4.49 Uhr:
Sehr müde.
Tagesplanung.
5 Uhr:
ARGO.
7 Uhr:
Den Kleinen wecken etc. Zur Kita. Wohnungswechsel.
8.30 Uhr:
ARGO.
10 Uhr:
DIE DSCHUNGEL.
Anrufe, Post.
11 Uhr:
Analyse (? – falls Analytiker nicht mehr krank.)
12.30 11.30 Uhr:
Mittagsschlaf.
13.30 Uhr:
MF (Marianne-Fritz-Feature).
Finanzkatastrophe sichten.
20 Uhr:
ARGO ausdrucken. Für Berlin Stipendium kopieren.
21.30 Uhr:
Bar.
8.30 Uhr:
[Schostakovitsch, Cellokonzert.]
Arbeitswohnung.
Es ist kalt geworden, also auch hier drin. Erst einmal den Ofen angefeuert, und ich seh grad, daß das Fenster noch gekippt ist. Moment… – Teewasser kocht; nochmal einen Moment… Drei Pullover übereinander, so sitz ich jetzt da, eine Pfeife gestopft eben – und lausche auf die wunderbaren ProAc-Boxen, die ich (was natürlich ein Irrtum ist) seit Wochen nicht mehr klingen gehört hab. Heute morgen fiel das Aufstehen wirklich schwer; vielleicht zehren die nicht mehr als 3 ½ Stunden nächtlichen Schlafes, die ich mir seit Wochen höchstens gestatte, nun doch etwas. Immerhin steht der Anfang von ARGO III jetzt, ich hab sogar die Überleitung der “allgemeinen Einführung” zu Jason Hertzfeld geschafft; allerdings wieder nicht viel Text, statt dessen reichich herumformuliert, damit die Szenerie bildhaft wird. Was im groben zu erzählen ist, weiß ich ja.
Aber ich muß mich um anderes kümmern jetzt. Telefonrechnung muß dringendst überwiesen werden, sonst stelln die mir den Anschluß und eben auch den Netzzugang ab, was einigermaßen fürchterlich wäre. Ich kann also nur hoffen, daß der Vorschuß für MF vom WDR da ist und auch die Anzahlung wegen des Leere-Mitte-Librettos aus Stuttgart.
Ein böser Mailwechsel auch noch gestern mit J., ich habe s e h r heftig reagiert und jeden weiteren email-Eingang von dieser Adresse auf Spam gesetzt. Manches kann einen schon erschüttern.
Leichte Brustschmerzen vom Raucherhusten. Hätt ich nur die Zeit, wieder Sport zu machen, ich wär sofort wieder „trocken“.
13.50 Uhr
[ Schostakovitsch, Violinkonzert.]
Da der Analytiker aus Krankheitsgründen noch bis zum 31. abgesagt hat, hab ich zwei Stunden sehr tief geschlafen und nun umdisponiert: Statt der Nachmittagarbeit geh ich an die Finanzunterlagen und ordne das Zeug einander zu, um über die Katastrophe wenigstens eine Übersicht zu bekommen. Wenn ich das geschafft habe, wend ich mich dann wieder dem Arbeitsplan zu. Geht nicht anders. Muß sein. Und ich kann ja Musik hören dabei.
Telefonrechnung und Miete konnte ich n i c h t überweisen; das Konto gibt absolut nichts her; das erwartete Geld ist immer noch nicht eingetroffen. Und ein Verlag für ARGO meldet sich nicht. Egal, ich werde dieses Ding stemmen.
0.13 Uhr:
[Schostakovitsch, Präludien und Fugen.]
Bis eben am Buchhaltungsmüll gesessen, und jetzt ist die Katastrophe klar. Ich hab nicht die geringste Ahnung, wie da herauskommen. Aber die hatte ich auch schon v o r der Buchhaltung nicht; jetzt hab ich letztlich ein paar Stunden für die eigentliche, die künstlerische Arbeit verloren, ohne daß es einen auch nur ideellen Gegenwert dafür gäbe. Letzte Zigarette. Was bin ich froh, wenn ich morgen früh wieder in ARGO eintauchen und aus der nüchternen Ödnis hinwegkommen kann… in eine andere sicherlich, aber eine, die intensiv ist, hinein – deshalb läßt es sich ihr mit Fantasie, Leidenschaft und Klarheit begegnen. Beugte man sich der Frage “Rechnet sich Kunst?”, dann gäbe es keine.
(Ein Verlagsvorschuß von 30000 würde aus dem ganzen Müll, sogar noch ehrenhaft, heraushelfen. Denn gearbeitet wurde ja nun i m m e r.)
Arbeitsfortschritt:
ARGO, bis TS 204.