7.29 Uhr:
Feinarbeit. Die einzelnen takes müssen noch einmal dynamisch bearbeitet werden. Ich hätte das gleich zu Anfang tun müssen, aber die Dynamikunterschiede waren weder im Stax-Kopfhörer, weil er eben so g e n a u abbildet, nicht so wahrzunehmen wie auf der anderen Anlage, auf der ich gestern abend „gegen”hörte. Eventell muß ich nun die Einzeltakes direkt in den Grunddateien, den waves, modifizieren. Unter der eingebauten Aufnahme unserer Probe im Wohnzimmer liegt ein Grundbrummen, wowohl im DR2 als auch im DAT-Rekorder; an den Mikros kann es also nicht liegen, sondern irgend etwas anderes lief in dem Wohnzimmer mit, das mit bloßem Ohr und unter Normalbedingungen nicht zu hören war; man hört ja immer auch Außengeräusche mit, ist ja kein Studio. Aber das ist nicht schlimm an sich, weil es den Eindruck einer Privatprobe direkt unterstreicht und hier auch insofern gewünscht ist. Irritiert nur am Anfang, weil ich mit der Privatprobe in das Stück einsteige.
Erst einmal die Montage und alle takes klonen, um eine Sicherung zu haben. Am besten, das Ergebnis auch noch auf DVD-ROM brennen. Danach dann – unter „Mont II” – mit der Justierung beginnen.
Daß ich gestern überhaupt so weit kam, liegt allein an den Bedingungen: ich m u ß ja keine Pausen machen, ich muß auch nicht essen zwischendurch, nicht frühstücken, nicht in den Mittag gehen, und ich habe keinen 8-Stunden-Tag, bzw. keine Schicht, an die ich mich halten muß. Selbstausbeutung, um das mal auf den gewerkschaftlichen Terminus zu bringen, ist für die Möglichkeit künstlerischer Arbeit fundamental.