo du
gar
bist
[nicht wie die kartoffeln, versteht sich]