Der Produktionsbeginn im Krausserjournal des Montags, dem 21. November 2011. Mit einem kleinen Unfall.

4.58 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Um 4.40 Uhr auf, vorsichtig, um die Löwin noch ruhen zu lassen; sie bekam‘s dennoch mit, sowieso, spätestens immer dann, wenn ich die Espressobohnen mahle. Aber auch sie muß zeitig vom Lager, da ihr Rückflug nach Wien heute geht. Wir überlegten, ob sie noch bleiben könne; mit ein paar Terminverschiebungen wär es gegangen, doch hätten wir beide gar nichts davon. Weil ich von heute vormittag an ganz sicher bis in die Nächte >>>> das Hörstück produzieren muß. Ab acht Uhr Aufnahmen im ARD Hauptstadtstudio; ich werde mit Brossmann anfangen, der mir eben (!) eine SMS schickte: „bitte klingle bei mir um 6.45 sicherheitshalber telefonisch sturm. Sollte unnötig sein, aber wer weiß…“ Wie feierten doch gestern in seinen Geburtstag hinein; ich hatte es gut und konnte früh gehen, er offenbar nicht (auf mein „Ok“ um 4.49 Uhr folgte sein „schön! ‚So die Ankunft‘“, womit er >>>> die Aeolia zitierte, „Damit jetzt schlafen, kurz&gut“); bis zehn also die Aufnahmen im Studio, danach hierher für die Aufnahmen des Stückes als O-Ton oder, will ich mal sagen, „Feldton“ bis in den Nachmittag. Gegen 16 Uhr müssen beide, Brossmann und Chohan, dann gehen, um je die Kinder aus den Kitas zu holen; wenn beide fort sind, habe ich die Aufnahmen zu schneiden. Dazu dann später, am Abend wahrscheinlich, im „Erster Produktionstag“ genannten Beitrag auf der Hauptsite Der Dschungel.
Morgen dann noch einmal Aufnahmen, ebenfalls erst im Studio, dann hier; daraufhin weiteres „Putzen“ der Sprecher-Files. Spätestens ab Mittwoch, bis zum Freitag durch, Aufbau der Montage, Anlegen der Musiken, kurz: das gesamte Stück. Insofern muß am kommenden Montag und Dienstag Zeit für die Überarbeitung sein.
Ich darf im Hauptstadtstudio nicht vergessen, mit Frau H. noch einen weiteren Termin auszumachen, an dem wir das zur Abnahme durch den WDR dann fertige Stück zur Redakteurin hinübersenden; mit der Post habe ich beim vorletzten Mal dunkle Erfahrungen gemacht; nur ein Tag Verspätung könnte die Sendung gefährden. Es kann durchaus sein, daß es noch Einwände der Redakteurin geben wird, wie eigentlich jedes Mal – und zu recht -, so daß ich einen Tag zur Nacharbeit brauche. Dann abermals der Transfer vom Hauptstadtstudio Berlin nach Köln.
Guten Morgen.

15.30 Uhr:
[Zurück in der Arbeitswohnung.
Peter Ablinger, Der Regen, das Glas, Quadraturen;
Klangforum Wien, Sylvain Cambreling.]


Espresso nach dem Mittagsschlafen. Nach dem Aufwachen lag ich momentlang zitternd da, weil ich fror. Was an dem kleinen Unfall lag, nehme ich an.
Ablingers Musik nur kurz – bis ich >>>> nach den ersten Aufnahmen an die Schneidearbeit gehen kann. Mein linker Handballen bis in die Handwurzel und mein linkes Knie schmerzen; heute früh, mit Brossmann zum Studio jagend, bin ich mit dem Rad gestürte, überschlug mich einmal, das Rad saltomortalte über mich drüber. Wir waren auf der „falschen“ Seite gefahren, ein Bürgersteig ging in den Radweg über, aber halt andersrichtig, und ich übersah eine erhöhte Kante, flog. Die Zähne zusammenbeißend: weiter. Auf dem Fahrrad ist es leichter als zu Fuß, da hinke ich etwas. In der Hand könnte es eine leichte Stauchung sein, so, wie sich‘s anfühlt, am Knie ist‘s bloß eine Schürfung mit Bluterguß unter der Haut. Welch ein Segen aber, daß ich zu fallen gelernt habe, damals, als Junge beim Judo. Ganz erstaunlich, daß sich so etwas offenbar niemals verliert. In wie vielen Unfallsmomenten mich das schon wenn nicht gerettet – das wär jetzt zu groß- , so aber doch Schlimmes verhindert hat. – Chohan hab ich nichts von dem Unfall erzählt, Brossmann verschwiegen, wie bißchen weh es tut. Ich meine: es geht darum, sich auf eine Arbeit zu konzentrieren, nicht, sich bedauern zu lassen.
Jetzt werden die Tonfiles überspielt, neu benamst, dann geputzt. Die Ohren stecken selbstverständlich in den Kopfhörern dazu. Aber zwei Mails muß ich vorher noch beantworten.

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