DTs. (2. Januar 2005).

Hannover, bei I.

4.47 Uhr:
[Schostakowitsch, 1. Sinfonie.]

Wieder nur knapp dreieinhalb Stunden Schlaf, aber bereits v o r dem Wecker um 4 Uhr wach; so drückt die gestern vernachlässigte Arbeit. Um 4.34 Uhr dann mit dem Wecker auf, Cappuccino bereitet und in der Küche an den Laptop. Erst mal das gestrige DTs skizzieren, das vorgestrige um den Arbeitsfortschritt ergänzen, dann einlesen und weiter mit dem Roman. Eigenartiger Vorfall: Mein Junge hat von dem 14jährigen der beiden Kinder hier eine Monsterfigur geschenkt bekommen, die der in ARGO surfende Kopf sofort mit Skamander verknüpft.






Tagesplanung.




5.10 Uhr:

ARGO.

ca. 8/9 Uhr:

Frühstück und Kinderzeit.

17.40 Uhr:

Rückfahrt nach Berlin.

spätabends:

DIE DSCHUNGEL.






22.04 Uhr:
[Internetradio, accent4; Klassik-Gedödel, muß man so sagen.]

Zurück. Der Kleine fiel nach dem Vorlesen bereits um kurz nach halb neun in tiefen Schlaf. Ich hab Die Dschungel nachzuholen, da ich über die hannöverschen Tage nicht ins Netz kam. ARGO heute früh war nicht sehr inspiriert, knapp eine Seite in knapp drei Stunden, dann ging ich wieder ins Bett. Mich nervte zudem der Schostakovitsch, den ich hörte. (Immer wieder der Versuch, musikalisch zu begreifen, und immer wieder gebe ich bei seinen Sinfonien schließlich auf. Da ist zuviel martialisches Herumgestampfe, das mir ja schon bei Beethoven manchmal auf den Geist geht.) – Und schon klopfen mein grinsender Junge und seine entzückende, zickige Freundin und rasen zu uns ins Bett, wobei der Knabe sich sowieso durch ein Temperament auszeichnete, das mir an ihm so gut gefällt, aber auch… sagen wir: stolz quält – wenn er nämlich, wie heute früh, meint, mein Brustkorb sei ein Trampolin.

Jetzt also ans Ende der Coda ARGO. Ich muß der Festtags-Serie nun entschieden nachgeholtes Roman-Pari bieten. Zugleich Bangnis wegen der finanziellen Ereignisse. Wie ich das alles hinbekommen soll, ist mir völlig unklar; mitunter spiele ich mit dem Gedanken, einen Privat-Konkurs anzumelden. Das brächte Luft für die eigentliche Arbeit. Ich könnt ja auch fliehen; allein auf mich selbst bezogen, wär mir das schlichtweg wurscht; aber ich habe einen Jungen. Das geht jetzt so in mir um. Es gibt schlichtweg keine realistische Aussicht auf Besserung der finanziellen Situation. Es sei denn, Klett-Cotta entschiede sich für das Anderswelt-Projekt.
Deutliche Furcht vor dem, was ich morgen in meinem Arbeitswohnung-Briefkasten finden werde. (Daß ich das hier schreibe und ins Netz stelle, hat etwas damit zu tun, daß ich keine Lust habe, den ökonomischen Grinsemann zu markieren. Ich bin zu stolz, um zu schweigen. Es wäre – korrupt.)

Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 186.