Möglicher Einschub:Um erzählen zu können, was de facto weiterhin geschah, müssen wir annehmen, daß Jason Hertzfeld nicht, wie bislang erzählt, n e u n Jahre, sondern daß er sechzehn Jahre alt ist, obwohl, seit er mit seinem Vater nach Kehl zog, nicht mehr als drei Jahre vergangen sind.Die poetische Konsistenz bedarf nicht einer realistischen Chronologie. In einem Roman ist ohnedies alles immer nur möglich.
Stimmt das Erzählfeld, der untergelegte Erzählhof, dann kann ein solches Buch immer noch ‚realistischer’ sein als die sog. Realistische Literatur, die sich an die Alltgserfahrung und Alltagswahrscheinlichkeit hält – einer letzten Endes je rein subjektiven WahrnehmungsÜbereinkunft. Tatsächlich stellt – sofern die Leser diesen Schnitt akzeptieren und weniger mitzudenken als mitzufühlen bereit sind – der möglichkeitspoetische Text (womit eine Geschichte gemeint ist) sehr viel weitergehende Einsichten an die Hand und das Herz und den Geist, Einsichten, die aus dem Geschehen selbst entstehen und nicht selten sogar dem Dichter selbst unbekannt waren, bis er sie dann, der Textbewegung folgend, niederschrieb.