Einen Kosmos in den Kosmos falten, das Weblog als hinabreichende, grabende, die kleinen Feuerpunkte auffältelnde Bewegung und jeden Link poetisieren, ihm Zitate zuordnen, Einfälle, durch die jede Verknüpfung einen n o c h anderen Sinn, wenigstens Geschmack bekommt. Insofern hat der leichte Vorwurf, Die Dschungel seien zwar stark ineinander, kaum indes mit anderen Weblogs verlinkt, recht wie unrecht zugleich, also als Vorwurf: als solcher ist er ohnedies absurd. Sondern die Binnenverlinkung nutzt gerade in ihrer extensiven Form die Form-des-Netzes ästhetisch als Vorbild; sie ist künstlerisch ebenso mimetisch am Vor/Bild wie das Gemälde eines Malers an der Natur, bzw. an der Malerei selbst, bzw. an ihrer Geschichte. Ein Roman, der sich an der Ilias orientiert oder an der Odyssee, tat und tut genau das gleiche; anderes ist auch gar nicht möglich, will man nicht in einen Zustand zurückfallen, bzw. ihn restaurativ kultivieren, der die technologische Entwicklung der Menschheit aus seinem Betracht ausklammert. Insofern ist die gängige Vorstellung des literarischen Realismus zugleich ästhetisch primitiv, wie sie auch, und zwar, Bedürfnisse vorauseilend befriedigend, den Menschen auf einem Zustand festsetzt, der objektiv längst überwunden war, doch sentimental weiterwirkt. Das heißt, der literarische Realismus, wie er außerhalb Der Dschungel gemeinhin verstanden und gesetzt wird, ist anti-emanzipatorisch; schon daß er an einem anthropologischen (Selbst-)Bild festhält, das im historischen Humanismus formuliert worden ist, deckt seinen regessiven Willen auf. Denn die Verwerter der realistischen Literaturkonzeption sind ökonomisch sehr viel weiter, ihre Logistik steht über den Bedürfnissen der Rezipienten und beutet sie zur Befriedigung ihrer Kapitelinteressen aus: d a r u m sind nicht-realistische Ästhetiken dem mainstream so unangenehm, und darum versuchen sie, ihn aus dem Markt zu drängen. Denn sie überschauen sie nicht. So werden sie objektiv als gefährdend betrachtet: zugleich die Bedürfnisse der Leser wie die derer gefährdend, die diese ausbeuten und deshalb ganz unbedingt auf dem überkommenen Stand festnageln wollen.
Sich dem Netz anzupassen, also die Verlinkung auf Fremdes sich zueigen zu machen, ohne dies zugleich Maßgabe des eigenen Erscheinens werden zu lassen und ohne das ins-unüberschaubar-Fremde Eingeschmiegte zum ästhetischen Eigenen zu machen (d.h. Bestandteil einer community zu werden), widerstrebt deshalb den mahnenden ‚Netties’ ebenso wie den Marktvorgängen, die das Verfahren pekuniär auswringen wollen.