Aus dem Gespräch mit Markwart. Transkription. Verbeen. (5).

MARKWART Er hätte gern, doch, das glaube ich, als heilig gegolten. Doch dazu war er zu fleischlich. Er hatte was Savonarola’sches, aber sein Wort war nicht ein Messer, sondern eine Faust, die jemand auf die Kneipentheke knallt. Er soff ja soviel. Und fraß wie (lacht) Balzac.
INTERV. Es waren, nicht wahr?, überhaupt diese Widersprüche, was ihn so unbeliebt machte.
MARKWART Für einen Epikureer war er zu grob, auch zu gierig, für einen Heiligen zu… sagen wir’s ruhig: lüstern… aber für das, was man mal einen Lüstling genannt hat, komisches Wort, war er dann wieder zu gläubig. Zu radikal gläubig, zu polternd gläubig.
INTERV. Sie waren eine Zeit lang, da waren Sie noch sehr jung, sein Assistent…
MARKWART (lachend:) Also ‚Assistent’ ist nun sicher zuviel gesagt. Ich war sein Kofferträger. Das trifft es eher.

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