Drei Wochen Krieg! (3): Das Ende. Kein Ende. Sie schießen.

[Immer noch Stockhausen, immer noch Mittwoch aus Licht. Ein wirklich schöner Mitschnitt.]

Jetzt spielen sie also ihren Krieg. Ohne mich. Ich hätt mich wohl auch kaum für einen heiratenden Kosovo-Landwirt geeignet, der fließend englisch spricht und sich den Anweisungen des US-Militärs ihnen zuvorkommend beugt und vor allem nix Schwarzes am Körper trägt. Vielleicht wär ich auch nicht auf die Rakete draufgekommen, ich bin nicht rodeogeübt. Immerhin hätt ich mich dadurch eigentlich als Vorzeige-Opfer qualifiziert. Insofern ist, daß man mich zwar musterte, nicht aber einzog, für Anderswelt III ganz sicher zu bedauern.
Mein Anwalt hatte schon recht als er sagte: „Wenn du sowas vorhast, darfst du es nicht ins Weblog stellen, das kriegen die mit.“ Schon, aber hätte ich es n i c h t ins Weblog gestellt, wäre der literarische Witz verschenkt gewesen, daß man gleichsam mit pränatalen Zeugen in sein eigenes Romanprojekt einrückt. Anders zu handeln, wäre ein journalistisches Unternehmen gewesen.
Und dafür tauge ich nicht. Denn Dichter sind Wahr-Lügner, da hat Aragon recht (und ich sehe die Dörfer, die Panzer, schreiende Menschen auseinanderspritzen, das Grinsen der Schützen… und immer ruff uffen Feind… all das bei Hohenfels Deutschland. Ein Leben voll US-Patriotismus. Wieso haben eigentlich wir kein Truppenübungsgelände in, sagen wir, Nevada? – Und abends sitzt der invadierte Statist mit sich beisammen und erfreut sich an Suppe und Spiel.)




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