Bamberger Elegien (86). ÜA der ZF, Hexametrisierung. Aus der Elften Elegie (ff).

Offen die Tür zur Terrasse – denn nichts ˇ klingt mit geschlossnem
Beckenˇboden, so schrieb eine Frau, ˇ schrieb mit dem Cello
zwischen den Beinen; ich dachte erneut an Empfängnis, Geburten
und an den Tod und die Gier. ˇ Lebtest, mein Junge, doch ohne
sie und Sekret nicht, du wärest doch gar nicht – wie dürften wir’s denn
abwehrn, das bleibende Tier ˇ – wie es obszön ˇ nennen?
diskriminierten wir d i c h nicht? ˇ W e r lästert? Die Löwin, die schrie,
als sie der Löwe (in Kenia, wir sahen vom Pickup aus zu)
packte, gelockt, denn sie wandt sich, den Hinterleib sichtbar gehoben,
unkeusch und fordernd, doch schlug sie ihm scharf ihre Krallen, und fauchte,
über die Nase, bis daß er sie nahm, ˇ sich ihr im Nacken
festˇbeißend – und zustieß? – und nichts pipettierte? Er g r u b!
E s grub! Und Es schrie! Wer sieht das denn noch, sieht er Kinder? – und tut so,
wie wenn ˇ Zärtlichkeit Ursprung und ursprünglich wäre, und Eisprung
nicht ˇ Schöpfungsgewalt? ˇ Macht und Ergebung und Abwehr,
die es erwartet, genommen zu werden – aus diesem Begehr
sind wir doch auch… aber machen es hinterher klein, und uns selbst,
wie wenn’s uns schändet…anstelle zu sagen: so sind wir dann, wenn wir
v o l lkommen sind… ˇ Spucke und Votze und laut, ˇ rollig
gurren wir, wollen ein Schwanz sein, nichts weiter, ein Trieb, der zurücktreibt…
dunkeles Sais, ˇ dem wir die Schleimhäute heben, und hinsehn –
Das ist genug, um zu wissen. Gewimmel der Spermatozoen,
Seele ˇ wär das nicht a u c h wie das Ei, das sie ansaugt und sucht sich,
wählt sich, den stärksten der Träger – ein Ü b e rˇträger auch er?
Später das kackende Kind, der Geruch in den Windeln – der spitze
Duft der Organe aus Restmilch ist Seele nicht gleichfalls? Der Schauder,
den wir, wenn unerregt, in der Geschlechtsnähe fühlen, was sagt er
uns, den Besetzten, Besessenen, sind wir erregt? ˇ daß, was
ekelt, in anderem Zustand der Quell intensivester Lust ist –
Hier wäre Seele ˇ n i c h t? aber ist doch der Anlaß der höchsten
Inspirationen gewesen und blieb es? Kein Buch, das es wert ist,
Bild nicht, nicht Film, die sich letztlich nicht hieraus erhöben… nicht Gott…
wie es das bleibende Tier tut mit Beute, die erst als Gerissene
aufsteht, aufersteht… als Niedergerissene, Einverˇleibte…
abgeˇgeben das Ich an das Andre; ganz weg unser Geist,
wenn er ganz da ist, im Andren, vom Anderen, fremdpenetriert,
schmerzvoll erleuchtet, und glüht – ˇ Glühen ist immer enticht.
Das nicht zu achten, wer sind wir? zu meinen, wir wären erst Ich,
wenn wir getrennt sind… monadisches Selbst, undurchdrungen… und sind es
d u r c hdrungen nur, wenn wir trinken einander und tränken, als äße
einer vom andren, als kauten wir uns (manche tun es, sie haben nicht
Unrecht) – der Stoffˇwechsel als Urbild jeder Verwandlung…
Einverˇleibung, Verdauung (das Kind ˇ daher daher?) –
brauchten wir nicht einen Ritus der Physis und Durchlässigkeiten,
unfester, fließender Stoffe… Altäre des Wechsels, religio,
Rückbindung – aber an was? an Systeme? An Tempel und Vorschrift?
Nein, an das Wasser.

>>>> BE 87
BE 85 <<<<

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .