5 thoughts on “Liebreiz. Von Renz, nach Platon.

  1. «im interesse dieser gene» ist ebenfalls «unsinn» (wittgenstein).

    nicht dass das notwendigerweise auf das gesamte buch zutreffen müsste, aber das zitat ist durchweg nichts als geschwurbel.

  2. Aber Leute! Die Formulierung ist ein metaphorisches B i l d, das sicherlich anthropomorph ist, aber genau dadurch mit einem determinierten Sachverhalt spielt, wodurch sich der gefühlte Vorschein von Freiheit herstellt, damit es sich in Würde mit alledem leben läßt. Ihrer beider Bemerkung s o ist – Abwehr. (Also der Glaube an Freiheit und damit nicht minder fragwürdig als Renz’ von Ihnen kritisierte Formulierung.)

    1. abwehr sicherlich, allerdings nicht gegen determiniertheit et al denn ich glaube tendenziell immer weniger an freiheit, allemal nicht in der klassischen auffassung von freiheit des willens, nehme mich eher als herrlich komplexes system biochemischer automaten[1] wahr. was ich auch nicht im geringsten als sinnlichen, intellektuellen etc. verlust begreife. denn genausowenig wie mein wissen um die arbeiten von beispielsweise einstein, bohr, schrödinger und allem was daraus und darauf folgt(e) mein unmittelbares sinnliches erleben der welt als – annäherungsweise – euklidischen raum mit newtonscher mechanik beeinflusst, sowenig wird mein unmittelbares erleben des denkens/fühlens (ich trenne das im grunde nicht) durch das wissen um gewisse biochemische mechanismen und vorgänge gemindert. die eklatante angst vor erklärbarkeit, die ich bei vielen wahrzunehmen vermeine, gerade auch bei im weitesten sinn schöpferisch tätigen, kann ich nicht im geringsten teilen.

      was mir an dem zitat aufstösst ist weniger die mit anthropomorfen nebelkerzen beworfene grundaussage, sondern vielmehr die verwendung einer verklärenden, küchenpsychologischen bzw. -biologischen metaforik der kategorie lieschen-müller-romantik, die ich nur als beleidigung meiner intelligenz auffassen kann. B-) ich wünschte mir so etwas viel lieber als einen präzise konzertierten tanz aztekischer obsidianklingen mit gut platziertem stoss ins opferherz des rezipienten als finale. renz aber (sofern das zitat repräsentativ ist): jongliert anheimelnd und gefühlig mit hübsch-literarischen wattebäuschchen und verneigt sich artig. die urheber solcher darbietungen werden leider viel zu selten mit faulen eiern beworfen. ich befürchte, dem gros des publikum gefällt’s.
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      [1] notabene: «automat» bzw. «determiniertheit» beinhaltet nicht notwendigerweise «berechenbarkeit».

    2. @ brsma: Ich bin mit dieser von Ihnen dargestellten Kritik einig. Nur, und das ist Renz zu konzedieren: Er hat sehr bewußt ein Buch der Popularwissenschaft, sofern es so etwas geben kann, schreiben wollen – und sagt das in seinem Vorwort auch. Also sehe ich auf das intendierte Niveau (das heißt: die Zielgruppe, die er ins Auge faßt) und werfe es ihm nicht vor, sondern versuche herauszubekommen, was von dort aus tragbar sein kann. Also: Ich nehme es ernst und schaue, wo in mir etwas ausgelöst wird und/oder wo ich Neues erfahre. (Siehe meine >>>> Exzerpte, die ja insofern poetologisch und erkenntnistheoretisch etwas aussagen, als daß jemand anderes als ich gewiß ganz andere Stellen herausgeschrieben hätte. Nur dies rechtfertigt es, solche Exzerpte öffentlich zugänglich zu machen: Wo filtert der Leser – in diesem Fall: wo filtere i c h?)

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