[Händel, Solomon.]
Die vor den Eingang geworfene Matratze ist fort, ein… tja, junger? Mann schleppt zwei ausgemusterte Autositze heran. Mit dem rechten Stiefel tritt er das Gatter auf, verschwindet in der Brache, öffnet eine der Garagen. Ein hüfthoher Schäferhund folgt ihm. Ich trete näher, der Hund fixiert mich mit aufmerksam hochgestellten Lauschern. Eigentlich möchte ich eintreten, aber traue mich nicht. Warte ab. Gerumpel von drinnen. Dann kommt der Mann, er ist in einen dicken Parka gekleidet, wieder heraus, sieht mich, will durchs Gatter und an mir vorbei. Ich spreche ihn an: „Überwintert ihr hier? Ist das nicht kalt?“ Als er antwortet, sehe ich, welch schlechte Zähne er hat. Die untere Reihe rechts fehlt ganz. Deshalb spricht er sehr undeutlich, vermanscht. Aber auch nicht deutsch, sondern etwas, das holländisch klingt und wovon ich kein Wort verstehe. Der Mann will auch keine Antwort, schiebt sich an mir vorbei. Drahtig ist er, sehr zäh. Einer der Untergrundkämpfer, denke ich, die sich in den Nullgrund einquartieren werden, bevor Ungefugger dort den Lichtdom errichtet.
(Und tatsächlich erfahre ich eine halbe Stunde später, daß die kleine Brache niedergerissen und ein Spielplatz drauf errichtet werden soll. Immerhin, ein Lichtdom nicht. Aber der Nullgrund ist ja auch monströs, dies hier eine Nische für jene, die nicht passen. Nicht selten ertappe ich mich bei dem Gedanken, eines Tages dazuzugehören. Vielleicht beobachte ich das Stückchen Land deshalb so intensiv. Einmal die Anderswelt-Ideen beiseite.)
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“ein hüfthoher schäferhund” klingt grausam, wollte ich nur mal gesagt haben.