Friedrich Schlegel. Aus dem heutige Newsletter.

„Rezension“ ist >>>> dabei – Sie werden es bei einigen anderen solcher Arbeiten schon bemerkt haben – ein pragmatischer Ausdruck, der nicht ganz dem entspricht, was dabei oft entsteht: auch Rezensionen sollten einem Kunstanspruch genügen, ihrerseits Kunst sein, sagen wir: eine Nachdichtung in Form der Kritik. Das ist nicht neu, ich weiß, es stammt von Schlegel und wurde durch Benjamin, der sich auf Schlegel bezog, wiederaufgenommen. Doch diese Haltng gegenüber einem zu rezensierenden Buch hat sich fast durchweg verloren; es ist eine der „Nähe“ und konterkariert somit das „krinein“ = „[unter-]scheiden, trennen“ („κριτική”). Heutzutage werden Bücher im Allgemeinen aus einem Gesichtspunkt der Vivisektion, also wie totes Gewebe, rezensiert, das man auseinandernimmt und dessen Teil man deshalb nicht ist. Das rührt aus einem sagen wir pädagogischen Ansatz, der vermitteln, der auch lehren will. Das ist praktisch, also sehr menschlich und, pragmatisch gesehen, wenig daran auszusetzen. Dennoch ist es bis heute mein freilich nicht immer gelingendes Bestreben, auf Bücher s o eben-genau-n i c h t zuzugehen.

[Poetologie.]

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