Die schöne Elisabeth Schneider. (Aus den Entwürfen, 2).

(…)
Die Sache ließ mich nicht los. Es konnte zwar immer noch sein, daß wir uns irrten, Manfred und ich: nämlich daß wir uns die frappierende Ähnlichkeit dieser einem jeden Atem nehmenden Frau mit unserer unscheinbaren grauen Betty – schließlich eine, will ich einmal sagen, nicht ganz diesseitige Ähnlichkeit – in der Art eines von ihm auf mich übergesprungenen, zwar ein wenig pubertären, doch insgesamt sicher ungefährlichen Wahns bloß einbildeten. Um eine folie à deux mochte es sich also handeln. Daß es das gibt, war mir immer bekannt; man nennt es heute nur meist nicht mehr so1). Andererseits neigte nun gerade der trockene Manfred nicht zur psychischen Instabilität, noch riskierte ich eigentlich etwas, wenn ich mich ein wenig um die Angelegenheit kümmerte. Betty mochte auch gar nicht mehr in Berlin leben; und wenn sie es wirklich gewesen war, die Manfred im JÄSCHKE gesehen hatte, war sie vielleicht einfach für ein Shooting hiergewesen und wohnte sonst ganz woanders, in Hamburg vielleicht, in München, auf Capri oder in California sogar. Also was man sich von solch einem model gemeinhin so vorstellt. Das jedenfalls war als erstes herauszubringen.
(…)

1) [Arbeitsfußnote, die aus dem fertigen Text später gestichen
werden wird: — “sondern: “Induzierte wahnhafte Störung”.]

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