Ein ungewolltes Kind zu sein.

Bedeutet, ungewollt zu b l e i b e n. – Das ist, was die Alten “das Tragische” nannten. Daß die Geburt das Leben determiniert. Es sei denn, vielleicht, man lernt zu verzeihen.

(Parsifal II).

7 thoughts on “Ein ungewolltes Kind zu sein.

  1. ein gewolltes kind sein bedeutet – gewollt bleiben. gemeint, gerichtet, ausgerichtet auf unbekanntes, fremdes. leben, das nicht zu erreichen ist. ungewollt eben. das ist es, was gnade genannt wird. daß die geburt das leben determiniert. oder konterminiert. es sei denn, man lernt verzeihen. vielleicht.

  2. Das ist, laut Döbereiner, insofern richtig, als dass das Ungewollte (die Ablehnung) sich im Ungeborenen imprägniert und sozusagen auf die neuronale Matritze gelegt wird, ober aber, punktueller gesagt: Die Determination des Lebens d u r c h Geburt als Lebensbedrohung gewissermaßen “implantiert” wird. Ungeboren bleiben bedeutet somit der Determination zu entgehen. Weiteres besprachen wir im privaten Dialog unter dem Punkt “Ungesegnet”.

    1. und wenn der “ungesegnete” unfreiwillig sich wölbt im leib der mutter zwei wochen vor seiner geburt bei der trauung in der kirche (like me) — was ist da gewollt und was ist ungewollt? was hier determinierend klingt, ist der versuch, das nichtgewollte (das nicht “determinierte”) in die unwiderruflich determinierende (= ungewollt wollende) gewolltheit des zwangs hineinzuargumentieren, der sich aus dem gemeinen gemeinschaftsleben ergibt. darum “ungesegnet”. wer aber erteilt den segen? der VATER! samen über samen über samen… wo aber sind die schösse? die EMPFÄNGERINNEN? {und was soll der verweis auf den privaten dialog (sofern das überhaupt notwendig ist)? : bitte keine augenzwinkernde geschlossene gesellschaft! : so etwas klammert aus und erstickt!}

    2. Sie haben insofern recht, als dass ich das “Ungesegnete” hätte umreissen sollen. Pardon.

      Vorab: Mein Verweis bezog sich nicht auf Philosophisches sondern auf Psychologisches. In diesem Zusammenhang erteilen beide Elternteile “Segen” – hier zu verstehen als Annahme des Kindes über die pränatale Phase hinaus, auch und vor allem im Empfinden des Kindes, Heranwachsenden, Jugendlichen, angenommen, “gewollt” zu sein (dialektisch oben als “Segen”).
      Ferner ist die Anmerkung – auch und vor allem bez. Döbereiner – eine, welche die/den späteren Erwachsenen betrifft, n i c h t dessen Eltern. Die Aussage ist für den betreffenden Fall wie folgt: Das Kind wird von einem oder beiden Elternteilen abgelehnt und zwar grundsätzlich (Dies kann zig Gründe haben). Es wird unterschieden zwischen pränataler und/oder nataler Ablehnung. Die prä- und natale Ausprägung wäre b s p w. (denn es gibt zuhauf andere Konstellationen, die sich dann auch abweichend ausdrücken. Hier: auf Erstkommentar bezogen): Die Mutter lehnt das Kind grundlegend ab. Die Schwangerschaft ist – aus welchen Gründen auch immer – unerwünscht. Diese k o n s t a n t e Abwehrhaltung erfährt das Ungeborene, mangels kognitiver Erfahrung, als Lebensbedrohung. Im Mutterleib noch annähernd sicher, bedeutet die Geburt in ein Umfeld, das ablehnend ist, in dem Kind unerwünscht ist, ungewollt und somit “ungesegnet”, die Determination des Lebens.
      Der Aspekt, auf den Döbereiner sich dabei spezifisch bezieht – und den ich ebenso spezifisch oben anriss – ist : Mond/Uranus, “Der Seelenvogel”.
      Darüber liesse sich ein Essay schreiben, ich beschränke mich hier nur auf die Stichworte:
      – seelische Überlagerung des Kindes durch die Mutter
      – Abwehr des Mutterprinzips – des Weiblichen
      – Schutz in der Unberührbarkeit, Flucht aus dualem Erleben
      – Abwehr von Gefühlen und Eindrücken der Umwelt
      – “Heiligung des Subjektiven”: Aufhebung des dualen Erlebens.
      – Homöopathische Entsprechung: Antimonium crudum

      Die Komplexität des Verweises auf Döbereiner ließ mich auf das initiale zuvorgehende Gespräch hinweisen. Natürlich war dies, wie Sie richtig bemerkten, in diesem Forum einfach unbedacht.

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