Zur Ästhetik der literarischen Kritik.

Bisweilen sind Rezensionen Bausteine einer Poetologie, – nämlich vor allem dann, werden sie von Autoren verfaßt, die ein dezidiertes Interesse an einer eigenen Ästhetik haben. Fast sämtliche kritischen Arbeiten Heinrich Heines oder Arno Schmidts gehören in diese Kategorie, manches von Wieland, auch die Rezensionen Edgar Poes – mitunter nimmt diese poetologische Art, Rezensionen zu verfassen, die Form eigener Fiktionen an wie bei Jorge Luis Borges oder, im Spiegelverfahren der Selbst-Rezension unter anderem Namen, bei Pessoa. Jede Kritik über ein “fremdes” Werk wird dann für den sie verfassenden Dichter Bestandteil des eigenen und hat möglicherweise insgesamt mehr mit diesem als mit dem Gegenstand der Kritik selber zu tun.




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