An Helmut Schulze:
Ich hatte gestern auf der Rückfahrt von Wielands Gut die Impression eines immer dichter werdenden Netzes sowohl materialer wie imaginärer Natur, die sich zwischen die Subjekte spannt und aus ihnen ein völlig neues lebendiges Gebilde unablässigen Austausches macht.
Von Helmut Schulze:
Zur Vernetzung: vor allem findet die zunehmende Vernetzung außerhalb des
eigenen Assoziationsnetzes statt, da aber dieses vielleicht die „Matrix“
darstellt, ergeben sich durch die zahlreicher werdenden externen Netze mehr
Verbindungen zu dieser Matrix, wobei eine Zunahme des Virtuellen erfolgt,
weil die Teilmenge der direkten Unter-4-Augen-Kommunikation immer kleiner
wird. Kurz angedacht. Wer weiß, was aus einem Kaspar Hauser geworden wäre,
der statt unter Tieren mit einem PC aufgewachsen wäre, ohne alle andere
Kommunikation.
Was hat Sie zu Wielands Gut getrieben? Verehrung für den Alten?
Sowieso. Aber als ich hinfuhr, wußte ich greenhornig gar nicht, daß die Kulturstätte ihren Namen von d i e s e m Wieland bezieht. Zusammen mit den Autoren Jan Röhnert, Werner Söllner, Roland Bärwinkel und den Literaturvermittlern Martin Straub und Dieter Betz war ich als „begutachtender“ und mitdiskutierender Referent dahin geladen. Es war eine Werkstatt des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. Eine gute diesmal.