Arbeitsjournal. Sonntag, der 21. März 2010. Mit Maerzmusik Berlin. Scelsi, Ronchetti.

7.40 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Latte Macchiato, Morgencigarillo. An die Kritik zu >>>> gestern abend; ich muß aber das Libretto vorher lesen, das dankenswerterweiswe in dem mächtigen Programmbuch des diesjährigen Maerzmusik-Festivals abgedruckt ist. Fertig werde ich mit der Kritik wahrscheinlich n i c h t werden heute vormittag, da >>>> bereits um elf die nächste Veranstaltung sein wird, bei der ich, schon >>>> Scelsis wegen, zugegen sein will; ich werd da Nicolà Sani treffen, der sich auf meine, siehe Link, FAZ-Kritik hin bei mir gemeldet hatte und gern >>>> meine Scelsi-Variationen hätte, die >>>> im Engelbuch stehen. Ich brauche nur dringend vorher eine Rasur, ich will ja nicht für „bärtig” gelten. Was zieh ich an? Hab neuerdings wieder Lust auf Krawatten, Jeans & Krawatten, irgendwas soll immer dabei sein, das nicht paßt; auf der Messe warn es die Sneakers; >>>> Gerald Stern, den ich vorgestern >>>> auf der Messe wiedertraf – er saß am Matthes&Seitz-Stand – grinste, als er sie sah und dachte, stell ich mir vor: NewYorkNewYork; die wie naheliegende auch immer Assoziation kam mir erst da, „oh the guy with the cigars”. Er hatte eine Lesung in Leipzig außerhalb des Messegeländes, sonst wäre ich noch einmal hingegangen.

Gestern nacht fand ich noch >>>> drei Kommentare Charlottes, auf die ich ein wenig überreagierte; es war spät, ich war müde, hatte was getrunken, war nervbar; padon me for that, ich hab meine Reaktion heute morgen neutralisiert. Wiederum auf >>>> Ihren neunten Brief, Melusine, werde ich erst in den nächsten Tagen reagieren können, ich radel heute von Veranstaltung zu Veranstaltung, nach dem öffentlichen Gespräch um 11 Uhr will ich nachmittags in dem >>>> Scelsi-Konzert sein und abends >>>> in Lucia Ronchettis neuer Oper, über die sich heute vormittag Sani mit der Komponistin unterhalten wird. Da bleibt insgesamt wenig Zeit.

Also los, ANH. Ich meine, das ist derart linkgepicktelter Morgentext, daß Rufe nach epidermer Reinheit befürchtet werden müssen. Dafür sucht der bekloppteste Referrer Der Dschungel heute morgen >>>> „Fotzen im Urwald”. Also echt. (Ich stoße gerade, über einen anderen Referrer für den >>>> Lo Salome steht, auf den Namen „Martin von Arndt” und >>>> verlinke auch ihn eben noch; ich weiß nicht, wie seine Texte sind, hatte nur so einen Aufschuß von Instinkt. Dem zu vertrauen, völlig zu vertrauen, hab ich mir in den letzten Jahren zueigen gemacht. „Wer schreibt, wie man spricht, wird weiter kommen in der Zukunft als derjenige, der schreibt, wie man schreibt”: Das allerdings sehe ich bekanntlich anders; außerdem sagt R. Jiménez’ Satz wenig, da das „man” so ungefähr ist und nicht wenig Sprachverhalten davon abhängt, aus welchem Nest „man” kommt und wie man dann geprägt wurde. Jetzt aber ans Sciarrino-Libretto.)

9.42 Uhr:
Klug, übrigens, wie so oft, >>>> schreibt zum „Fall Hegemann” Andrea Diener.

13.06 Uhr:
Zurück vom Roten Salon; ich sprach >>>> Sani gleich an, er stand so freundlich da und tippte mit italienischster Spiellust auf seinem Cellulare herum. Sehr schönes kleines Gespräch, „wann kommen Sie nach Rom?” Im Augst, ist geplant, aber im August hat >>>> die fondazione geschlossen, „aber am besten, Sie rufen mich privat an”, Austausch der Visitenkarten; er sei über meinen >>>> Scelsi-Artikel aber sowas von glücklich gewesen, der sei gleich in Menge als Kopie verschickt worden, ich müsse unbedingt die Archive sehen, er werde mir das alles zeigen. Nur einen Fehler, sehr höflich, sehr lächelnd, sehr warmherzig dabei mit wunderschönen Zähnen, hätte er mir gerne korrigiert: Die Fondazione sei n i c h t von Scelsis Schwester gegründet worden; sie sei nämlich zehn Jahr vor Scelsi verstorben, sondern es sei sein Wunsch gewesen, daß ihr die Stiftung zugeeignet werde. Ich wußte das tatsächlich nicht, deshalb berichtige ich es hier gerne.
Jetzt warte ich drauf, daß die mp3 von eben hochgeladen ist, so daß ich „Maerzmusik (2)” einstellen kann, noch bevor „Maerzmusik (1)” geschrieben ist – was ich wiederum gleich danach tun will. Ich hoffe, vor halb vier damit fertigzusein, um vier (nachmttags) ist bereits das nächste Konzert. Von dem aus radle ich dann ans Terrarium, umarme die Familie, bringe meine Buchmessen-Geschenke mit und fahr um sieben wieder zur Maerzmusik zurück: Ronchettis Der Sonne entgegen.

Ach, 14.05 Uhr, alles zurück: die mp3 ist zu groß, selbst in drei Teile gesplittet; meine Internet-Verbindung ist zu schwach. Tut mir leid, ich hab’s jetzt eine Stunde lang versucht, es bricht immer wieder alles zusammen. Das hat keinen Sinn. Ärgerlich. Wird Zeit für DSL (am 29. wird es angeschaltet). Aber ich muß Mittagsschlaf haben. Immerhin habe ich >>>> die Sciarrino-Kritik fertigbekommen.

7 thoughts on “Arbeitsjournal. Sonntag, der 21. März 2010. Mit Maerzmusik Berlin. Scelsi, Ronchetti.

  1. nee, gar nicht dumm, nur hegemann spielt dabei gar keine wirkliche rolle. man kann auch das auto verteufeln, und kann damit durchaus recht behalten. aber es gibt halt auch autos und autos, welche, die verschleudern ressourcen, welche, die nehmen 65 fahrgäste auf, und welche, die fahren mit solar, alle brauchen straßen und sowas, natürlich. internet ist zumeist eine form des hier und jetzt, schneller als die currywurst gemacht ist, und oft genauso wenig lecker. klar. aber, es mag vielleicht alles, was zwichen buchdeckeln landet etwas abgehangener und schlecht wie recht lektoriert sein, allein, vieles ist auch nicht mehr als altpapier, mag man sich dann noch damit trösten, dass es, wenn man glück hat, wenigstens einigermaßen othographisch aufbereitet ist, aber selbst eine gute currywurst bleibt eben eine gute currywurst und führt allein auch zu einseitiger ernährung. kochen geht dann doch nochmal anders. und wer meint, hier fände sich einfach nix schmackhaftes, hält eben sushi auch nicht für satisfaktionsfähig und die deutsche küche eben für den gipfel der genüsse. gott in frankreich sitzt derweil auf apfelsinenkisten bei käseplatte und klickt sich so durchs gute lesen.

  2. @ ja? klug? zumindest ich hätte freilich georg klein nicht mit “redlicher altherrenprosa” assoziiert. aber das kann auch mein fehler sein.

  3. Kinderbücher Ich hoffe doch sehr, daß Sie Ihrem Buben und ihren Kindern die Geschichte von dem Jungen mit den grünen Haaren mitgebracht haben. Ich seh sie schon: leuchtende Kinderaugen.

  4. Moobicent Gratuliere zum Wechsel des Internetanbieters! Wie sind Sie denn so schnell aus dem Moobicent-Vertrag herausgekommen? Auf netzwelt.de gibt es einige Internetbenutzer die aus ihrem Vertrag mit dieser Firma nicht so einfach und so schnell herauskamen.
    Grüße von der Schrauberfront
    Bodo Blaumann

    1. @Blaumann zu Moobicent. Herausgekommen bin ich noch nicht, die Angelegenheit liegt beim Anwalt. Aber zum August kann ich auch fristgemäß kündigen; von daher wäre ein “Schaden” eh begrenzt.
      Dank Ihnen übrigens für Ihre ständige Hilfsbereitschaft. Muß man ja auch mal sagen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .