DTs. 24. März 2005. (Donnerstag).

4.43 Uhr:
[Beethoven, Klaviersonate Nr. 16 (Gould).]

Müde, da es gestern so spät wurde, aber ganz gerichtet. latte macchiato, die DTs’, gleich an die Fritz. Einfall für die Kleine Theorie des Literarischen Bloggens. Ah, die Pavoni zischt…

5.09 Uhr:

Die Vögel draußen im zweiten Hinterhof, zu dem meine anfangs geschlossenen Fenster in der Arbeitswohnung hinausgehen, singen derart laut selbst in die Kopfhörer hinein, daß ich sie absetze und eines der Fenster kippe. Es ist noch dunkel, ich lausche, es sind Amseln: Sie singen sozusagen das Tageslicht h e r b e i.
Ich verzichte, wegen dieses Vogelgesanges, auf meine Musik. Es ist fast meditativ, dieses Leben in meinem Rücken zu haben; daß es mir auf die linke Schulter fällt (das rechte Fenster hintermir bleibt geschlossen).






Tagesablauf




5.20 Uhr:

MF.

8.30 Uhr:

Frühstück.
MF.
DIE DSCHUNGEL.

11 Uhr:

Analyse.

12 Uhr:

Laufen.

13 Uhr:

Mittagsschlaf.

14 Uhr:

MF.
DIE DSCHUNGEL.

16 Uhr:

Kinderzeit.

ab ca. 21 Uhr:

DIE DSCHUNGEL.
Vielleicht Chat.
Morgen kommt E. aus Wien; aufpassen, daß sie nicht noch einmal ihren Zug verpaßt. Spätestens jetzt, 21 Uhr, muß sie aufbrechen. (Kleines Grinsen, da ich ja weiß, daß sie das hier gleich liest.)







10.15 Uhr:

Lärmend beim Arbeiten ausflippen: mitpfeifen, mitsingen, mitgestikulieren:: Jarrett, Lausanne Concert 1973:::: Kitschtrip. Lacht. Und arbeitet. Und muß dummerweise in einer halben Stunde hinweg.

15.34 Uhr:

Der Analytiker: “Sie sehen wirklich alles immer nur in den Extremen.”
8-km-Lauf, Tartanbahn, plus 300 Meter auslaufen. Prima. Plötzlich steht K. dort, geht am Sportplatz vorbei, die Blicke, die einander durch die schwarzen Sonnenbrillen sehen oder nicht sehen. Diese Traurigkeit. Weitergelaufen. Einfach weitergelaufen. Nach Vollendung der nächsten Runde war K. weg.
Geschlafen.
Langes Gespräch mit dem Freund am Telefon.
Etwas innere Not. Jarrett hilft, macht die Traurigkeit jedenfall angenehm. Und es geht ja voran mit der Arbeit. Und dem Körper.

Erste Kritik zur NIEDERTRACHT. In der Schweiz. Gut und endlich auch einmal klug auf das angespielt, was ich den Ribbentrop-Komplex der deutschsprachigen Literaturkritik nennen würde. Daß das endlich mal jemand öffentlich ausspricht! Das hat etwas Erlösendes.

(Nach langer Zeit einmal wieder Zweifel an dem DTs-Projekt.)

Bis zum Schlafengehen im Gattoparden gelesen, blätternd, erstaunt über Viscontis Genauigkeit und Geschick, schließlich die beiden nichtverfilmten Kapitel zur Gänze und gegen die zufallenden Augen gelesen.



Arbeitsfortschritt:
MF, bis TS roh 13.