>>>> ARD-Hauptstadtstudio, Regie 1.
8 – 10 Uhr:
Sascha Brossmann, dann Kavita Chohan, dann wieder Sascha Brossmann im Studio, Eva Mieslinger an der Technik, ich selbst am Regietischchen.
8 – 10 Uhr:
Chohans Partien haben wir völlig eingespielt, für Brossmanns, der den Krausser spricht, kamen wir bis Seite 28 von den 33. Die Schneidearbeiten übernehme ich selbst, so konnten die drei Rohmitschnitte direkt auf meinen USB-Stick. Frappierend, jedes Mal, die herrliche Stimme Kavita Chohans, ihre Fülle und gleichzeitig Weichheit bei einem enormen weiten Raum. Man muß sie aber führen. In großen Momenten spricht sie zum InDieKnieSinken. – Brossmanns Baß braucht Training; er hat die Tendenz, sich zum Ende der Sätze jeweils auszudünnen. Da geht es um Technik, schlichtweg ums Atmen. Bekomme ich das in den Griff, wird er von ungemeiner Präsenz sein. (Mich selbst hab ich noch nicht gehört, auf dieser Aufnahme. Dazu wahrscheinlich nachher etwas. Ich kann das, mich wie einen anderen hören; das ist ungemein hilfreich bei dieser Art von Arbeit.
Danach eine Kleinigkeit frühstücken,
Danach eine Kleinigkeit frühstücken,
bevor wir in die Arbeitswohnung weiterzogen, wo nun am zweiten Arbeitstisch das Stück noch einmal, nun aber in der richtigen Dramaturgie, als Durchlauf nämlich, gesprochen wurde, ich selbst – quasi als ein vom Cembalo seines eigenen Sprechparts aus dirigierender Regisseur – mittemang. Einiges kam mir noch wie abgelesen vor, was es ja auch war und nach Stand der Dinge auch nur sein konnte. Das wird sich morgen bereits geändert haben, wenn wir unsere Parts zuende, bzw. noch einmal neu einsprechen werden; welche das sein müssen, werde ich erst gleich wissen, wenn ich die Bänder abgehört habe.
Ich fange gleich, sowie ich >>>> das Arbeitsjournal ergänzt haben und auf zwei Mails geantwortet haben werde, um sowas gegen
16.10 Uhr,
mit den Schnitten an. Diese Arbeit wird wahrscheinlich bis in die Nacht hinein dauern.
Ich fange gleich, sowie ich >>>> das Arbeitsjournal ergänzt haben und auf zwei Mails geantwortet haben werde, um sowas gegen
16.10 Uhr,
mit den Schnitten an. Diese Arbeit wird wahrscheinlich bis in die Nacht hinein dauern.
20.08 Uhr:
Aus den Gesamtmitschnitten (bislang nur Chohan und Brossmann) werden die einzelnen Takes separiert, geputzt und mit einer durchlaufenden Nummer versehen, etwa B1, C3, bzw. später dann z.B. ANH5 – so, daß bei der Montage sofort auf die einzelnen Stücke zugegriffen und in die parallel mitgeschnittene live-Szene einkopiert werden kann. Irritationen werden sich dann allenfalls noch über die Positionierung der einzelnen Stimmen ergeben; aber auch das läßt sich über das Programm revidieren. Diese Grundarbeit ist mühsam, pingelig, fisselig, aber rentiert sich, weil man später in den langen Tonfiles nicht ewig herumsuchen muß.
Aber ich mach mal Pause, esse was, gucke den Tatort von gestern, dann arbeite ich bis 24 Uhr weiter – und abermals weiter dann morgen früh ab Viertel vor fünf. Bis ich werde wieder zum ARD Hauptstadtstudio aufbrechen müssen.
Aber ich mach mal Pause, esse was, gucke den Tatort von gestern, dann arbeite ich bis 24 Uhr weiter – und abermals weiter dann morgen früh ab Viertel vor fünf. Bis ich werde wieder zum ARD Hauptstadtstudio aufbrechen müssen.
“Ich kann das, mich wie einen anderen hören” Darin darf man Sie nun echt einmal beneiden. Lässt sich sowas antrainieren, oder ist das ein n’aître avec?
@Benjamin. Es ist meiner Erfahrung nach tatsächlich eine Trainingsfrage, bei der es allerdings ausgesprochen hilft, daß man sich selbst, hört man sich in einer Aufnahme, fast durchweg fremd vorkommt. Diese Form von Irritation muß man quasi selbstdidaktisch nutzen. Der Unterschied zu einem fremdgewordenen eigenen Text ist übrigens nicht sehr groß.