DTs. (26. Februar 2005. Sonnabend).

7.28 Uhr:
[Mir unbekanntes Streichquartett, ca. Wende zum 20.Jahrhundert; Dänen-Internet-Radio.]

Allmählich treffen erste Beileid-und Befremdungsbekundungen ein: Wie könne man nur solange über der Steuererklärung sitzen, was sei der Grund usw.? Nicht leicht, dann gleich schlüssig zu erklären: Seit Jahren nichs mehr gebucht, alles nur in eine Kiste geworfen usw. Dann: Unternehmerstatus alsKünstler, wie Gewerbebetrieb, verschiedene Umsatzsteuer-Sätze anwendbar usw. Es ist echt zum Kotzen. Aber Einkommenerklärung ist gestern fertig geworden; jetzt noch Umsatzsteuererklärung. Die kompliziert ist, weil ich für einige Rundfunkeinnahmen nicht Mehrwertsteuer zahlen will, diemir die Anstalten nicht als Vorsteuer bezahlt haben. Solche Fälle sieht der Mantelbogen nicht vor. Ein Teil meiner Beschäftigung besteht darin, die durch Formulare vorgegebene Norm zu unterlaufen.
Dies nur mal als allgemeine Erklärung, womit ich mich herumzuschlagen habe. Die Projektion des freiberuflichen Künstlers als Unernehmer impliziert die Definition von Kunst als Ware und will den künstlerischen Arbeitsprozeß und seine Vermittlung als ein Tauschgeschäft sehen, das den ökonomischen Gesetzen des Kapitalismus zu unterliegen habe. Dem widersetze ich mich,also fiskalisch ganz ebenso wie in den festgeschriebenen Vorschriften des Urheberrechts, die Kunst-Motive als Eigentum definieren. Was künstlerisch ebenfalls grundsätzlich falsch, ja, was ein ästhetisches Verbrechen ist.






Tagesplanung.




Steuer. (Umsatzsteuererklärung mit eigenen Formular-Zusätzen.)


Nachtrag:

Steuer fertig (nur noch morgen in der Arbeitswohnung ein paar Formulare ausdrucken).
Nachmittas star wars, episode I mit den Kindern. Eigner schaute vorbei, brachte einen Liter seines eigenen Olivenöls von seinem Berg in Olevano Romano. “Viva la Cinquanta!” klebt als selbstgeschriebenes Etikett auf der Flasche. Und eine Gesamtausgabe “Nick Knatterton” hatte er für Adrian dabei.
Langes Chat-Gespräch mit Source, Versöhnung, Verbündung, irgend so etwas. Und lamasohn lamasohn. Und R. J., “Alban, hilf!”, still, im Hintergrund durchklingend.

gesehen:
The Bourne Supremacy. (Geht so.)