Gold, solch ein Gold! Man kann nichts erkennen durch die hohen
Scheiben, die von nasser Nacht noch verschmiert sind, immer
weint nachts der Herbst: von Tränen Güsse, ganze F ä l l e
sind es, scheint’s, mit denen der Sommer nachts Abschied nimmt, sich
über jedes Fenster ergießt, als wüsche er von sich sie
ab und verdunstete dann in die Morgen des Spätjahrs, aber
haftet noch dran und will nicht davon und noch einmal,
zehnmal noch, zwanzigmal bis in den frühen, trübsten November
aufglühn, der ihn schließlich, nebliger Totengräber,
klamm in die furchtbare Klamm tut. Advent erst gibt, erst eins, dann
vier, wieder Licht, in von Backwerk innen, von Alter und Mythos
duftende Zimmer, christlich, aber auch, wie’s genannt wird,
heidnisch, der Brauch beschwört die Sonne zurück in den Kerzen,
dann erst rollt’ man von Hügeln Wiederkehr in die Täler,
flammende Räder, die Protuberanzen machen den schlimmen
Widergängern Angst und scheuchen sie zurück in
ihre Gräber, aus dem Samhain sie entließ im November,
der uns, ein einziger Totensonntag, naßkalt und steif macht
v o r unsrer Endzeit. Das, was die großen Städte vergaßen,
halten die kleinen noch fest: Perioden des Jahrs und des Tages
Dämmerung, Mittag, und Abend, und die Nacht im Dezember.
Das geht dahin mit dem bleibenden Tier. Und wird nicht dennoch
bleiben, heimlich, bis wir uns selber, kybernetisch
substituiert, gentechnologisch durch Cyborgs ersetzten?
abschließend, endlich, und allen Zufall hygienisch normiert?
Schöne Artefakte, zu allem bereit, was der Markt will,
stehen schon an, politisch korrekte Replikanten,
die, auf 1 und 0 programmiert, die Ahnung nicht kennen,
und sie wissen nicht mehr, was Frauen und Männer n o c h sind
außer jenem, was Gesetz und Meinung den Geschlechtern erlauben,
gender correctness und Gleichheit bis in die Erscheinung,
bis die Last des Gebärens selbst in Maschinen verlegt ist,
Samenspender werden die Väter, wie Kühe die Mütter,
die man besamungstechnisch nach erwünschten Designen,
bis Retorten endlich das v o l l e Werk tun, bestellt, von
dem k e i n e Sommer mehr scheiden. Und kein November graut ihm.