Zum Esra-Urteil. Maxim Biller.

Daß es einen öffentlichen Sturm der Entrüstung wegen der Prozesse weder gab noch gibt, hat zweierlei Gründe, von denen Wittstock wenigstens e i n e n kennt:

Beide Autoren haben sich bei Betrieblern nicht beliebt gemacht.
Erzählende Literatur hat ihre gesellschaftspolitische Bedeutung restlos verloren. Insofern ist das Urteil völlig up to date. Dichtung ist genau so in die Unterhaltungsindustrie gebeugt worden wie unterdessen bereits die Neue Musik. Und also unterliegt sie deren (moralischen) Direktiven wie jedes Boulevardblatt. Nur hat sie weniger Macht, also Geld, um sich zu wehren.

(Tatsächlich wurden die Buchverbote von der Literaturszene weitestgehend b e g r ü ß t.)

Also: D i e W e l t vom 23. Juni 2003.

2 thoughts on “Zum Esra-Urteil. Maxim Biller.

  1. ergo: nur noch exotische schauplätze, hauptpersonen eingeborene (möglichst analphabeten)
    etwa so: der fischer ist sauer auf den häuptling, weil er, der schweinezüchter, verboten hat, fisch zu essen. also plant der fischer, dem häuptling den garaus zu machen. mittenmang hula-hula-szenen und paul kuhnke singt “es gibt kein bier auf hawaii”.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .