Zwischenlilith, 11 Uhr
Seltsam, daß ich seit dem verbotenen Buch, worin sich ästhetische Anstöße wesentlich Anselm Kiefer und Arnulf Rainer verdanken, derart oft mit Bildender Kunst beschäftigt bin. Das hat fast den Charakter eines Paradigmenwechsels; bis auf seltene Ausnahmen war es doch immer Musik, die mir Anlaß einer Erzählung oder Grundlage fomaler Überlegungen gewesen ist. Schon deshalb kann mich der formal restringierte – und restringierende! – Pop nicht erreichen; er kommt strukturell ja nicht über das Reimschema a-b-a-b hinaus. (Ob sich ABBA d e s halb so nannte?)
Nun also abermals Kiefer und abermals eine Lilith, nachdem schon Auf ein Bild von John Collier einer Lilith gewidmet war. Ich frage mich, was mich an dieser und ähnlichen Frauenfiguren so reizt? Sie sind ja in meinen Texten alle irgendwie miteinander verwandt, ob nun <% file name="AlmaPicchiola" %>, ob Lena Ponce, ob Aldona v. Hüon aus dem Wolpertinger. Im verbotenen Buch, meinem vorgeblich realistischsten (ein Link darauf ist mir verboten ), hat sich dieser Typus sozusagen verwirklicht, die Allegorie wurde sozial und Natur, in diesem Roman also Frau. Wenn ich das s o sehe, dann wird A.’s Vorwurf, Irene (die geliebte Heldin des Buches) sei letztlich nichts als eine männliche Wunschprojektion, durchaus stichhaltig. Man darf sie nämlich – literarisch – so wenig realistisch lesen wie Alma Picchiola.
Lilith über Berlin: Dein aschenes Haar.
wahrscheinlich ist Lilith deshalb so reizvoll, da sie aus unserem kollektiven Gedächtnis verschwunden ist – biblisch war sie ja Adams erste, lüsterne Frau…
– Aber die brave Eva hat ja auch mit ihrem Apfel Probleme…
Der immerhin b l u t e t e. Soviel Frauenwahrheit ist auch an Eva noch.
(Es war ein Granatapfel nämlich.)
wegen Feigheit es war ne Feige