Tagesplanung
Weiterlesen für Rezension: Hermans, Die Tränen der Akazie.
4.54 Uhr:
[Dallapiccola, Volo di notte; RAI-Mitschnitt von 1951.]
Der Schweiß stach ihn in die Brust und kühlte seine Beine.
Es wird nicht einmal ein Opfer für mich sein, auch wenn feststeht, daß sie in der Erotik hinreißend sein muß.
Als er aufwachte, war er allein, in einer fast unwirklichen Stille wie im Jenseits.
Er betrachtete ihre Zähne und ihre Haare. Beide waren sie ruhig, warm und zufrieden.
Allmählich kapier ich den Reverstext, den die Aufbau-Verlagsgruppe jedem Rezensenten vor Erscheinen des Buches mitschickt:
Unveröffentlichte Werke sind besonders stark urheberrechtlich geschützt. Daher dürfen insbesondere auch unveröffentlichte Manuskripte – sofern Sie nicht die Rechte für einen Teil- oder Vorabdruck erworben haben – weder ganz noch in Teilen wörtlich oder sinngemäß zitiert werden, noch dürfen vor dem Erscheinen des Werks Inhaltsbeschreibungen desselben ohne Genehmigung der Rechteinhaber vorgenommen werden. (…) Im Interesse der Urheberin/des Urhebers/der Urheber verpflichten Sie sich mit Ihrer Unterschrift unter das beiliegende Revers gegenüber dem Verlag zur Einhaltung der o.a. Grundsätze und damit für jeden Fall der Zuwiderhandlung zur Zahung einer Konventionalstrafe, deren Höhe nach billigem Ermessen vom Landgericht Berlin bestimmt werden soll. Etwaige weitergehende Schadensersatzansprüche bleiben unberührt.
Welch schlechtes Gewissen und Selbsterkenntnis muß jemand haben, der einen Rezensenten so etwas unterschreiben läßt. Und welcher Rezensent l a c h t nicht über solch eine absurde Drohung? Wer schickt das Ding tatsächlich, zumal unterschrieben, zurück?
Arbeitsfortschritt:
Akazien-Willems, bis Umbruch-Seite 77.
Den Zitaten folgend , bzw. sie erleidend , muß eine Rezension dieser Zumutung geradezu ein Akt der Selbstgeißelung werden.
Oder ( und ? ) , sich wehrend , ein sadistischer. Ein Erbrechen.