Nein. Sondern ich denke, weil alles einen Ausgleich will. Um es mythisch auszudrücken: Ist jemandes Lust zu groß geworden, zahlen die Götter sie ihm heim. Es gibt so etwas wie den Futterneid des Schicksals.
(In Wirklichkeit steht wahrscheinlich nichts wie Wille oder Absicht dahinter, sondern schlicht ein physikalisches Gesetz. Vergessen Sie nicht, daß Entropie den W ä r m e tod bedeutet.)
P.S.: Und Liebe e r r i n g t man ja nicht, sondern sie fällt einem zu.
Stimmt, das mit dem Ausgleich. Den glücklichen Tagen folgen unglückliche, je grösser das Glück, desto grösser das Unglück – was aber vielleicht auch nur eine rein gefühlte Angelegenheit ist, denn vom Glück verwöhnt, fühlt sich Unglück schlimmer an, als wenn man mitten drin steckt im Mist, den das Leben manchmal bereit hält.
Zu warm, zu kalt, ja, beides kann tödlich sein – und wenn es nur tödlich langweilig ist. Das Jahr ist vielleicht nur deshalb so erträglich, weil es sich in vier Jahreszeiten aufteilt.
Nein, Liebe erringt man nicht, und wenn, dann ist es keine Liebe, sondern emotionale Erpressung. Aber wenn sie einem zugefallen ist, bleibt sie nicht ohne eigenen Einsatz und da muss man mitunter schon mit sich selbst ringen.
Sich erfreuen. Ist zu wenig. Ist nicht t i e f, nicht begeistert genug. Ist vor allem zu sicher. Das sich an etwas erfreuende Subjekt bleibt von dem, was es erfreut, getrennt: ganz auf entertainment programmiert.
Dann ist es aber besser durch Freude, als durch Leiden, vom Leben getrennt zu sein. Aber im ernst: Wer sich freut, ist natürlich gleich unter Oberflächlikeitsverdacht. Buddha hat gesagt: „Alle Wesen leiden.“ Und er macht klar, dass Leiden erst das Leben erzeugt.
Ich meine der Unterschied ist, ob man sich sein Leben daran erfreut, sich im Leiden zu wälzen oder an der Überwindung zu arbeiten und zu reifen. Wenn man Leiden hinter sich läßt, um Raum für Freude zu schaffen, wird das Leben lohnend.
„Sich im Leiden wälzen.“ Davon hat niemand gesprochen. Abgesehen davon wäre Ihre Aussage in Hinsicht auf einen durch Auschwitz Traumatisierten ausgesprochen inhuman. Ob sich jemand im Leiden wälzt, wie Sie diskriminierend schreiben, oder ob jemand das nicht tut, steht sehr wahrscheinlicherweise nicht in seiner freien Verfügungsgewalt.
Ich bin dennoch gar nicht v öl l i g anderer Meinung als Sie und sicher kein Buddhist. Nur halte ich Leiden w i e Lust für eine Grundbestimmung von Leben; „sich erfreuen“ hingegen möchte das Leid ausklammern und führt deshalb zu einer sehr moderaten Form von Lust, eben dem Entertainment, das nichts tatsächlich g a n z nimmt. Buddhistisch gesprochen: Wenn Sie Leiden überwinden, überwinden Sie Lust. Ihjre Argumentation führt Sie also genau von dem weg, wohin Sie eigentlich möchten. Es sei denn, Sie haben tatsächlich „Entertainment“ im Sinn.
Denn nur was mühsam errungen, hat einen Wert?
Nein. Sondern ich denke, weil alles einen Ausgleich will. Um es mythisch auszudrücken: Ist jemandes Lust zu groß geworden, zahlen die Götter sie ihm heim. Es gibt so etwas wie den Futterneid des Schicksals.
(In Wirklichkeit steht wahrscheinlich nichts wie Wille oder Absicht dahinter, sondern schlicht ein physikalisches Gesetz. Vergessen Sie nicht, daß Entropie den W ä r m e tod bedeutet.)
P.S.: Und Liebe e r r i n g t man ja nicht, sondern sie fällt einem zu.
Stimmt, das mit dem Ausgleich. Den glücklichen Tagen folgen unglückliche, je grösser das Glück, desto grösser das Unglück – was aber vielleicht auch nur eine rein gefühlte Angelegenheit ist, denn vom Glück verwöhnt, fühlt sich Unglück schlimmer an, als wenn man mitten drin steckt im Mist, den das Leben manchmal bereit hält.
Zu warm, zu kalt, ja, beides kann tödlich sein – und wenn es nur tödlich langweilig ist. Das Jahr ist vielleicht nur deshalb so erträglich, weil es sich in vier Jahreszeiten aufteilt.
Nein, Liebe erringt man nicht, und wenn, dann ist es keine Liebe, sondern emotionale Erpressung. Aber wenn sie einem zugefallen ist, bleibt sie nicht ohne eigenen Einsatz und da muss man mitunter schon mit sich selbst ringen.
Ich erfreue mich am Leben, weil es sich sonst nicht gelohnt hätte.
Sich erfreuen. Ist zu wenig. Ist nicht t i e f, nicht begeistert genug. Ist vor allem zu sicher. Das sich an etwas erfreuende Subjekt bleibt von dem, was es erfreut, getrennt: ganz auf entertainment programmiert.
Dann ist es aber besser durch Freude, als durch Leiden, vom Leben getrennt zu sein. Aber im ernst: Wer sich freut, ist natürlich gleich unter Oberflächlikeitsverdacht. Buddha hat gesagt: „Alle Wesen leiden.“ Und er macht klar, dass Leiden erst das Leben erzeugt.
Ich meine der Unterschied ist, ob man sich sein Leben daran erfreut, sich im Leiden zu wälzen oder an der Überwindung zu arbeiten und zu reifen. Wenn man Leiden hinter sich läßt, um Raum für Freude zu schaffen, wird das Leben lohnend.
„Sich im Leiden wälzen.“ Davon hat niemand gesprochen. Abgesehen davon wäre Ihre Aussage in Hinsicht auf einen durch Auschwitz Traumatisierten ausgesprochen inhuman. Ob sich jemand im Leiden wälzt, wie Sie diskriminierend schreiben, oder ob jemand das nicht tut, steht sehr wahrscheinlicherweise nicht in seiner freien Verfügungsgewalt.
Ich bin dennoch gar nicht v öl l i g anderer Meinung als Sie und sicher kein Buddhist. Nur halte ich Leiden w i e Lust für eine Grundbestimmung von Leben; „sich erfreuen“ hingegen möchte das Leid ausklammern und führt deshalb zu einer sehr moderaten Form von Lust, eben dem Entertainment, das nichts tatsächlich g a n z nimmt. Buddhistisch gesprochen: Wenn Sie Leiden überwinden, überwinden Sie Lust. Ihjre Argumentation führt Sie also genau von dem weg, wohin Sie eigentlich möchten. Es sei denn, Sie haben tatsächlich „Entertainment“ im Sinn.